(pm/ea) – Am vergangenen Wochenende war die TSG Erlensee 1874 e.V. – Abteilung Floorball Ausrichter der Damen Kleinfeld Deutsche Meisterschaft 2023. An beiden Tagen lieferten sich alle Teams bei hochsommerlichen Temperaturen schweißtreibende und kämpferische Duelle vor bester Floorball-Kulisse in der Erlenseer Großsporthalle.
Am Samstag standen für alle Teams drei kräftezehrende Gruppenspiele an. Den ersten Sieg feierten die USV Halle Saalebiber, die sich im Eröffnungsspiel mit 5:4 gegen die STV Sedelsberg Hawks durchsetzen konnten. In den beiden Spielen danach folgten klare Siege der Floor Fighters Chemnitz (18:2 gegen die SG Osnabrück/Bielfeld) und auch der amtierende deutsche Meister, die Dümpten Füchse, feierten einen Kantersieg (20:2 gegen die SG Tübingen/Feuerbach). Um 12 Uhr waren die Gastgeberinnen der TSG Erlensee zum ersten Mal gefordert. Über 180 Zuschauer wollten sich dieses Spiel nicht entgehen lassen und peitschten ihre Mannschaft über die gesamte Spielzeit nach vorne. Die TSGE Damen starteten gut und zeigten direkt, was in ihnen steckt. Am Ende stand ein klarer 12:4-Erfolg gegen den USV TU Dresden auf der Anzeigetafel. Der Turnierstart war eindrucksvoll geglückt.
Bis zum nächsten Spiel der TSGE um 16 Uhr feierten Sedelsberg (10:2 gegen Tübingen/Feuerbach) und Dresden ihre ersten Siege (7:2 gegen Osnabrück/Bielefeld), während Dümpten mit einem 10:2 gegen Halle seine Ambitionen auf den Gruppensieg unterstrich. Im Duell mit den ebenfalls siegreichen Floor Fighters Chemnitz ging es für die Erlenseerinnen um die vorzeitige Qualifikation für das Halbfinale. Nach einer umkämpften und knappen ersten Halbzeit (4:2 Führung), drehte die TSGE in der zweiten Halbzeit auf und feierte am Ende einen starken 10:4 Sieg gegen die Chemnitzerinnen. Das Halbfinalticket war gelöst und die 210 Zuschauer hatten ordentlich Grund zum Feiern!
Im weiteren Verlauf der Gruppenphase setzte sich Halle gegen Tübingen/Feuerbach durch (7:3), Dresden sicherte sich mit einem 5:4-Erfolg gegen Chemnitz das zweite Halbfinalticket in Gruppe B und Dümpten siegte auch im dritten Spiel deutlich gegen Sedelsberg (13:3). Im letzten Spiel des Tages ging es für die TSGE Damen gegen die sieglose SG Osnabrück/Bielefeld. Eine Reihenumstellung in diesem Spiel schadete zwar dem Spielfluss der Gastgeberinnen, sparte aber viele Kräfte für den entscheidenden Sonntag. Am Ende feierte die TSGE dennoch einen ungefährdeten 11:5-Erfolg und machte die perfekte Gruppenphase perfekt.
Der Finaltag am Sonntag startete mit den beiden Halbfinals. Dümpten ließ im 9 Uhr-Spiel nichts anbrennen und spazierte mit einem 18:2 gegen Dresden ins Endspiel. Deutlich dramatischer wurde es im zweiten Halbfinale zwischen der TSG Erlensee und den USV Halle Saalebiber. Die Gastgeberinnen führten zur Pause mit 2:1, die Nervosität war ihnen in diesem „Alles oder nichts“-Spiel jedoch anzumerken. In der zweiten Halbzeit kam Halle zum Ausgleich. Etwa sieben Minuten vor Spielende brachte Eileen Traxel die Hausherrinnen mit einem Treffer in Überzahl auf die Siegerstraße. Halle gab nicht auf und nahm die Torhüterin für eine zusätzliche Feldspielerin vom Feld. Die Saalebiber hatten dann Glück, dass eine Bogenlampe nach Ballverlust nur die Latte traf und das Spiel noch nicht entschied. Im Gegenzug gelang ihnen dann 40 Sekunden vor Spielende tatsächlich noch der Ausgleich. Die Overtime musste entscheiden. Trotz dem psychologischen Vorteil des späten Ausgleiches auf Seiten der Hallenserinnen, war es Maya Birnbaum, die den Sieg für die TSGE sicherte und einen abprallenden Ball nach knapp zwei Minuten zum Golden Goal ins Tor beförderte. Der erlösende Siegtreffer verwandelte die Halle in ein Tollhaus und der Jubel auf dem Feld und auf der Tribüne war grenzenlos!
In den anschließenden Platzierungsspielen sicherte sich die SG Tübingen/Feuerbach den 7. Platz (7:6 n.V. gegen Osnabrück/Bielfeld), Sedelsberg erreichte den 5. Platz mit einem Sieg gegen Chemnitz (6:4) und Halle siegte im kleinen Finale mit 6:2 gegen Dresden.
Um 15.15 Uhr war alles angerichtet für das große Finale. Für dieses Spiel fanden gut 400 Zuschauer den Weg in die Erlenseer Großsporthalle. Die Gastgeberinnen aus Erlensee hatten gegen die Favoritinnen aus Dümpten nichts zu verlieren und gingen nach gerade einmal 35 Sekunden im Powerplay in Führung. Dümpten fand jedoch die passende Antwort und glich nach knapp drei Minuten aus. Zwei Strafzeiten auf Seiten der Erlenseerinnen ermöglichten die 3:1-Führung für die Füchse. Danach vernagelte TSGE-Torhüterin Maja Borchers ihr Tor und lange Zeit passierte nichts mehr. Gut eine Minute vor Ende der Halbzeit war Borchers aber machtlos und ihr Team ging mit einem 1:4-Rückstand in die Pause. In der zweiten Halbzeit trauten sich die TSGE Damen mehr zu und zogen ihr gewohntes Spiel auf. Dümpten erhöhte zwar auf 5:1, doch die TSGE gab nicht auf und konnte kurz darauf, nach einer eindrucksvollen Kombination, das 2:5 erzielen. Dümpten hatte wieder die passende Antwort parat und stellte eine Zeigerumdrehung später den alten Vier-Tore-Abstand wieder her. Knapp neun Minuten vor dem Ende kam die TSGE auf 3:6 heran, wirklich eng wurde es aber nicht mehr. Am Ende feierten die Füchse die erneute Meisterschaft und das „Triple“ in dieser Saison, aber auch die Damenmannschaft der TSG Erlensee kann unglaublich stolz auf die gezeigte Leistung sein, die am Ende mit dem Deutschen Vizemeistertitel und der Silbermedaille belohnt wurde.
„Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer, die dieses unvergessliche Wochenende überhaupt erst möglich gemacht haben!“, so die Floorballer abschließend in der Mitteilung.
Fotos: Ruben Brauer (Teamfoto), Wolfgang Racek
