(pm/ea) – Der TV Gelnhausen hat eine klasse Reaktion gezeigt und am zehnten Spieltag in der 3. Handball-Liga Süd-West einen wichtigen Sieg eingefahren.
Nach der bitteren Heimpleite gegen den Tabellenletzten HSG Haßloch setzten sich die Barbarossastädter am Samstagabend vor 550 Zuschauern in der Rudi-Lechleidner-Halle gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf verdient mit 30:21 (16:12) durch. Mit nunmehr 8:12 Punkten bleibt das junge TVG-Team zwar weiterhin auf dem zwölften Rang, hat aber wieder den Anschluss ans Tabellenmittelfeld hergestellt.
„Man hat gespürt, dass die letzte Niederlage gegen Haßloch ein echtes Brett für die Mannschaft war. Sie haben eine sehr gute Trainingswoche hinter sich gebracht und die besprochenen Dinge sehr gut umgesetzt. Die Jungs sind marschiert und haben heute ein starkes Ausrufezeichen gesetzt“, freute sich Cheftrainer Matthias Geiger nicht nur über den Sieg, sondern vor allem auch die Art und Weise, wie er zustande kam.
Nach einer Schweigeminute für den verstorbenen ehemaligen TVG-Spieler Norbert Wess ging es los und Geigers Mannschaft präsentierte sich hellwach und führte durch zwei Treffer von Leon David und Yannik Mocken schnell mit 3:0. Nach 14 Minuten traf Felix Reinhard zum 8:3 und der Gästecoach nahm die erste Auszeit. „Wir wollten unbedingt gut in Spiel starten und den Anfang nicht verschlafen, um nicht von Beginn an hinterherrennen zu müssen. Das ist uns sehr gut gelungen“, sagte Geiger.
In der Folgezeit konnte sich Friesenheim-Hochdorf allerdings stabilisierten und auf Tuchfühlung bleiben. Luis Maier erzielte drei Treffer in Serie innerhalb von 156 Sekunden und nach 18 Minuten führte der TVG nur noch 8:6. In der 27. Minute drohte die Partie zu kippen, als Timo Heuft den 12:13-Anschlusstreffer erzielte.
Doch Max Bechert, Thimo Wagner und David schraubten noch vor der Pause das Ergebnis auf 16:12 hoch. Julian Lahme hielt in der letzten Sekunde des ersten Durchgangs noch einen Siebenmeter, so dass die Rotweißen mit breiter Brust und einem Vier-Tore-Vorsprung in die Kabinen gingen.
Auch in den zweiten Durchgang startete der TVG verheißungsvoll. David und zweimal Benjamin Wörner hielten die Gäste in ihren Treffern auf Distanz, eher erneut eine etwa zehnminütige Schwächephase, den Gegner beinahe noch einmal ins Spiel zurückgebracht hätte. „In diese Phase haben wir vorne einige technische Fehler gemacht, aber wir konnten uns heute auf unsere Abwehr verlassen mit einem starken Julian Lahme im Tor“, sagte Geiger.
In der Tat. Der Torhüter lief ab der 40. Minute zur absoluten Höchstform auf und vernagelte seinen Kasten. So hatte es kaum Konsequenzen, dass seinen Vorderleute zwischen der 37. und 49. Minute lediglich zwei Tore gelangen. Lahme hielt in dieser Phase hinten nahezu alles. Erneut der bärenstarke David und Silas Altwein erlösten in der 49. Minute mit zwei Treffern innerhalb von 29 Sekunden die Fans und brachten ihr Team endgültig auf die Siegerstraße.
In dieser Phase kochte die Hölle Süd und die Zuschauer trieben ihr Team immer wieder lautstark nach vorne. „Die Unterstützung der Fans heute war überragend. Das war die Hölle Süd, so wie wir sie kennen“, sagte Geiger. Am Ende ging den tapfer kämpfenden Gästen die Puste aus und der TVG legte noch fünf Tore nach zum letztlich verdienten aber vielleicht um zwei, drei Tore zu hoch ausgefallenen 30:21-Erfolg. Einzig kleines Manko, das allerdings dieses Mal nicht ins Gewicht viel. Erneut konnte der TVG nur zwei von sechs Siebenmetern verwandeln.
David mit acht Toren war der erfolgreichste Schütze für den TV Gelnhausen an diesem Abend. „Bei ihm ist heute der Knoten geplatzt“, freute sich Geiger für den Neuzugang aus Kirchzell. Ein Sonderlob vom Coach erhielten noch Keeper Lahme und Fynn Hilb. Jannik Geisler mit sechs Treffern war zweitbester Schütze der Rotweißen. Für Friesenheim-Hochdorf traf Maier acht Mal ins Schwarze.
Der Sieg für den TV Gelnhausen war umso wichtiger, angesichts der Tatsache, dass man am kommenden Wochenende zum Tabellenzweiten HSG Krefeld reisen muss. Die Trauben beim Aufstiegsfavoriten hängen hoch. Über 1200 Tickets hat Krefeld für die Partie gegen Gelnhausen bereits verkauft. Dem Geiger-Team steht dann eine wahre Herkulesaufgabe bevor. Doch nach dem überzeugenden Auftritt gegen die Zweitvertretung des Bundesligisten Eulen Ludwigshafen muss dem TV Gelnhausen nicht bange sein.
Foto: Roland Adrian