(pm/ea) – Durch einen alliierten Fliegerangriff wurde Hanau am 19. März 1945 in Schutt und Asche gelegt. Nur 20 Minuten dauerte der Nachtangriff, der die historische Innenstadt auslöschte und mehr als 2.000 Menschen das Leben kostete. Den 79. Jahrestag dieser Zerstörung nimmt die Stadt Hanau zum Anlass, der Opfer dieses verheerenden Angriffs zu gedenken.
Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck laden die Hanauer Bürgerschaft zur Teilnahme an den Gedenkveranstaltungen ein. „Es darf nie wieder einen politischen Weg geben, an dessen Ende ein 19. März stehen kann“, unterstreicht OB Kaminsky, wie wichtig es ist, das Gedenken und Erinnern wachzuhalten. „Wir dürfen in unserer Wachsamkeit nicht nachlassen, denn auch die aktuellen Ereignisse in der Welt führen uns einmal mehr vor Augen, zu welch verheerendem Unglück und unermesslichem Leid Gewalt und Krieg führen.“
Das Gedenken an die Opfer in Hanau beginnt am 19. März wie immer um 4.20 Uhr mit dem gemeinsamen Glockenläuten der Marienkirche, der Stadtpfarrkirche Mariae Namen und der Wallonisch-Niederländischen Kirche. Um 9 Uhr findet ein Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche Mariae Namen statt.
Die zentrale Gedenkveranstaltung auf dem Hanauer Hauptfriedhof beginnt um 16.30 Uhr. Zunächst sprechen am Gedenkfeld Vertreter der Stadt Hanau und der Kirchen. Die musikalische Rahmung übernimmen die Paul-Hindemith-Schule und die Hanauer Stadtkapelle. Zum Abschluss erfolgt eine Kranzniederlegung.
Um 19 Uhr wird der Evensong „Remembrance“ im Abendgottesdienst in der Wallonisch-Niederländischen Kirche begangen. Daran schließen sich die Kranzniederlegung und das Versöhnungsgebet der Wallonisch-Niederländischen Kirche am Mahnmal zum Gedenken an die Zerstörung Hanaus im Innenhof der Kirche, Französische Allee, an.
Ergänzend zu den Gedenkfeierlichkeiten am 19. März wird in diesem Jahr ein umfangreiches Rahmenprogramm geboten.
Unter dem Titel „Hanau 19. März 1945 – 2020“ wird eine digitale Präsentation gezeigt. Zu sehen ist die Bilddokumentation im Eingangsbereich des Kulturforums vom 13. bis 20. März immer montags bis freitags von 10 bis 20 Uhr sowie samstags von 10 bis 18 Uhr. Ein „Friedenskonzert“ zum Gedenken an die Zerstörung Hanaus am 19. März 1945 findet am Sonntag, 17. März, 18 Uhr, in der Marienkirche Hanau statt. Der Chor der Karl-Rehbein-Schule, die Hanauer Kantorei, das Orchester der Freunde der Karl-Rehbein-Schule sowie der Stadtkantorin Johanna Winkler und Frank Hagelstange gestalten ein Programm, das neben der Messe „The Armed Man“ von Karl Jenkins auch Werke von Heinrich Schütz und Gottfried Heinrich Stölzel umfasst.
„Der 19. März 1945 und seine Bedeutung für Hanaus Stadtbild und Erinnerungskultur“ ist der Titel eines Vortrags, den Dr. Markus Häfner im Schlossgartensaal der Karl-Rehbein-Schule am Dienstag, 19. März, um 19.30 Uhr hält. Der Eintritt zu der gemeinsamen Veranstaltung von der Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V. (IGHA), dem Hanauer Geschichtsverein (HGV), der Volkshochschule Hanau (VHS) und der Karl-Rehbein-Schule (KRS) ist frei.
Der Farbfilm eines bisher unbekannten Autors aus den USA wird am Mittwoch, 20. März, um 19 Uhr im Lesecafé gezeigt. Der 60 Minuten dauernde Film zeigt „Hanau in Trümmern“. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen zu den Ereignissen des 19. März 1945 sind auf der Internetseite der Stadt Hanau unter http://www.hanau.de/lih/portrait/geschichte/33/065263/index.html zu finden.