Heraeus verkündet millionenschweren Einstieg bei chinesischem Halbleiter-Spezialisten CSMH

(pm/ea) – Das Hanauer Familien- und Technologieunternehmen Heraeus investiert mehrere Millionen Euro in CSMH, einen in China ansässigen Materiallieferanten für hochwertige Industriediamanten.

Ziel dieser strategischen Partnerschaft ist es laut Heraeus, Innovationen in der Halbleiterindustrie voranzutreiben, indem die einzigartige Wärmeleitfähigkeit und die elektrischen Isolationseigenschaften von Diamanten genutzt werden. Im Rahmen dieser Investition wird Heraeus eine Beteiligung an dem Unternehmen halten und einen Sitz im Aufsichtsrat bekommen. Heraeus unterzeichnete die Investitionsvereinbarung mit CSMH. Der Abschluss der Transaktion wird in einigen Wochen erwartet.

Einkristalliner Diamant ist ein Halbleitermaterial mit Ultrabreitbandlücke (UWBG) und der höchsten bekannten Wärmeleitfähigkeit. Typisches Silizium hat eine Wärmeleitfähigkeit von etwa 140 W/(m-K), Kupfer liegt bei etwa 400 W/(m-K), und ein Diamant hat eine viel höhere Wärmeleitfähigkeit als Silizium und Kupfer, nämlich bis zu 2200 W/(m-K). Dadurch kann die Wärme effizienter abgeleitet werden, so dass Hochleistungskomponenten mit maximaler Effizienz bestehen können.

Zusätzlich zu seinen hervorragenden Wärmeableitungseigenschaften hält ein Diamant auch extrem hohen Spannungen stand, ohne einen elektrischen Durchschlag zu verursachen. Dies ist für die fortschreitende Miniaturisierung, Effizienz und Robustheit in der Leistungselektronik von größter Bedeutung.

„Diese Investition unterstreicht das Engagement von Heraeus in innovative Material-Start-ups und unterstreicht den strategischen Fokus auf den Halbleitermarkt. Mit den herausragenden Diamant-Wafer-Technologien von CSMH erwarten wir, neue Standards zu setzen, um Künstliche Intelligenz und Cloud Computing zu beschleunigen und die Wechselrichter-Architektur für Elektrofahrzeuge zu revolutionieren“, sagte Dr. Steffen Metzger, Mitglied des Heraeus-Vorstands.

Zum Kerngeschäft von CSMH gehört die Herstellung von polykristallinen und großformatigen monokristallinen Diamanten, die insbesondere für High-End-Anwendungen in der Halbleiterindustrie wichtig sind. Mit bereits 34 Patenten – bestehend aus 16 Erfindungspatenten und 18 Gebrauchsmustern – hat sich das Unternehmen erfolgreich als Innovator und technischer Spezialist etabliert.

„Wir freuen uns sehr über die Partnerschaft mit einem globalen Branchenführer wie Heraeus, um unsere Vision zu verwirklichen, der weltweit führende Anbieter von Verbindungshalbleitermaterialien zu werden. Ein Diamant, der als ‚ultimativer Halbleiter‘ bezeichnet wird, hat viele hervorragende Leistungsparameter, wie z.B. hohe Druckbeständigkeit, hohe Radiofrequenz- und Hochtemperaturbeständigkeit“, sagte Zhang Xing, CEO von CSMH. „Die Expertise von Heraeus in Bezug auf globale Marktressourcen, technologisches Wissen und die industrielle Produktion von fortschrittlichen Materialien wird CSMH in die Lage versetzen, Diamanten in naher Zukunft für weitere Anwendungen zu fördern.“

Aufgrund ihrer außergewöhnlichen physikalischen und chemischen Eigenschaften werden Diamanten auch für Quantensensoren, Optik/Detektion und Hochleistungslaser usw. verwendet. Zu den Zielkunden von CSMH gehören wichtige Akteure in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Leistungselektronik, optische Kommunikation, Künstliche Intelligenz, Photovoltaik, Elektrofahrzeuge und Sensoren.

Industriediamanten können innerhalb weniger Wochen günstiger und umweltfreundlicher hergestellt werden. Die Zusammenarbeit mit CSMH entspricht der Vision von Heraeus, Halbleiterlösungen der nächsten Generation mitzuentwickeln und zur Anwendungsreife zu bringen. Die Kombination von CSMHs spezialisiertem Fachwissen über Diamantmaterialien und Heraeus‘ globalem Marktzugang verspricht eine erfolgreiche Expansion in internationale Märkte.

 

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