Juli zu warm und deutlich zu nass

(ms/ea) – Der Juli war in Erlensee trotz seiner kühlen letzten Monatswoche zu warm und wegen seiner letzten Monatswoche deutlich zu nass.

An der Wetterstation Erlensee wies der Juli eine Durchschnittstemperatur von 21,0 °C auf und war damit gegenüber dem Klimamittel der Jahre 1991-2020 um 0,6 °C, gegenüber dem früheren (1961-90) sogar um 2,1 °C zu warm.

Während am 9. mit 37,3 °C die höchste Temperatur des diesjährigen Julimonats erreicht wurde, schaffte es am 27. das Thermometer gerade einmal auf maximal 18,7 °C. Nach dem 24. wurde lediglich am 29. das Kriterium eines Sommertages (Temperatur gleich oder über 25,0 °C) erfüllt. Insgesamt gab es 20 Sommertage, davon 5 heiße Tage (Temperatur gleich oder über 30,0 °C) hintereinander (vom 7. bis 11.).

Beim Niederschlag wird die Änderung des Wettercharakters ab 24. ebenfalls deutlich: Während bis einschließlich 23. eine Regenmenge von 17 l/m² fiel, wurde ab 24. eine Summe von 102 l/m² registriert, was zu einer Monatssumme von 119 l/m² führte. Gegenüber dem Mittel 1991-20 entspricht dies 147 %, gegenüber dem früheren Mittel 1961-90 sogar 188 %, was zeigt, dass die Julimonate in den letzten Jahren im Durchschnitt nasser geworden sind. obwohl seit 2015 diese – mit Ausnahmen – deutlich zu trocken ausfielen.

Der Wind wehte überwiegend aus West-Südwest und wies mit 53 km/h am 5. die höchste Windböe dieses Monats auf.

An drei Tagen wurden Gewitter verzeichnet. Von Unwettern blieb Erlensee verschont.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem warmen und vielerorts nassen Julimonat mit ausreichendem Sonnenschein

Hochsommerwetter mit Hitze und viel Sonne ließen weite Teile des Landes in der ersten Hälfte des Julimonats 2023 ordentlich schwitzen. Häufigere Niederschläge, gepaart mit zeitweilig gefährlich stürmischen Winden, wehten zunächst über den äußersten Norden und Nordwesten hinweg. Zu Beginn des letzten Monatsdrittels stellte sich eine unbeständige Westwetterlage ein, wodurch bundesweit ein deutlich kühlerer und niederschlagsreicher Witterungsabschnitt eingeleitet wurde. Insgesamt betrachtet war der diesjährige Juli zu warm, verbreitet nass und ausgewogen sonnig.

Hitzepeaks in erster Monatshälfte, anschließend deutlicher Temperaturrückgang

Das Temperaturmittel lag im Juli 2023 mit 18,7 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (16,9 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (18,3 °C) betrug die Abweichung 0,4 Grad. Entscheidend für die deutlich positiven Abweichungen war das dauerhafte Hochsommerwetter mit Hitzepeaks in der ersten Monatshälfte. Bundesweiter Spitzenreiter war am 15. Möhrendorf-Kleinseebach, 22 km nördlich von Nürnberg, mit sehr heißen 38,8 °C. Im letzten Monatsdrittel setzten sich kühlere Luftmassen durch. Vom 25. bis zum 27. lagen die Höchstwerte vielerorts bei nur noch unter 20 °C. Auch nachts wurde es verbreitet frisch.

Nasser Julimonat mit hohen Niederschlagsmengen im Nordwesten des Landes

Im Juli fielen mit rund 100 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp 30 Prozent mehr des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990 (78 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 wurde das Soll von 87 l/m² um rund 15 Prozent übertroffen. Zunächst befanden sich nur der äußerste Norden und Nordwesten auf der Regenseite. Vor allem in der letzten Monatswoche gehörten Schauer, Gewitter und Starkregen verbreitet zum täglichen Wettergeschehen. Das linderte dann auch die vorangegangene extreme Trockenheit im äußersten Norden sowie im Süden und Südwesten. Die bayerischen Alpen zählten neben der Nordseeküste mit über 200 l/m² auch zu den nassesten Regionen. Trockener blieb es in etwa von der Magdeburger Börde bis in die Lausitz.

Sonnenscheindauer nahezu im Mittelfeld

Mit 230 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Juli ihr Soll von 211 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 10 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte sie gut ihr Soll von 225 Stunden. Die meisten Sonnenstunden (> 250 Stunden) meldeten die östlichen Landesteile. Schlusslichter (um 200 Stunden) waren die Alpen, die westlichen Mittelgebirge und weite Teile des Nordwestens.

Rückblick für Hessen:
(In Klammern finden Sie die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Der Juli brachte in den ersten beiden Monatsdekaden noch Trockenheit und zeitweise extreme Hitze. Am 9. stiegen die Höchstwerte im Rhein-Main-Gebiet auf teils über 37 °C. Dort wurde an über 20 Tagen auch die Sommermarke von 25 °C überschritten. In der Bilanz war der Juli mit 18,6 °C (16,9 °C) zu warm. Deutlich kühler und auch endlich nasser wurde vor allem die letzte Juliwoche. In Summe konnte so noch eine Monatsmenge von nassen 90 l/m² (73 l/m²) bilanziert werden. Die Sonne zeigte 222 Stunden (204 Stunden) ihre Strahlkraft.

Bericht und Grafik: Markus Sommerfeld

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