(pm/ea) – Vor diesem Spiel hatten die RADIO HANAU HORNETS als Ziel ausgerufen, den beiden Kontrahenten an der Tabellenspitze, den Fulda Saints und den Wetzlar Wölfen, das Leben in den anstehenden Begegnungen so schwer wie möglich zu machen. Gegen die Gäste aus Fulda ging dieses Vorhaben beim letzten Heimspiel der diesjährigen Saison allerdings gründlich daneben.
250 Zuschauer haben den Weg ins Herbert-Dröse-Stadion gefunden, darunter auch eine lautstarke Abordnung aus Osthessen, die ihre Saints frenetisch über die gesamte Dauer des Spiels anfeuern – kein Wunder, gilt es doch, die Tabellenführung in der Oberliga Mitte Gruppe Ost zu verteidigen und weiter vom Aufstieg in die Regionalliga zu träumen.
Das Spiel hat kaum begonnen, da öffnet der Himmel über dem Stadion seine Schleusen. Doch auch die Saints bescheren den Hausherren gleich eine kalte Dusche. Ein Lauf, ein Paß und ein weiterer Lauf bringen den Gästen drei First Downs in Folge ein, bevor Fuldas Ausnahme-Quarterback Patrick Dendtler einen weiten Paß an einen nur wenige yards vor der Hanauer Endzone lauernden Receiver adressiert. Zwar gelingt es Michael Porter mit seinem beherzten Eingreifen im letzten Moment, den Angreifer zu stoppen, aber den anschließenden Touchdown per Lauf durch die Mitte kann auch er nicht verhindern. Auch der Extrapunktversuch gelingt, die Saints führen sehr früh im Spiel mit 0:7.
Das wollen die Hornets nicht unbeantwortet lassen. Nach einem gelungenen KickOff-Return durch Porter startet Hanau an der eigenen 30yard-Linie. Quarterback Ian Gutermann bedient mit einem kurzen Pass den wiedergenesenen Alexander Höhl, der sich entschlossen Richtung gegnerische Spielhälfte auf den Weg macht. Damit überrascht er offenbar die gesamte Defense der Saints, denn sein Lauf kommt erst nach 70 yards in der Endzone zum Stehen. Der PAT allerdings geht fehl, so bleibt es beim 6:7. Leider sollen dies die einzigen Punkte bleiben, die Hanau in diesem Spiel aufs Scoreboard bringen wird.
Fulda ist bis in die tropfnassen Haarspitzen motiviert. Dendtler variiert die Angriffe gekonnt zwischen Lauf- und Passspiel, und wenn er keine Anspielstation findet, überwindet er selbst die fehlenden yards bis zum nächsten First Down – nicht selten auch weit mehr. Auch wenn sich die Hanauer Defense entschlossen dem Angriffswirbel der Saints entgegenstemmt und es Jamir Domingucz, Robert Bergmann, Michael Rudl oder Alexander Glinka immer wieder gelingt, einen gegnerischen Ballträger zu Boden zu bringen, spielt Fulda mit den Hausherren am heutigen Tag doch überwiegend Katz und Maus. Oft rettet Sebastian Balcerzyk in höchster Not und stoppt den Lauf eines Angreifers, der sich durch die Hornets-Defensereihen gestohlen hat.
Auch die Hornets-Offense agiert heute glücklos. Konnte Höhl mit seinem Touchdownlauf die Defense der Saints zu Spielbeginn noch gehörig nass machen, prallen die Hanauer Angriffe nun mehr und mehr an der Fuldaer Defense ab. Zwar gelingen dem nimmermüden Nicola Cucuzzella immer wieder sehenswerte Einzelaktionen, auch Kai Tengler und Michael Porter wissen sich mit dem ein oder anderen Lauf gut in Szene zu setzen, Zählbares springt dabei leider nicht heraus.
Folgerichtig zieht Fulda bereits zur Halbzeit mit 6:35 davon.
„Man muss einfach feststellen, dass die Saints heute auf beiden Seiten des Balls das stärkere Team sind“, zieht Jan Pangritz in seinem lesenswerten Liveticker bereits in der Halbzeitpause sein Zwischenfazit. „Die Defense schafft es nicht, konstant die Angriffsbemühungen der Saints zu unterbinden, und der Offense fehlt die Durchschlagskraft. Ein besonders hoher Sieg wird das für die Hornets heute nicht mehr.“
Auch in der zweiten Halbzeit ändert sich am Gesamtbild nichts, nur der Himmel über dem Herbert-Dröse-Stadion zeigt sich etwas freundlicher. Fulda dominiert weiter das Spiel, Hanau bemüht sich um Schadensbegrenzung. Das Spiel endet mit 6:70.
„Wir haben gegen ein gut eingespieltes Team verloren, das sich blind versteht und sich seine Spielzüge im Training hart erarbeitet hat,“ mahnt Headcoach Tony Small nach dem Spiel, „uns dagegen fehlt die Abstimmung untereinander, weil die Trainingsbeteiligung zu wünschen übrig lässt. Wir können unser Potential nur ausschöpfen, wenn alle ins Training kommen. Uns bleiben nun 14 Tage bis zum nächsten Spiel. Lasst uns diese Zeit nutzen.“
Am Samstag, dem 09.09.2023 erwartet die Hornets die nächste schwere Aufgabe im ENWAG-Stadion in Wetzlar. KickOff ist um 15:00 Uhr.
Fotos: BLURRED PICS