(pm/ea) – Kürzlich besuchten Vertreter der CDU Hanau und der Jungen Union (JU) Hanau/Maintal das Haus des Jugendrechts (HdJR), um einen Einblick in die Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft, Polizei und den Fachdiensten Jugendhilfe im Strafverfahren des Jugendamtes des Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Hanau sowie dem Verein Sprungbrett zu erhalten.
Die Delegation wurde herzlich von den Verantwortlichen des Hauses des Jugendrechts empfangen und erhielt einen umfassenden Überblick über die effektive Kooperation der verschiedenen Institutionen im Bereich Jugendkriminalität. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit trägt nach Ansicht der Christdemokraten maßgeblich dazu bei, frühzeitig auf negative Entwicklungen von Jugendlichen und Heranwachsenden einzuwirken und präventive Maßnahmen zu ergreifen. Insbesondere die Vernetzung von Staatsanwaltschaft und Polizei mit dem Jugendamt und seiner Jugendhilfe wurde von den Besuchern positiv hervorgehoben. Dass diese Arbeit erfolgreich ist, lässt sich auch mit Zahlen belegen. Rund 70 Prozent der Jugendlichen, die in Häusern des Jugendrechts betreut werden, sind später nicht mehr straffällig geworden, während die Quote sonst bei rund 41 Prozent liegt, wie eine Studie zum Haus des Jugendrechts Höchst zeigt. Auch die Geschwindigkeit der Verfahren ist hier höher. Bis zu einer Anklage dauert es im Schnitt nur gut zwei Monate.
Ebenfalls im Fokus stand die Arbeit des Vereins Sprungbrett, der sich auf den Täter-Opfer-Ausgleich spezialisiert hat. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von den Bemühungen des Vereins, durch Dialog und Vermittlung eine positive Wende im Leben der Täter herbeizuführen und eine Wiedergutmachung bei den Opfern zu erreichen. Diese kann etwa in Form eines Schadensersatzes geschehen und beinhaltet fast immer auch ein persönliches Gespräch, das im besten Fall mit einer aufrichtigen Entschuldigung endet. Der Täter-Opfer-Ausgleich leiste somit einen wichtigen Beitrag zur Wiedereingliederung der beteiligten Personen in die Gesellschaft und sei ein wichtiger ergänzender Baustein zum Strafrecht.
„Die enge Verzahnung der verschiedenen Akteure im Haus des Jugendrechts ist beispielhaft für eine erfolgreiche Präventionsarbeit im Bereich der Jugendkriminalität. Es ist ermutigend zu sehen, wie durch konstruktive Zusammenarbeit und frühzeitiges Eingreifen positive Entwicklungen bei den betroffenen Jugendlichen gefördert werden können“, betonte Patryk Windhövel, Jugendpolitischer Sprecher der CDU Hanau.
Devran Aydin, frisch gewählter Vorsitzender der Jungen Union Hanau/Maintal, fügte hinzu: „Der Besuch im Haus des Jugendrechts hat uns verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass unterschiedliche Institutionen Hand in Hand arbeiten. Durch die schnelle Bearbeitung der Fälle wird nicht nur die Sicherheit unserer Stadt gesteigert, sondern auch nachhaltige Hilfe für junge Menschen in schwierigen Situationen gewährleistet.“
Dabei ist das Haus des Jugendrechts nicht nur für die Jugendlichen und Heranwachsenden aus der Stadt Hanau verantwortlich, sondern auch für den gesamten Altkreis Hanau. Da kriminelle Karrieren häufig nicht erst im Erwachsenenalter beginnen, sind Intensivtäter den Stellen im HdJR häufig schon bekannt, sodass hier eine Fallbearbeitung durch Staatsanwaltschaft und Polizei auch über das 21. Lebensjahr hinaus erfolgt. Die Vertreter der CDU Hanau und der JU Hanau/Maintal bedanken sich herzlich für die informative Führung und die offenen Gespräche im Haus des Jugendrechts.
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