Falsche Polizeibeamte rufen vermehrt an und machen Beute – Wer sah die beiden Abholer in Steinheim?

(pm/ea) – Derzeit kommt es vermehrt zu Anrufen durch falsche Polizeibeamte bei Bürgerinnen und Bürger aus dem Main-Kinzig-Kreis sowie im Landkreis Offenbach.

Die Gauner haben es vor allem auf ältere Menschen abgesehen. Die Maschen der Betrüger sind zwar nichts mehr Neues, aber dennoch sehr vielfältig. In den aktuell bekannten Fällen melden sich die Betrüger am Telefon als Polizist und geben häufig vor, dass eine Einbrecherbande festgenommen wurde. Die Täter sollen einen Zettel mit der Wohnanschrift der Angerufenen mitgeführt haben. Um Bargeld und weitere Wertgegenstände zu schützen, sollen diese an angebliche „Polizeibeamte“ ihre Wertgegenstände aushändigen.

Eine Rentnerin aus Hanau-Steinheim wurde am Mittwoch Opfer eines solchen Trickbetruges. Die Täter klingelten an der Tür und gaben sich als Polizeibeamte aus. Diese gaukelten der Seniorin vor, dass die Polizei Einbrecher mit gestohlenem Schmuck festgenommen habe. Um nun zu prüfen, ob es sich möglicherweise um ihren Schmuck handelt, benötigt man den Schmuck der Frau für Vergleichszwecke. Die Täter brachten die Dame dazu, dass sie ihren Schmuck sowie Bargeld aushändigte.

Anschließend verließen die beiden 20 bis 40 Jahre alten und 1,75 Meter großen Männer das Haus. Sie trugen dunkle Kleidung mit der Aufschrift „Polizei“ auf dem Rücken. Einer der Männer hatte eine Schirmmütze dabei. Die Kripo Hanau bittet Anwohner und Passanten, die in der Zeit zwischen 8 und 8.40 Uhr im Bereich der Offenbacher Landstraße unterwegs waren und verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen haben, sich unter der Rufnummer 06181 100-123 zu melden.

Fälle von Trickbetrug kommen häufig im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Südosthessen vor, die in den meisten Fällen von den potentiellen Opfern erkannt werden.

Die Täter sind geschult und gehen äußerst geschickt vor. Die Polizei rät vor diesem Hintergrund:

– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen auf der Straße oder unbekannten Personen. Polizei und andere Behörden fordern niemals Herausgabe von Geld und Wertgegenständen.

– Seien Sie misstrauisch gegenüber Unbekannte und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

– Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.

– Wenn ein unbekannte Person Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Beenden Sie sofort das Telefonat und legen auf! Anschließend wählen Sie den Polizei-Notruf 110 oder wenden sie sich an Ihre örtliche Polizeidienststelle.

– Benutzen Sie nicht dir Rückruffunktion oder Wahlwiederholungstaste, da Sie sonst wieder bei dem Anrufer und Täter landen könnten. Legen Sie bewusst auf und wählen selbst den Polizei-Notruf.

Informationen, wie man sich gegen Trickbetrug oder andere Straftaten schützen kann, gibt es im Internet zum Beispiel unter www.polizei-beratung.de oder bei den örtlich zuständigen kriminalpolizeilichen Beratungsstellen. Für den Main-Kinzig-Kreis ist Polizeihauptkommissar Stefan Adelmann vom Polizeipräsidium Südosthessen der Ansprechpartner und telefonisch unter der Rufnummer 06181 100-233 erreichbar.

 

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„Hanau: Erinnern, Verarbeiten, Verändern“ – Vortrag mit Armin Kurtović

Am 19. Februar 2020 ereignete sich einer der verheerendsten rassistischen Anschläge in der jüngeren Geschichte Deutschlands: In Hanau wurden neun junge Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Unter den Opfern war Hamza Kurtović, der Sohn von Armin Kurtović. Die Tragödie hinterließ nicht nur eine tiefe Wunde bei den betroffenen Familien, sondern auch in der gesamten Gesellschaft.

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