(pm/ea) – Flughafenbetreiber Fraport setzt den Bau der im Herbst 2022 in Betrieb genommenen Photovoltaik-Anlage entlang der Startbahn West fort. Bei Fertigstellung sollen sich die senkrecht installierten Solarzäune über eine Länge von 2.800 Metern an der Runway entlangziehen. In der Spitze werden dann 37.000 Solarmodule eine Leistung von 17.400 Kilowatt erbringen.
Der Flughafenbetreiber nutzt das Frühjahr, um zunächst einen Großteil der 19.500 Gründungspfosten aufzustellen, die später das Gestellsystem samt Panels tragen werden. Außerdem komplettiert Fraport den ersten Bauabschnitt, bevor Anfang März die Brutzeit beginnt.
„Passagiere, deren Flugzeug auf der Startbahn West abhebt, werden dann bereits die ersten Solarzäune sehen können“, sagt Projektleiterin Nicole Keller vom Energiemanagement der Fraport AG. „Ab März haben innerhalb unserer biodivers äußerst wertvollen Grünflächen an den Start- und Landebahnen aber erst einmal die Bodenbrüter Vorrang“, erläutert sie. Die Wiederaufnahme der Arbeiten ist für Herbst geplant. Dann werden die restlichen fünf Baufelder mit Panels ausgestattet und schließlich die gesamte Anlage an das Stromnetz des Airports angeschlossen.
Sonnenstrom aus eigener Erzeugung fließt bereits seit März 2021 in größerem Stil in den Strommix von Fraport ein. Wenn die Anlagenkapazität an der Startbahn West aufgestockt ist, steigt der bisherige Solar-Anteil um das Zehnfache. „Der seit September 2022 als Demonstrationsanlage betriebene Solarzaun am südlichen Ende der Startbahn hat sich für uns erwartungsgemäß als überaus geeignete Methode der Energiegewinnung erwiesen: Die senkrecht angeordneten Panels schonen unsere Grünflächen und passen auch hinsichtlich Wartung und Pflege optimal zu unseren Bedürfnissen und Prozessen“, berichtet Keller. „Diese Solar-Technologie ergänzt perfekt unsere anderen, konventionell flach angeordneten Anlagen, die mittags ihre Spitzenleistung entfalten, wenn die Sonne am steilsten steht. Die Zaunanlage hingegen fängt den Lichteinfall zwar auch ganztägig ein, generiert ihre Spitzenleistung aber am Morgen und Abend. Dies trägt dazu bei, dass wir über den Tag betrachtet eine recht konstante Leistung in unser Stromnetz einspeisen können.“
Der zunehmend grüne Strommix am Frankfurt Airport ist eine zentrale Maßnahme des Dekarbonisierungsplans für den Fraport-Konzern. Bis spätestens 2045 wird Fraport am Heimatstandort und an allen anderen Flughäfen CO2-frei arbeiten. Bis 2030 wird Fraport den Ausstoß am Flughafen Frankfurt bereits auf 50.000 Tonnen pro Jahr reduzieren. Die betrieblichen Anstrengungen für den Klimaschutz basieren auf dem allgemeinen Nachhaltigkeitsverständnis von Fraport: „Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftsfähigkeit“, sagt Keller, „mit der neuartigen Anlage gehen wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Bedenkt man das weitere Potenzial für solche Zaunanlagen innerhalb unseres weitläufigen Bahnensystems, kommt dieser Technologie im Hinblick auf künftige Energiebedarfe eine Schlüsselrolle zu“, fasst sie zusammen.
Foto: Fraport AG