(pm/ea) – Mit einer Stellungnahme hat die Evangelische Kirchengemeinde Rodenbach auf die Pressemitteilung der GNA „Natur- und Lehrgarten existiert nicht mehr“ reagiert.
Im Dezember 2023 hat der Kirchenvorstand beschlossen, das Alte Pfarrgehöft (Mühlstr. 11) umwidmen zu lassen. Knapp die Hälfte des Gebäudes wird weiterhin vermietet bleiben. Die übrigen Räume sollen für die Gemeindearbeit zur Verfügung stehen. Der Bauausschuss der Kirchengemeinde befasst sich aktuell mit den Planungen, um das Gebäude zukunftstauglich zu machen: Eine energetische Sanierung wird dabei ebenso erforderlich sein wie der Bau eines barrierefreien Zugangs und die Errichtung von Parkplätzen.
Im Rahmen dieser Planungen haben in den vergangenen Wochen erste Vorarbeiten auf dem Grundstück stattgefunden: Der angrenzende Bewuchs an der Scheune wurde gerodet, um das historische Gemäuer zu erhalten. Die weit bis in den Pfarrgarten hineinragenden Wurzeln wurden dabei ebenso entfernt. Die baufällige Mauer entlang des Hofes wurde aus Sicherheitsgründen abgerissen. Die Anpflanzungen entlang der Vorderseite des Pfarrhauses wurden beseitigt, um Fläche für Parkplätze sowie einen barrierefreien Zugang zu erlangen.
Über den Umfang der Maßnahmen war die Mieterin, Gesellschaft für Naturschutz- und Auenentwicklung e.V., im Vorfeld nur ansatzweise informiert worden. Dies war in keiner Weise vom Kirchenvorstand beabsichtigt. Durch eine Kommunikationslücke war es zu dieser fehlenden Absprache gekommen, worüber der Kirchenvorstand inzwischen sein großes Bedauern zum Ausdruck gebracht hat. In einer Sondersitzung des gemeindeleitenden Gremiums betonte die geschäftsführende Pfarrerin Lisa Henningsen: „Auch wenn die Maßnahmen auf sachlicher Ebene erforderlich und sinnvoll waren, war die Kommunikation darüber ein Fiasko! Das darf sich so nicht wiederholen.“
Irritation löst die Reaktion der GNA e.V. bei den Mitgliedern des Kirchenvorstands aus: Auf der Homepage des Vereins ist von einer „Totalräumung des Natur- und Lehrgartens“ zu lesen. Gemeint ist vermutlich der Pfarrgarten, der im Eigentum der Kirchengemeinde ist und für den die GNA e.V. laut Mietvertrag ein Mitnutzungsrecht hat. In vielerlei Hinsicht hat sich der Kirchenvorstand über all die Jahre der Zusammenarbeit mit der GNA e.V. hinweg kulant verhalten. So wird beispielsweise seitens des Vereins mehr Fläche im Pfarrgehöft genutzt, als es im Mietvertrag steht. Der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Bernd Schminke, betonte: „Wir waren und sind auf ein friedliches Miteinander bedacht. Dazu gehört es auch, Fehler einzugestehen und gemeinsam zu schauen, wie es weitergehen kann.“