Erlös aus drittem Benefizkalender des Frauennetzwerks aristanet kommt wieder Frauenhaus Wächtersbach zugute

(pm/ea) – „Mit dem Verkauf des Benefiz-Kunstkalenders von aristanet erreichen wir gleich zwei Ziele: Wir schaffen Aufmerksamkeit für das Thema häusliche Gewalt und erzielen zusätzlich noch eine kräftige Finanzspritze für das Frauenhaus Wächtersbach. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir jetzt den Kunstkalender für 2024 an die Frau und an den Mann bringen können“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler.

Susanne Simmler dankte bei der Übergabe der ersten druckfrischen Kunstkalender allen Beteiligten für ihr großes Engagement – und natürlich auch den Künstlerinnen aus der Region und darüber hinaus, die ihre farbstarken und eindringlichen Arbeiten für den Kalender kostenlos zur Verfügung gestellt haben. „Das ist Kunst von Frauen für Frauen, die etwas bewirkt“, erklärte Susanne Simmler. Das Projekt wird vom Main-Kinzig-Kreis, regionalen Wirtschaftsunternehmen sowie dem Referat für Frauenfragen und Chancengleichheit unterstützt. Es handelt sich bereits um den dritten Kunstkalender des Frauennetzwerks aristanet e.V. „Die Exemplare sind immer schnell vergriffen, das zeigt uns, dass unsere Idee großen Anklang findet“, erklärt Vereinsvorsitzende Friedrike Ley.

Der Kalenderverkauf startet am 21. Oktober beim „Hessischen Oktoberfest“, mit dem das Behindertenwerk Main-Kinzig die Wochenmarktsaison am Glashaus (ehemalige Baumschule Müller) in Linsengericht-Altenhaßlau beschließt. Der Kalender thematisiert Gewalt an Frauen und Mädchen und lenkt Aufmerksamkeit auf dieses schwierige Thema. Das Kalender-Motto lautet diesmal „Verbindungen – Kunst von Frauen für Frauen“. Der Kalender ist bei mehr als 30 Verkaufsstellen von Alzenau bis Wächtersbach erhältlich, genauere Angaben sind auf der Webseite aristanet.de zu finden. Bestellungen können per E-Mail an kalender@aristanet.de gerichtet werden. Der Kalender zeigt für jeden Monat ein Kunstwerk. Auf der Rückseite des jeweiligen Monatsblattes finden sich weitere Informationen zur jeweiligen Künstlerin und ihrem Werk. Darüber hinaus enthält der Kalender die Kontaktdaten von Anlaufstellen, an die sich Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind, wenden können sowie weitere Informationen, die ihnen weiterhelfen.

„Noch immer sind vor allem Frauen in erschreckendem Ausmaß von häuslicher Gewalt betroffen. Statistisch betrachtet erlebt jede vierte Frau mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder auch sexualisierte Gewalt durch einen Beziehungspartner und etwa jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. All das passiert mitten unter uns und deshalb müssen wir noch viel genauer hinsehen und aktiv werden. Der Benefiz-Kunstkalender hilft dabei, dieses traurige Thema ins Bewusstsein zu rufen und informiert ganz konkret, wie jede und jeder helfen kann. Dafür danke ich aus vollem Herzen den Frauen des Netzwerks aristanet sowie den Vertretern der heimischen Wirtschaft, die auch diesmal wieder die Produktion des Kalenders finanziert haben“, erklärte Susanne Simmler.

Der gesamte Erlös aus dem Verkauf der Kalender ist wieder zur Unterstützung der Arbeit des Frauenhauses Wächtersbach bestimmt. Das Ergebnis von 11.000 Euro, das im vergangenen Jahr mit dem Benefiz-Projekt erreicht wurde, wollen die Frauen auch in diesem Jahr wieder schaffen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir dem Verein Frauen helfen Frauen erneut einen fünfstelligen Betrag für die Arbeit im Frauenhaus und in der externen Beratungsstelle zur Verfügung stellen können“, gibt sich die Vereinsvorsitzende Friederike Ley zuversichtlich und freut sich über zahlreiche Vorbestellungen, die bereits eingegangen sind.

