Vortrag: „Der Mythos „Kaiser Karl der Große“ vom Mittelalter bis in die Neuzeit“

(pm/ea) – Am kommenden Dienstag, 27. Februar, 19.30 Uhr referiert Dr. Jürgen Opfermann über den Mythos „Kaiser Karl der Große“ vom Mittelalter bis in die Neuzeit“ im Schlossgartensaal der Karl-Rehbeinschule in der Hanauer Altstadt.

Karl der Große (748-814) galt für seine Nachfolger als idealer Kaiser, machtvoller Herrscher und Beschützer der Christenheit. Er stand aber nicht nur für Kriege und eine Ausweitung seines Herrschaftsgebiets, sondern auch für eine effektive Verwaltungs- und Bildungsreform, die über Jahrhunderte nachgewirkt hat. Karls Kaiserkrönung im Jahr 800 wurde als Erneuerung des Römischen Kaisertums angesehen. Bereits kurz nach seinem Tod setzte eine Heroisierung und Legendenbildung ein. Es entstand der Mythos Karl der Große, der sich über verschiedene Epochen – allerdings mit unterschiedlichem Blick auf sein Wirken – bis in die heutige Zeit erhalten hat.

Von 936 bis 1531 war die ehemalige Pfalzkapelle in Aachen mit dem Thron Karls des Großen Krönungsstätte der römisch-deutschen Könige, die sich in der Nachfolge Karls eine Stärkung der Legitimation ihrer Herrschaft erhofften. Auf Betreiben Friedrich Barbarossas erfolgte 1165 seine Heiligsprechung, 1215 wurden seine Gebeine von Kaiser Friedrich II. persönlich in den prachtvollen Karlsschrein umgebettet.

Mit Beginn der Französischen Revolution wurde Karl der Große vor allem aus einer nationalen Perspektive verehrt, denn sowohl Franzosen als auch Deutsche sahen in ihm ihren Stammvater. 1804 ließ sich Napoleon zum Kaiser der Franzosen krönen und scheute sich nicht, Karl als seinen Ahnherrn zu propagieren. Seit 1950 wurde mit der Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen an das historische und kulturelle Vermächtnis Karls des Großen erinnert und damit seine Rolle als Identifikationsfigur für ein vereintes Europa gestärkt.

Eine sichere Platzzusage kann nur bei Voranmeldung mit Mail an werner.bayer@igha.de erfolgen.

Der Vortrag wird von der Kooperation – Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V., Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt e.V., der Volkshochschule Hanau getragen und ist gebührenfrei.
Zugang zum Schlossgartensaal erfolgt über die Nordstraße – Eingang Schlossgarten über den Schulhof.

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