(pm/ea) – In einem hochspannenden Bezirksderby zwischen der HSG Hanau und der HSG Rodgau Nieder-Roden musste sich die HSG Hanau knapp unglücklich geschlagen geben und verlor das Derby mit 31:32 (17:15). Der letzte Wurf von Johannes von der Au entschied das Duell zugunsten der Konkurrenten aus dem Bezirk Offenbach-Hanau.
Das Spiel, das von Anfang an von großer Intensität geprägt war, bot den Zuschauern in der RODAUSTROM Sportarena eine packende Auseinandersetzung zweier Top-Teams der 3.Liga Süd-West. Die HSG Hanau startete vielversprechend in die Partie. Angeführt durch einen herausragend parierenden Benedikt Müller zwischen den Pfosten der Grimmstädter führten diese nach den ersten zehn Spielminuten beim 7:5 erstmals mit zwei Treffern. Bis zum ersten Team-Timeout der Gastgeber in der 20. Spielminute konnten die Mannen um Co-Kapitän Jan-Eric Ritter ihren Vorsprung halten. Dank einer stark kämpferischen Leistung bestand der zwei Tore Vorsprung beim 17:15 auch zur Halbzeit. Mit einer Sekunde länger auf der Uhr hätte es sogleich 18:15 stehen können, jedoch wurde das Tor von Julian Fulda mit der Sirene korrekterweise nicht gegeben.
Silberschmied-Partner Hanauer Straßenbahn hatte eigenes einer Sonderfahrt für das Spiel eingerichtet damit zahlreiche Fans ihr Mannschaft begleiten konnten. Die Anhänger des Blauen Blocks honorierten die couragierte Leistung und verabschiedeten ihre Mannschaft mit Applaus in die Kabine.
Der Beginn der zweiten Halbzeit verlief schleppende und war geprägt durch das Auslassen freier Wurfchancen, sodass die HSG Rodgau Nieder-Roden das Spiel innerhalb von vier Minuten zu ihren Gunsten beim 19:17 drehten. Dabei ließ die Hanauer zwei 7-Meter liegen. Doch die lautstarke Unterstützung des Blauen Blocks behielt die Mannschaften ihren Glauben an ihre Stärken. Über den Ausgleich beim 19:19 keine 90 Sekunden später und den 21:20 Führungstreffer durch Julian Fulda bekam die HSG wieder Zugriff auf das Geschehen in der zweiten Halbzeit. Bis zur 46. Spielminute wogte das Spiel hin und her. Keine Mannschaft konnte sich absetzen und so wechselte der Vorsprung fünfmal in 6 Minuten. Nach der Auszeit in der 46. Minute von Trainer Hannes Geist übernahmen die Grimmstädter immer mehr das Zepter des Handelns und drehten das Spiel. So setzten sich Schiefer, Müller und Co. auf 27:25 ab. Dies veranlasste die Gastgeber ebenfalls zu einem Team-Timeout. Doch die HSGler, weiterhin frenetisch angefeuert vom Blauen Block, behauptete den Vorsprung und baute diesen trotz Unterzahl auf 28:25 (53.) aus.
In der Crunchtime dominierte auf beiden Seiten der Kampf und der unbändige Wille das Spiel zu gewinnen. Nieder-Roden, welche in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen sind, blieb dran und nutzte ihre aktuelle Form um 90 Sekunden vor Schluss den Anschlusstreffer zum 30:31 zu erzielen. Ein technischer Fehler der Hanauer bot den Gastgebern 25 Sekunden vor Schluss den Ausgleich zum 31:31 zu erzielen. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Zuerst nahm Hannes Geist die Auszeit, um seinen Spielern den finalen Spielzug an die Hand zu geben. Jan-Eric Ritter übernahm Verantwortung, tankte sich mit einem astreinen Spielzug durch die Deckung und hatte die Chance den Siegtreffer zu erzielen. Doch er scheiterte an Marco Rhein. Den direkten Gegenzug mit verbleibenden 5 Sekunden nutzte Johannes von der Au für den Siegtreffer.
Im Sport liegen Freud und Leid eng beieinander. Die starke Leistung der Grimmstädter wurde an diesem Abend nicht belohnt. Doch es war eine erkennbare Leistungssteigerung nach den beiden vergangenen verlorenen Spielen.
Ein besonderer Dank gilt den Fans im Blauen Block die trotz der aktuellen Serie wie ein achter Mann hinter der Mannschaft standen. Sie von der ersten bis zur letzten Sekunde unterstützten und nach dem Spiel die Truppe um Ritter, Rivic und Co. auffingen. Der Blaue Block honorierte die Leistung und spendete Trost nach dieser mehr als unglücklichen Niederlage.
„Heute hat am Ende die glücklichere Mannschaft gewonnen. Nieder-Roden hat sich über die gesamte Saison dieses Glück erarbeitet und sie sind in einem Flow ähnlich wie wir im letzten Jahr. Doch ich bin stolz auf meine Jungs. Die vielen Nackenschläge, die wir in der letzten Zeit hatten und haben stecken sie immer wieder weg. Niemand hat im Vorfeld ein etwas auf uns gesetzt und dann hauen wir so eine Leistung raus. Respekt an meine Mannschaft.“, so Trainer Hannes Geist nach dem Spiel.
An dieser Stelle gilt es auch dem Schiedsrichterpaar Sven Ernst und Johannes Friedhoff ein Lob auszustellen. In den vergangenen Spielen haben wir oft die Schiedsrichter kritisiert. Doch diese Schiedsrichterleistung ist zu loben und war dem Derby, der Brisanz und des Spielverlaufs mehr als angemessen. Sie hielten ihre Linie, ließen die Mannschaften das Spiel spielen und waren kommunikativ immer auf der Höhe.
Nächstes Heimspiel gegen Aufsteiger TV Homburg
Am kommenden Wochenende findet für die Grimmstädter das nächste Heimspiel gegen den Aufsteiger TV Homburg statt. Nach der knappen Niederlage im Bezirksderby wollen die Jungs der HSG vor heimischem Publikum wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren.
Tickets für das Spiel gibt es unter www.hsghanau.de/tickets
Aufstellung HSG Rodgau Nieder-Roden: Hoepffner, Rhein; Wucherpfennig, Broschek, Brühl (5), Schäfer (3), von der Au (8), Wunderlich, Roth, Stenger (3), Haus (1), Weiland, Hassler (6/3), Markert (1), Schopper (1), Brandt (4)
Aufstellung HSG Hanau: Müller, Adanir; Ritter (3/1), Schierling (1), Gerst (4), Scholl, Ahrensmeier (1), Braun (6), Schröder, Rivic (5), Fulda (6/3), Schiefer (4), Hüttmann (1).
Zeitstrafen: 2:8 Min. – Siebenmeter: 3/3 – 4/6 – Zuschauer: 620. – Schiedsrichter: Sven Ernst /
Johannes Friedhoff
Foto: HSG Hanau