Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr bittet bei Eindämmung der Stechmückenpopulation um Mithilfe

(pm/ea) – Sie ist deutlich kleiner als heimische Stechmücken – aber um einiges gefährlicher: Die relativ kleine Asiatische Tigermücke mit den arttypischen weißen Streifen auf dem Rücken breitet sich in Hessen immer weiter aus.

„Ursprünglich stammt die Asiatische Tigermücke aus Südostasien. Sie breitet sich hauptsächlich durch internationalen Waren- und Personenverkehr aus und ist ein möglicher Überträger von tropischen Krankheitserregern wie dem Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Virus“, erklärt Dr. Wolfgang Lenz, Leiter des Amtes für Gesundheit und Gefahrenabwehr des Main-Kinzig-Kreises.

Zwar ist in Deutschland bislang kein Fall bekannt geworden, bei dem eine Erkrankung durch den Stich einer hier lebenden Tigermücke übertragen wurde, Experten halten das wegen des Klimawandels jedoch nur für eine Frage der Zeit. Panik müsse man jedoch nicht haben. „Das Übertragungsrisiko von exotischen Viren ist aktuell noch sehr gering, da es bei uns nur sehr selten Einzelfälle von infizierten Menschen gibt, bei denen diese Erreger aufgenommen werden könnten“, führt Dr. Wolfgang Lenz weiter aus. Tigermücken tragen die Krankheitserreger nämlich nicht von Natur aus in sich. Die Tigermücke muss zunächst einen infizierten Menschen stechen, der solche Viren im Blut aufweist, um selbst Überträger werden zu können. Nur die Weibchen saugen Blut. Sie benötigen es für die Bildung ihrer Eier – und können dafür auch mehrere Menschen nacheinander stechen, was das Übertragungsrisiko erhöht.
Um sich vor den Stichen zu schützen, helfen die herkömmlichen Mittel gegen Mücken. Machen sich nach einem Stich Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Kopfschmerzen bemerkbar, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden. Am wichtigsten ist es, die Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern. Am wirkungsvollsten ist es, das Überleben der Larven zu verhindern. Die Tigermücke bevorzugt Wasserbehälter, an dessen Rand sie oberhalb des Wassers ihre Eier ablegt. Erst, wenn sie durch einen steigenden Pegel ins Wasser geraten, schlüpfen die Larven nach bis zu zwei Wochen. Die Mücke brütet in kleinsten Wasseransammlungen wie offenen Regentonnen, Eimern, Gießkannen, Blumentöpfen, Wasserschalen, Planschbecken und verstopften Dachrinnen. Diese sollten entweder entfernt beziehungsweise so gelagert werden, dass kein Wasser darin stehen bleibt. Abhilfe kann man ebenso schaffen, indem man Wassertonnen mit Deckeln oder einflugsicheren Netzen abdeckt oder das Wasser mindestens einmal wöchentlich zum Gießen verwendet. Auch Gegenstände, in denen sich bei Regen kleine Wasseransammlungen bilden können, sollten umgedreht, trocken gelagert oder entfernt werden – beispielsweise Spielzeug, Plastikverpackungen wie Joghurtbecher, Schuhe oder Gartenutensilien.

In Deutschland wurde die Stechmücke bereits in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Berlin und in mehreren Landkreisen und Städten in Hessen nachgewiesen. Im Main-Kinzig-Kreis erstmals im Jahr 2022 im Hanauer Stadtteil Klein-Auheim. Wer eine Asiatische Tigermücke entdeckt, sollte dies dem Hessisches Landesamt für Gesundheit und Pflege, per E-Mail unter klima@hlfgp.hessen.de mitteilen. So erhält man einen guten Überblick darüber, in welchen Gebieten sich die Mücke bereits ausgebreitet hat. Weitere Informationen rund um das hessische Tigermücken-Monitoring und Empfehlungen zur Prävention und Bekämpfung der Tigermücke gibt es auf der Seite https://hlfgp.hessen.de/klimawandel-und-gesundheit/asiatische-tigermuecke oder im Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr unter Telefon (06051) 85 11650.

Auf dem Foto: Die Asiatische Tigermücke ist kleiner als die heimischen Stechmücken, kann aber gefährliche Krankheiten übertragen

Foto: PM

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