(pm/ea) – Trotz des nach wie vor hohen Zuzugs junger Familien verfügt Erlensee als eine der wenigen Kommunen im Main-Kinzig-Kreis über genügend KiTa-Plätze. Ausschlaggebend dafür ist eine gute Vorausplanung und hier insbesondere die Anwendung eines „Zuzugsfaktors“.
Erlensee ist im Main-Kinzig-Kreis die Kommune mit dem höchsten Zuzug junger Familien. Um für diese genügend KiTa-Plätze bereitzustellen, wird für die gesetzlich vorgeschriebene Bedarfsplanung ein speziell entwickelter Zuzugsfaktor angewendet, da die tatsächlichen Bevölkerungsdaten des Einwohnermeldeamtes für eine solide Prognose nicht ausreichend sind.
Der Zuzugsfaktor, der auf die jeweiligen Altersgruppen addiert wird, berechnet sich zum einen aus der Differenz von Zu- und Wegzügen und zum anderen aus der Entwicklung der Bautätigkeit in Erlensee. Steigt oder fällt diese, wird der Zuzugsfaktor prozentual entsprechend erhöht oder erniedrigt.
„Dieses Berechnungsmodell, das wir in mehreren Jahren und mit Unterstützung der Fachstelle Jugendhilfeplanung des Main-Kinzig-Kreises erarbeitet haben, zeigt uns relativ genau, welche Kinderzahlen voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren auf unsere KiTas zukommen werden. Da der Blick in die Zukunft sich schnell ändern kann, aktualisieren wir unsere Berechnungen halbjährlich. So können wir relativ kurzfristig auf drohende Fehlbedarfe reagieren, wie wir es beispielsweise bei der Gründung der Natur-KiTa gemacht haben“, so Bürgermeister Stefan Erb.
Günther Koch, verantwortlicher Jugendhilfeplaner beim Main-Kinzig-Kreis, bestätigt die Aussage des Bürgermeisters. Trotz des hohen Zuzugs sei Erlensee eine der wenigen Kommunen im Kreis, die so gut wie keine Fehlbedarfsmeldungen zu verzeichnen hat und somit über genügend KiTa-Plätze verfügt. Die KiTa-Bedarfsplanung der Stadt Erlensee sei kreisweit eine der zuverlässigsten.
Aktuell müssen zehn Familien, die ihr Kind in der KiTa Nelly Sachs betreuen lassen wollen, auf einen Platz nach den Sommerferien warten. In den übrigen KiTas gibt es noch wenige freie Plätze. „Wer jetzt noch kurzfristig und ganz dringend einen Betreuungsplatz vor den Sommerferien benötigt, zum Beispiel durch einen spontanen Umzug nach Erlensee, erhält diesen auch“, erläutert die Fachdienstleitung Sandra Wunder.
Da die Grundschule „Am Eulenhof“ und die Grundschule Rückingen im Sommer 2024/25 in den sogenannten Pakt für den Ganztag gehen werden, habe die Stadt Erlensee die hierfür benötigten Räume für vorbereitende Arbeiten frei gemacht, was die vorübergehende leichte Knappheit an Betreuungsplätzen zur Folge habe. Im kommenden KiTa-Jahr 2024/25 stehen in der KiTa An der Gende wieder 25 KiTa-Plätze Plus zur Verfügung und die Fertigstellung der neuen KiTa Fröbelstraße im Jahr 2025 wird Platz für zwei zusätzliche Gruppen bieten.
Um dem Zuzug junger Familien gerecht zu werden und für diese Bevölkerungsgruppe attraktiv zu sein, hat Erlensee in den vergangenen zehn Jahren insgesamt 16 neue KiTa-Gruppen geschaffen, zwei zusätzliche Hortgruppen und vier neue U3-Gruppen bei den Honigbienchen. Zusätzlich konnten durch Förderung des Tagespflegeprojekts 12 neue Tagespflegepersonen gewonnen werden, die derzeit 60 Plätze für U3-Kinder anbieten können.
Nähere Infos über die Kinderbetreuungsmöglichkeiten gibt es auf www.webkita.erlensee.de
Foto: Stadt Erlensee