(pm/ea) – Einmal mehr lieferte der TV Gelnhausen in der 3. Handball-Liga Süd-West ein hoch dramatisches Spiel ab, doch das glücklichere Ende hatte dieses Mal das Team vom HLZ Friesenheim-Hochdorf. Mit 22.23 (14:16) verloren die Barbarossastädter am 25. Spieltag bei der Reserve des Zweitligisten Eulen Ludwigshafen.
Dabei zeigte die junge Gelnhäuser Mannschaft eine überragende Abwehrleistung, konnte sich am Ende aber nicht belohnen, da im Angriffsspiel die Durchschlagskraft fehlte.
Als „Mentalitätsmonster mit Herz“ wurde der TV Gelnhausen in der Vorberichtserstattung der Gastgeber angekündigt, nicht zuletzt aufgrund der sensationellen Aufholjagd in der Vorwoche bei der TSG Haßloch, als der TVG in den letzten zehn Minuten aus einem 21:27-Rückstand noch ein 27:27-Remis erkämpfte. Doch dieses Mal sollte es für ein Happy End nicht ganz reichen. Nach der Auswärtsniederlage rangiert der TVG mit 23:27 Zählern weiterhin auf dem achten Tabellenplatz.
Zwar hatte der Kader des TV Gelnhausen seine Krankheitswelle erfolgreich überstanden, sodass nur noch die Langzeitverletzten Jannik Geisler und Fynn Hilb gänzlich fehlten, doch Chef-Trainer Matthias Geiger musste weiterhin mit den Kräften seiner Spieler haushalten, so dass vor allem im Offensivspiel nie ein richtiger Spielfluss zustande kam.
Der TVG versuchte von Anfang an dem Spiel durch Tempogegenstöße und das Ausführen einer schnellen Mitte seinen Stempel aufzudrücken. Dies führte zwar oft zu schnellen und einfachen Toren, allerdings verlor das Team auch das ein ums andere Mal den Ball durch einen technischen Fehler. Dies nutze die Heimmannschaft direkt zu Beginn aus und ging mit 2:0 in Führung.
Der TVG ließ sich aber nicht abhängen und ging in der 19. Minute durch einen Treffer von Rückraumspieler Lasse Georgi zum ersten Mal mit 9:8 in Führung. Friesenheim-Hochdorf kam in ihrem Angriffsspiel ebenfalls zu vielen Möglichkeiten und eroberte die Führung durch das Ausnutzen technischen Fehler des TVG schnell wieder zurück. Mit der Schlusssirene des ersten Durchgangs kassierte der TV Gelnhausen noch ein Gegentor und ging mit zwei Toren Rückstand (14:16) in die Halbzeitpause.
„In der ersten Hälfte haben wir in der Abwehr zu wenig Zugriff bekommen. Friesenheim konnte immer wieder gute Torchancen herausspielen und wir haben wieder einige technische Fehler in der Vorwärtsbewegung gehabt. Dadurch konnte sich Friesenheim ein Vorteil herausarbeiten“, sagte Geiger zum Auftritt seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten. „In der zweiten Hälfte haben wir uns vorgenommen, die Abwehr wesentlich kompakter zu stellen. So wie wir es unter der Woche auch trainiert haben“, so Geiger weiter.
Die Vorgaben des Coaches setzte das Team nach der Pause direkt um und lieferte ein deutlich besseres Bild in der Abwehr ab, als noch im ersten Durchgang. Dies galt jedoch auch für den Gegner, der ebenfalls weniger zuließ. Durch zusätzliche Torhüterparaden auf beiden Seiten wurde es so ein Spiel mit wenig Toren, bei dem der Gastgeber zunächst einen Drei-Tore-Vorsprung herausarbeiten konnte. Aber der TVG blieb dran und glich durch einen Treffer von Kreisläufer Torben Fehl nach 43 Spielminuten zum 19:19 aus. Das Spiel war wieder völlig offen.
Doch in den darauffolgenden zwölf Minuten gelang dem TVG kein einziges Tor. Die weiterhin sehr gut stehende Abwehr und die Paraden des gut aufgelegten Torwarts Alexander Bechert hielten den TV Gelnhausen jedoch im Spiel und einmal mehr steuerte man auf eine hoch dramatische Schlussphase zu. Mit einem Rückstand von 19:22 ging es in die letzten sechs Spielminuten und die Mentalitätsmonster aus der Barbarossastadt waren wieder in ihrem Element.
Durch weitere Paraden von Bechert und einer nun besseren Chancenverwertung, gelang Gelnhausen in der 59. Minute wieder der Ausgleich durch Silas Altwein. Als Nick Haas 43 Sekunden vor Schluss die Gastgeber erneut in Führung brachte, blieb den Rotweißen aber noch der letzte Angriff. Doch der entscheidende Pass an den Kreis fand wenige Sekunden vor Schluss keinen Abnehmer und der TVG verlor letztlich das Spiel bei der mHSG Friesenheim-Hochdorf II unglücklich mit 22:23.
Die besten Torschützen des TV Gelnhausen waren Altwein (5) und Malolepszy (4). Bei der Heimmannschaft war Mihailo Ilic mit sechs Toren der erfolgreichste Schütze.
„Die Jungs haben in der zweiten Hälfte die besprochenen Dinge wunderbar umgesetzt. Friesenheim hat es aber immer wieder geschafft, mit ihrer Abwehr Fehler von uns zu provozieren. Insgesamt nehmen wir für das nächste Spiel mit, dass wir uns in der Abwehr so präsentieren müssen wie heute in der zweiten Hälfte und, dass wir unbedingt an unseren technischen Fehlern im Angriffsspiel arbeiten müssen“, sagte Geiger mit Ausblick auf die nächste Partie.
Dann wartet ein echtes Kracherspiel auf die Fans des TV Gelnhausen. Mit der HSG Krefeld kommt am Samstag (19.30 Uhr) der Tabellenzweite in die Rudi-Lechleidner-Halle, der in dieser Saison unbedingt den Aufstieg in der 2. Bundesliga schaffen möchte.
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