Gewaltschutz wird in den Erlenseer KiTas groß geschrieben

(pm/ea) – Gleich zu Jahresbeginn fand für die KiTas der Stadt Erlensee eine zweitägige Fortbildung statt, die es so noch nie gegeben hat. Alle Erzieherinnen und Erzieher sowie die KiTa-Leitungen wurden gemeinsam dahingehend geschult, ein Gewaltschutzkonzept für die eigene KiTa nach den aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu erstellen.

Kinder haben das Recht, in einem gewaltfreien Rahmen aufzuwachsen, der ihnen die besten körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Altersgerechte Förderung und Beteiligung bilden hierbei wesentliche Faktoren, die das Recht auf Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und das Kindeswohl sichern. Dieses Grundrecht der Kinder verdient einen besonderen Schutz, insbesondere auch im institutionellen Kontext und ist daher in vielen Gesetzen verankert.
Gewalt hat viele Gesichter und kommt in allen Bereichen des Lebens vor. Sie kann in sehr unterschiedlichen Formen erscheinen, deutlich sichtbar sein oder nur subtil auftreten. Sie kann aktiv sein oder passiv im Fall der Unterlassung von Hilfe. Auch in KiTas kann Gewalt vorkommen, daher sind alle KiTas auf der Grundlage des Bundeskinderschutzgesetzes verpflichtet, ein Gewaltschutzkonzept zu erarbeiten.
Die zwei Fortbildungstage, die von der KiTa-Leitung und BEP Fachberaterin Jane Matzke in Kooperation mit der Fachdienstleitung für Kinderbetreuung Sandra Wunder vorbereitet und durchgeführt wurden, dienten so dem Zweck, die städtischen KiTas zu einem sicheren Ort zu machen. Denn nur, wenn einem ganz genau bewusst ist, was verletzendes Verhalten ist, wo potentielle Gefahrenquellen, auch räumlich gesehen, lauern und wie man auf Warnsignale reagieren kann, beziehungsweise muss, kann man erfolgreich Gewalt verhindern.
Neben der ausführlichen Powerpoint-Präsentation zur Thematik wurde in zahlreichen Workshops dafür gesorgt, dass die Achtsamkeit und die innere Haltung in Bezug auf den Gewaltschutz gefestigt wird. Ein bereits von Trägerseite erstelltes Gewaltschutzkonzept gab darüber hinaus ergänzend Informationen über die theoretischen Grundlagen, gesetzlichen Rahmenbedingungen und Anforderungen.

Jane Matzke moderiert praxisnah die Fortbildung

Die nun bis zum Sommer 2024 zu erarbeitenden Schutzkonzepte für die einzelnen KiTas, die konkreter auf individuelle Gegebenheiten vor Ort eingehen, sollen eine Handlungsanleitung für alle Verdachtsfälle sein und allumfassend, denn sie dienen dem Schutz der Kinder, aber auch dem Schutz der Eltern und Familien sowie dem Personal in den KiTas.
Bürgermeister Stefan Erb, der an der kompletten Fortbildung persönlich teilnahm, zeigte sich begeistert von dem neuen Veranstaltungsformat, das den pädagogischen Fachkräften über die Wissenserweiterung hinaus erlaubte, auch einmal in einem anderen Kontext zusammen zu kommen und sich auszutauschen.
Aber auch die Thematik an sich interessierte den Bürgermeister: „Ich kann nur alle Beteiligten, auch die Eltern, sehr herzlich einladen, sich aktiv mit dem Thema Gewaltschutz auseinander zu setzen und genau hinzuschauen. Denn nur, wenn wir alle gemeinsam das Thema angehen, können unsere Kinder gewaltfrei aufwachsen und eine gute Teamarbeit gelingen.“

Die Konzepte werden ab September 2024 auf www.webkita.erlensee.de allen Interessierten online zur Verfügung stehen. Weitergehende Fragen beantworten gerne die KiTa-Leitungen oder Fachdienstleitung Sandra Wunder, Tel.: 06183/9151-501, Mail: swunder@erlensee.de

Fotos: Stadt Erlensee

 

 

 

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