(pm/ea) – Die junge Mannschaft des TV Gelnhausen zeigte eine tolle Moral, doch die Aufholjagd kam leider zu spät. Und so verlieren die Barbarossastädter am dritten Spieltag in der 3. Handball-Liga Süd-West bei dem TuS 1882 Opladen mit 32:34 (12:15) und müssen weiter auf den ersten Saisonsieg warten.
Während der Gastgeber aus Leverkusen mit 4:2 Punkten auf den vierten Tabellenplatz klettern, rangiert der TVG mit 1:5 Punkten auf dem 13. Rang.
„Es war eine zerfahrene Partie mit vielen Zeitstrafen, die ein normales gebundenes Spiel kaum möglich machten. Wir haben uns von der Hektik anstecken lassen und darüber den Biss in der Abwehr verloren. In der zweiten Hälfte hatten wir eine sehr starke Phase und uns wieder herangekämpft, nur um dann wieder den Biss zu verlieren. Am Ende haben die Jungs in einem schwierigen Spiel noch einmal unglaublichen Charakter gezeigt, aber es hat nicht mehr gereicht“, sagte TVG-Chefcoach Matthias Geiger nach der Partie.
Dabei startete TV Gelnhausen mir Rückenwind in die Partie, als Alex Bechert in der zweiten Minute einen Siebenmeter parierte und seine Mannschaft vor dem ersten Rückstand bewahrte. Doch auch auf der Gegenseite tat man sich mit dem Torewerfen schwer. Jonathan Malolepszy verwarf im ersten Durchgang gleich zwei Siebenmeter und zeigte sich auch sonst zunächst nicht wirklich treffsicher. Das gleiche galt für seine Teamkollegen.
In einer hitzigen ersten Hälfte kassierte der TVG fünf seiner sieben Zweiminutenstrafen und musste mehrfach in Unterzahl agieren. Das sorgte zusätzlich dafür, dass man in der Abwehr keinen echten Zugriff bekam und sich der Gastgeber vor 215 Zuschauern in der extrem warmen Bielertsporthalle nach und nach absetzen konnte. Mit einem 5:1-Lauf zwischen der achten und der 16. Minute zog Opladen auf 8:4 davon.
15:10 hieß es nach 28 Minuten für Opladen, ehe Benjamin Wörner und Malolepszy mit zwei schnellen Toren wenigstens bis zur Pause auf 12:15 verkürzen konnten. In zweiten Durchgang schien das Geiger-Team nun ein Mittel gegen die ebenfalls das Tempospiel bevorzugenden Gastgeber gefunden zu haben. Malolepszy und vor allem Felix Reinhardt, der erneut eine starke Vorstellung ablieferte, drehten die Partie und der TV Gelnhausen ging in der 38. Minute durch einen verwandelten Siebenmeter erstmals beim Stande von 19:18 in Führung.
Erneut brache eine Zeitstrafe die Rotweißen aus dem Rhythmus. Opladen nutzte die Verunsicherung und konterte mit einem 7:1-Lauf. Markus Sonnenberg traf in der 46. Minute zum vorentscheidenden 25:20 und als Julius Schroeder in der 51. Minute das Ergebnis auf 30:24 schraubte, drohte gar eine deftige Niederlage.
Doch das junge TVG-Team bewies einmal mehr diese ganze besondere Stärke, niemals aufzugeben. Mit dem Rücken zur Wand setzte man den Gegner noch einmal enorm unter Druck und holte Tor um Tor auf. Als Malolepszy tatsächlich 49 Sekunden vor Schluss zum 32:33 traf, hatte man sich tatsächlich noch einmal eine allerletzte Chance erspielt. Doch Sonnenberg blieb anschließend vom Siebenmeterpunkt eiskalt und traf zum 34:32-Endstand für Opladen.
Zu allem Überfluss verletzte sich Michael Hemmer bei seinem ersten Einsatz in der Liga am Knie. Wie schwer die Verletzung ist, werden Untersuchungen in den nächsten Tagen zeigen. Dagegen feierte Jannik Geisler nach mehreren Monaten Pause sein Comeback. Allerdings kam der Youngster nur bei Siebenmetern zum Einsatz. Die erfolgreichsten Torschützen beim TV Gelnhausen waren Malolepszy (10) und Reinhardt (9). Sonnenberg mit elf Toren stach bei den Leverkusenern heraus.
„Wir spielen derzeit zu inkonstant und müssen zu unserer Leistung zurückfinden. Vor allem in der Abwehr sollten wir uns steigern. Wir wissen, dass wir es können. Jetzt warten natürlich zwei Hammerspiele auf uns. Aber es hilft nichts. Wir müssen unsere Leistung auf die Platte bringen“, sagt Geiger mit Blick auf die beiden Heimspiele gegen die letztjährigen Teilnehmer an der Aufstiegsrunde TuS Ferndorf und HSG Hanau.
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