Fairtrade-Gruppe plant neue Aktionen und blickt zurück auf das Engagement des Landkreises

(pm/ea) – Die Steuerungsgruppe Fairtrade-Landkreis hat sich zum letzten Mal unter dem Vorsitz der Projektverantwortlichen Alice Engel-Kanani getroffen – Engel-Kanani geht in den Ruhestand und übergibt den Staffelstab an Stefanie Häuser. Das nimmt Landrat Thorsten Stolz zum Anlass, seinen herzlichen Dank an Alice Engel-Kanani auszusprechen.

„Frau Engel-Kanani hat sich mit unermüdlichem und erfolgreichem Engagement für das wichtige Thema fairer Handel eingesetzt und erreicht, dass der Main-Kinzig-Kreis das Zertifikat Fairtrade-Landkreis trägt“, so Landrat Stolz. Entsprechend zertifizierte Landkreise und Kommunen setzen sich nachgewiesenermaßen für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen ein und fördern gezielt den Handel mit fairen Produkten auf lokaler Ebene. „Nachhaltiger und fairer Handel ist heute notwendiger denn je, gerade auch ganz konkret vor Ort. Wir sind alle aufgerufen, unseren Umgang mit den Ressourcen zu überprüfen und unseren Beitrag dazu zu leisten, dass die Ungleichheit auf der Welt, dass Armut und Hunger überwunden werden“, bekräftigte Stolz. Die Fairtrade-Zertifizierung trage dazu bei, das Bewusstsein der Menschen zu schärfen und ihnen zu ermöglichen, ihren Beitrag zu leisten, indem sie sich zum Beispiel im Laden für den Kauf fair gehandelter Produkte entscheiden.

Beim letzten Treffen der Steuerungsgruppe unter dem Vorsitz von Alice Engel-Kanani planten die Mitglieder die nächsten Fairtrade-Aktionen im Main-Kinzig-Kreis, zum Beispiel die Präsentation des Fairtrade-Landkreises in Kooperation mit der Stadt Nidderau beim Genuss- und Schlemmermarkt im September in Nidderau. Dabei werden den Besucherinnen und Besuchern faire Speisen und Getränke zum Probieren sowie Informationen über Fairtrade-Produkte und Nachhaltigkeit angeboten. Doch neben den konkreten Plänen für die nahe Zukunft warf die Steuerungsgruppe beim letzten Treffen mit der Vorsitzenden Engel-Kanani einen Blick zurück auf die Jahre des Engagements für fairen und nachhaltigen Handel seit der Auftaktveranstaltung zur Kampagne Fairtrade-Landkreis MKK im September 2018.

Alice Engel-Kanani hat das Ziel der Zertifizierung von Anfang an mit Begeisterung und Beharrlichkeit verfolgt. Im November 2021 war es soweit: Der Main-Kinzig-Kreis wurde offiziell als Fairtrade-Town zertifiziert und darf sich seither Fairtrade-Landkreis nennen. Das Fairtrade-Siegel vergibt der Verein Fairtrade Deutschland in Köln, die deutsche Organisation von Fairtrade International. Voraussetzung zur Zertifizierung sind ein Kreistagsbeschluss, eine Steuerungsgruppe mit Personen aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft zur Koordination der Aktivitäten vor Ort, eine bestimmte Anzahl von Einzelhandelsgeschäften, Floristen, Cafés, Restaurants und weiteren Läden mit mindestens zwei Produkten aus fairem Handel im Angebot, die dann in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen, Kirchen und im Landratsamt verwendet werden, Bildungsaktivitäten zum Thema fairer Handel sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit den entsprechenden Belegen.

Auf dem Weg zur Zertifizierung wurde Alice Engel-Kanani von den Mitgliedern der Steuerungsgruppe mit großem Engagement unterstützt. Die Auszeichnung als Fairtrade-Town gilt für zwei Jahre. Unter der neuen Leitung wird die Steuerungsgruppe den nächsten Meilenstein anstreben: die Rezertifizierung als Fairtrade-Landkreis im Herbst 2023.

Die künftige Projektverantwortliche Stefanie Häuser übernimmt die Nachfolge von Alice Engel-Kanani. Häuser ist im Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlicher Raum als Leitung für das Projekt Ökomodellregion Main-Kinzig tätig. Dabei liegt der Fokus auf der regionalen und ökologischen Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln im Main-Kinzig-Kreis. Nicht nur für die Menschen und Betriebe in der Region, sondern vor allem mit ihnen werden Projekte und Maßnahmen entwickelt, um den Anteil an nachhaltigen Lebensmitteln zu steigern. Die Verbindung von fair mit regional und bio bietet daher sehr gute Anknüpfungspunkte für eine nachhaltige Produktion. Besondere Bedeutung haben die Direktvermarktung und die Vernetzung einzelner Akteurinnen und Akteure.

Stefanie Häuser freut sich auf diese neue Verantwortung und wurde von der Steuerungsgruppe herzlich aufgenommen. Die Steuerungsgruppe wünscht Alice Engel-Kanani alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand, auch mit der Einladung verbunden, die Fairtrade-Aktionen im Main-Kinzig-Kreis künftig als Gast zu besuchen.

Alice Engel-Kanani verabschiedet sich mit einem weinenden und einem lachenden Auge von der Steuerungsgruppe und ist gewiss, dass mit Stefanie Häuser eine kompetente und ebenso begeisterte Nachfolgerin gefunden wurde.

Auf dem Foto: Alice Engel-Kanani (Mitte), bis dato Projektverantwortliche und Vorsitzende der Steuerungsgruppe Fairtrade Landkreis, mit ihren Mitstreiterinnen (von links) Astrid Ries-Wenzel (Rodenbach), Bixi Bühler-Scheffler, Hilde Delhey (beide Gelnhausen) und Katja Adams (Nidderau)

Foto: PM

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