„Wer den Kalender kauft, unterstützt direkt die Arbeit des Frauenhauses“, betont Friedrike Ley. „Im Namen des Vereins aristanet e.V. danke ich Susanne Simmler und der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Grit Ciani für die engagierte Begleitung sowie unseren Sponsoren – den Stadtwerken Gelnhausen, der Kreissparkasse Gelnhausen, den Kreiswerken Main-Kinzig und der Agentur brandesmedia – für ihre großzügige Unterstützung. Nur so ist es möglich, dass wir den Verkaufserlös zu hundert Prozent spenden können“, betonte die Vorsitzende.
Die Zahlen im Bereich häusliche Gewalt sind weiterhin alarmierend: „Die Anzahl der Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland lag im Jahr 2022 bei 240.574 und ist damit um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 13 Prozent im Fünfjahresvergleich angestiegen“, zitierte Lea Kircher vom Frauenhaus Wächtersbach aus dem vom Bundeskriminalamt veröffentlichten Lagebild. Dieser Anstieg zeige sich auch auf lokaler Ebene im Frauenhaus Wächtersbach. Unverändert seien zu 80 Prozent Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. Lea Kircher betonte, dass sich die im Lagebild genannten Zahlen nur auf die bei der Polizei bekannt gewordenen angezeigten Fälle beziehe, die Dunkelziffer müsse weitaus höher angesetzt werden. Kontroll- und Abhängigkeitsverhältnisse in bestehenden Partnerschaften sowie Scham- und Schuldgefühle der Betroffenen führten häufig dazu, dass die Taten im Verborgenen bleiben und nur selten polizeilich angezeigt werden. All das gehe aus der Arbeit in der Fachberatungs- und Interventionsstelle hervor, die wie das Frauenhaus unter Trägerschaft des Vereins Frauen helfen Frauen e.V. Wächtersbach steht. Die Finanzierung der Arbeit in beiden Einrichtungen setze sich aus kommunalisierten Landesmitteln sowie Zuschüssen des Kreises und der Kommunen zusammen. „Unser Verein ist weiterhin auf Spenden angewiesen, um insbesondere therapeutische und pädagogische Angebote für die Frauen und Kinder im Frauenhaus verwirklichen zu können“, erläuterte Brigitte Machnitzke. So werde es möglich, Frauen und ihren Kindern dabei zu helfen, sich ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt aufzubauen.

Hintergrund

Der gemeinnützige Verein aristanet e.V. ist ein Netzwerk von Frauen im Main-Kinzig-Kreis. Die aristanet-Frauen setzen sich für Gleichstellung und die berufliche Förderung von Frauen ein. Bereits langjährig engagiert sich der Verein durch Verkaufsaktionen und Benefiz-Veranstaltungen gegen Gewalt an Frauen und Kindern und unterstützt die Arbeit der beiden Frauenhäuser im Main-Kinzig-Kreis sowie der Beratungsstelle Lawine in Hanau. Weitere Informationen gibt es auf der Seite www.aristanet.de, auf Facebook und Instagram.

Auf dem Foto: Der Benefizkunstkalender von aristanet für 2024 ist fertig und kommt in den Verkauf. Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (hintere Reihe, Dritte von links) gratulierte dem engagierten Frauennetzwerk aristanet und bedankte sich sowohl bei den Künstlerinnen, die ihre Arbeiten kostenlos zur Verfügung gestellt haben, als auch bei den Sponsoren des Kalenders, ohne die das Projekt nicht möglich wäre. Der Erlös fließt zu hundert Prozent an das Frauenhaus Wächtersbach

Foto: PM

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