(pm/ea) – Von Donnerstag auf Freitagnacht ist ein Waschbär in die Pfauen-Außenanlage des Erlenseer Vogelschutzvereines eingedrungen. Der Waschbär hat die 8-jährige Pfauenhenne Berta mit ihren nun 8 Wochen alten Küken getötet.
Der Pfauenhahn Jakob kam verwundet mit einem Schrecken davon. Der Hahn kam bereits zum Vogelschutzverein, weil seine damaligr Partnerin beim Vorbesitzer durch Raubtiere getötet wurde und ihn keiner aufnehmen wollte oder konnte. Männliche Pfauen beginnen, sobald sie einsam sind, mit der Suche nach einer Partnerin, wodurch sie ihren normalen Standort verlassen. So lief Jakob auch auf stark befahrenen Straßen und brach sogar in Gewächshäusern ein und wurde zu einem Notfall. Im Vogelschutzverein wurde er in die Gruppe integriert und suchte sich Berta als Partnerin aus. Nun wird es schwer für den 8-jährigen eine neue Partnerin zu finden, da Pfauen normal mit mehreren Weibchen leben und daher weibliche Pfauen selten vermittelt werden.
Waschbären werden leider immer häufiger zum Problem. Sie brechen in Häuser, Schuppen und Ställen ein. Dort verursachen sie große Schäden, indem sie „Randalieren“ oder Tiere töten. Dabei sind sie geschickte Kletterer und können sogar auf Hausdächer steigen, um sich in Dachböden breit zu machen. Als Allesfressen durchstöbern sie Mülltonnen und halten sich daher oft in der Nähe von oder in Ortschaften auf. Als eingeschleppte Art haben sie aktuell kaum Feinde, die den Bestand regulieren.
Auch in Erlensee werden regelmäßig Waschbären gesichtet. Daher ist es ratsam, Essbares nachts nicht draußen stehen zu lassen. Leider ist das oft nicht möglich. Denn Katzenbesitzer, die ihr Haustier auf der Terasse füttern oder Naturliebhaber, die den ohnehin leidenden Igel zufüttern, können nicht gänzlich nächtliche Futtergaben einstellen. Auch das Plündern von Vogelfutterstationen kommt vor. Zusätzlich haben es Waschbären auch auf Nestlinge von Vögeln abgesehen. Sie plündern sogar die schwer zugänglichen Nester von Störchen, Eulen und Greifvögeln.
Die Vogelschützer sind sehr traurig über den Verlust. Grade die Pfauen gehen sehr intensive Beziehungen zu ihren menschlichen Bezugspersonen ein. Daher plant der Verein nach den Vorkommnissen die Pfauen-Anlage stärker zu sichern, um die Pfauen vor den Waschbären zukünftig noch besser zu schützen.
Fotos: PM