(pm/ea) – Dass die Basketballer der TG Hanau ein schweres Spiel vor der Brust haben würden, war abzusehen. Umso überraschender war es, dass die Hanauer gegen den zweitplatzierten TV Langen eine gute erste Halbzeit auflegten und das erste Viertel sogar mit knapper Führung beenden konnten.
In der zweiten Hälfte hingegen häuften sich die Fehler und die Mannschaft von Headcoach Mohammed Hajjar musste sich abermals geschlagen geben. Das Derby endete aus Sicht des TV Langen mit 84:56.
Das Hanauer Team startete optimal in das erste Viertel. Dank einem klaren Festhalten am Gameplan gelang es, die Gegner zu überraschen und zeitweise zu dominieren. Auch im zweiten Viertel stimmte die Leistung – wenngleich die Langener deutlich mehr aufdrehten und offensiv zunehmend erfolgreicher wurden. Immer häufiger fehlte dem Hanauer Team ein Stop in der Defense. So zogen die Hausherren ordentlich davon – mit 42:27 ging es in die Pause. Der Hanauer Coach war zu diesem Zeitpunkt dennoch zufrieden mit der Leistung seines Teams: „Die ersten beiden Viertel haben wir guten Basketball gespielt, eben genau so, wie wir ein Spiel gestalten wollen. Wir waren schnell, aggressiv, haben viele Pässe gespielt und unsere Gegner in der Defense attackiert“, sagt Hajjar.
Leider konnte die TGH in der zweiten Hälfte nicht mehr an diese Leistungen anknüpfen. Der hohe Rückstand hatte offenbar bereits einen gewissen Eindruck hinterlassen. In jedem Fall wichen die Spieler immer häufiger vom Gameplan ab, entsprechend häuften sich die Fehler. „In Viertel drei und vier hatten wir zunehmend mehr Probleme mit der Physis des Langener Teams. Das hat unser Spiel ausgebremst und viele Turnover erzeugt. Auch in der Kommunikation während des Offensivspiels hatten wir immer häufiger Missverständnisse“, sagt Hajjar. Und während das dritte Viertel mit 19:14 noch vergleichsweise ausgeglichen endete, schafften die Langener es im letzten Spielabschnitt erneut, über 20 Punkte zu holen. Risto Vasiljevic, Michael Agyemang sowie der Ex-White-Wing Leon Fertig waren offensiv besonders erfolgreich.
Ein klarer Neckbreaker war jedoch vorrangig die Reboundstatistik. Wärend die TG Hanau 28 Bälle vom Brett pflückte, holten die Langener satte 50 Rebounds – deutlich zu viele, um mithalten zu können. „Langen ist ein gutes Team, sie haben physisch starke, große Spieler und gute Guards. Den Größenvorteil unter dem Korb haben sie ausgenutzt und sich per Rebound viele zweite Chancen gesichert. Das war ein großes Problem. Wir haben in der zweiten Halbzeit die Aggressivität vermissen lassen, die wir in den ersten beiden Vierteln gezeigt haben“, so der Hanauer Coach. Sein finales Urteil fällt klar aus: „Wenn wir unseren Rhythmus und unsere Spielstruktur verlieren, verlieren wir auch das Spiel.“
Für die TG Hanau spielten:
Luca Eibelshäuser (2 Punkte, 0 Assists, 2 Rebounds)
Niklas Jermain Kitchens (11/0/3)
Myles Howell (3/0/1)
Luca Lindert (2/0/0)
Tyrese Kilee (2/0/2)
Tom Arkan (18/0/2)
Cedric Quarshie (6/0/9)
Eren Yildiz (6/1/0)
Valentin Konstantinov (6/1/3)
Felix Sinning (0/0/2)
Fotos: PM