(pm/ea) – Am Samstag waren die Bundesliga-Floorballerinnen und Floorballer der TSG Erlensee ein letztes Mal in diesem Jahr im Einsatz: Ein abschließender Bundesliga-Doppelspieltag in der heimischen Großsporthalle stand auf dem Programm.
Die Herren trafen in der 2. Bundesliga Süd/West auf die Frankfurt Falcons und die Damen spielten in der 1. Bundesliga gegen den TV Eiche Horn Bremen. Beide Teams schenkten den Fans einen Sieg und sorgten so für ein versöhnliches Jahresende.
Derbys zwischen Erlensee und Frankfurt sind immer besondere Spiele und so schrieb auch dieses Aufeinandertreffen sein Kapitel in der langen Geschichte zwischen den Rivalen. Beide Teams tasteten sich zu Beginn des Spiels für einige Minuten ab, ehe Patrick Trageser die TSGE mit 1:0 in Führung brachte. Eine überstandene Unterzahl zur Drittelmitte löste endgültig den Knoten bei den Erlenseer Herren. Das hohe Pressing und die Manndeckung, die die Falcons über das ganze Spielfeld versuchten, wurden immer wieder überspielt. Patrick Eichner und Stefan Weißling stellten auf 2:0 (12. Minute) und 3:0 (20. Minute). Drei Sekunden vor Ende des Drittels handelten sich die Frankfurter zudem noch eine Zwei-Minuten-Strafe ein. Ein klares Statement nach den ersten 20 Minuten.
Das zweite Drittel begann für die TSGE in Überzahl. Die Powerplay-Formation lies den Ball sauber laufen und Patrick Eichner erzielte auf Zuspiel von Niklas Grünewald das 4:0 (22. Minute). Frankfurt fand offensiv kaum statt und die wenigen Abschlüsse in Richtung Tor entschärfte Goalie Noah Pongratz souverän. In der 30. Minute überspielten die Erlenseer das Pressing der Falcons erneut und Patrick Eichener erzielte sein drittes Tor an diesem Tag und erhöhte auf 5:0 (Zuspiel: Stefan Weißling). Knapp sechs Minuten vor Ende des Drittels musste Stefan Weißling nach einem Stockschlag auf der Strafbank Platz nehmen. Diesmal war die Überzahlformation der Falcons erfolgreich und Anjo Kehder brachte sein Team nach 33 Minuten zum ersten Mal auf die Anzeigetafel (5:1). Unbeeindruckt vom Gegentreffer stellte Nils Feuer knapp vier Minuten vor dem Drittelende den Fünf-Tore-Abstand wieder her (Zuspiel: Patrick Trageser). Mit dem Stand von 6:1 ging es in die letzte Pause. Ein so deutliches Ergebnis hat im Vorfeld sicher niemand erwartet.
Im letzten Drittel sah es lange nach einem ungefährdeten Heimsieg aus, auch wenn Frankfurt in der 46. Minute zum 6:2 und später, in der 52. Minute, auf 6:3 stellte. Mit zwei Strafen machten sich die Falcons das Leben selbst schwer und die TSGE-Überzahlformation nahm routiniert Zeit von der Uhr. Gut eine Minute vor dem Ende trafen die Frankfurter zum 6:4 und brachten auf einmal Hektik und Spannung zurück in die Partie. Nach einer Auszeit, mit leerem Tor und in 6 zu 5 Überzahl gelang den Falcons 38 Sekunden vor dem Ende tatsächlich der Anschlusstreffer zum 6:5. Doch die TSGE überstand die verbleibende Spielzeit und rettete den 6:5-Sieg über die Zeit.
„Am Samstag hat einfach alles gepasst und ich bin sehr glücklich über den Ausgang. Wir wollten als Mannschaft unbedingt den Sieg aus der Hinrunde bestätigen und haben von Anfang an alles dafür gegeben. Einen großen Anteil am Sieg haben auch unsere Fans, die von Beginn an großartige Stimmung gemacht haben“, freut sich Goalie Noah Pongratz über den zweiten Derbysieg in dieser Saison.
TSGE-Damen feiern zweiten Bundesliga-Sieg
Nachdem die Herren vorgelegt hatten, war auch das Ziel für die Damen klar: Gegen das Tabellenschlusslicht vom TV Eiche Horn Bremen sollte der zweite Bundesligasieg her. Gegen tiefstehende Gegnerinnen waren die Erlenseer Damen von Anfang an das dominante Team, der Ball wollte aber einfach nicht ins Tor. So ging es mit einem Spieltand von 0:0 in die erste Pause.
Im zweiten Drittel zeigte sich dasselbe Bild: Erlensee lief Wechsel für Wechsel an, Bremen stand tief und hatte kaum eigene Offensivaktionen. Es dauerte bis zu 34. Spielminute ehe Elena Fabritius Osorio das erlösende 1:0 für die Erlenseer Farben erzielte (Zuspiel: Eileen Traxel). Der Treffer war ein echter „Dosenöffner“. Maya Birnbaum stellte keine Minute später auf 2:0 (Zuspiel: Elena Fabritius Osorio) und auch Gina Traxel (Assist: Albina Kachan) war noch vor Ende des Drittels erfolgreich. Das 3:0 zur zweiten Pause war mehr als verdient und hätte gut und gerne noch höher ausfallen können.
Im dritten Drittel machten die TSGE-Mädels zunächst dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Gina Traxel erhöhte in der 44. Minute folgerichtig auf 4:0. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nelia Müller, einem unglücklichen Gegentreffer (50. Minute) nach Ballverlust im eigenen Aufbau, dem verletzungsbedingten Ausfall von Lena Schmidt und einem medizinischen Notfall auf der Tribüne war Hektik in den letzten Minuten des Spiels. Elena Fabritius Osorio traf in der 52. Minute zum 5:1 (Zuspiel: Emma Rienecker), aber auch Bremen war gut sechs Minuten vor dem Ende noch einmal erfolgreich. Die letzten Minuten plätscherte das Spiel dem Ende entgegen. Die TSGE brachte den 5:2-Sieg ohne echte Gefahr über die Zeit.
„Wir sind froh, dass alle betroffenen Personen inzwischen wieder wohl auf sind. Wie schwer die Verletzungen sind, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Wir drücken die Daumen und wünschen gute Besserung, auch an die verletzte Spielerin aus Bremen! Auch, wenn die Festtagsstimmung durch die Ereignisse ein wenig getrübt wurde, sind beide Teams froh über das Sechs-Punkte-Wochenende und den perfekten Jahresabschluss, aus sportlicher Sicht“, heißt es abschließend von den Floorballern.
Fotos: Wolfgang Racek