(ms/ea) – Mit einer Monatssumme von 13 l/m² war der Februar an der Wetterstation Erlensee deutlich zu trocken.
Gegenüber dem Klimamittel 1991-2020 wurden demzufolge nur 31 % der durchschnittlichen Niederschlagsmenge erreicht (1961-90: 32 %).
Die Temperatur lag mit 5,1 °C um 1,8 °C über dem wärmeren Klimamittel 1991-2020, gegenüber 1961-90 sogar um 3,3 °C darüber.
Eine Schneedecke, die jeweils zum Morgentermin gemessen wird, wurde nicht verzeichnet.
Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem zu milden, besonders im Südwesten sehr trockenen und überall sonnigen Februar
Auch der letzte meteorologische Wintermonat verabschiedete sich mit einer deutlich positiven Temperaturabweichung. Kurze winterliche Phasen konzentrierten sich eher auf die erste Monatsdekade und auf das Monatsende. Dazwischen gesellten sich frühlingshafte Temperaturen mit lokalen Höchstwerten knapp über 20 °C. Aufwärts ging es auch mit der Sonnenscheindauer. Zurück blieb allerdings die monatliche Niederschlagsausbeute, insbesondere im Südwesten.
Nur vorübergehend winterlich mit strengen Frösten
Mit dem winterlichen Temperaturrückgang in der ersten Monatsdekade fielen die nächtlichen Tiefstwerte vereinzelt auch in den sehr strengen Frostbereich. Das bundesweite Minimum wurde dabei am 7. an der Station Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -17,5 Grad Celsius (°C) festgehalten. Bald aber wechselte der Februar in den Frühlingsmodus und pünktlich zu den Karnevalstagen gipfelten die Höchstwerte bei bis zu 18 °C. Herausragend war Garmisch-Partenkirchen, wo am 18. bei 8 Sonnenstunden ein Temperaturanstieg auf 20,1 °C erfolgte – dem höchsten Februarwert 2023. Das Deutschlandmittel der Lufttemperatur betrug im Februar 3,2 °C und lag damit 2,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Hinblick auf die aktuelle und wärmere Vergleichsperiode 1991 bis 2020 lag die Abweichung bei +1,7 Grad.
Februar mit erheblichem Niederschlagsdefizit im Südwesten des Landes
In der Fläche brachte der Februar rund 40 Liter pro Quadratmeter (l/m²), was etwa 23 Prozent weniger Niederschlag als in der Zeit von 1961 bis 1990 (Klimamittel: 49 l/m²) entspricht. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (53 l/m²) erreichte das Niederschlagsdefizit sogar rund 33 Prozent. Besonders groß war die Niederschlagsarmut im Südwesten. Am Oberrhein, in Rheinhessen sowie im Saarland fielen regional nur um 5 l/m². Im Sauerland, Erzgebirge, Bayerischen Wald und an den Alpen fielen teils über 100 l/m². Dort registrierte Ruhpolding-Seehaus am 2. mit 52,5 l/m² den bundesweit größten Tagesniederschlag.
Viele Sonnenstunden im Westen und Süden
Mit gut 90 Stunden übertraf die Februarsonne ihr Soll von 72 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um 25 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (76 Stunden) betrug die positive Abweichung rund 19 Prozent. An der Grenze zur Schweiz und im Allgäu wurden teilweise über 130 Stunden Sonnenschein erfasst. Besonders viel Sonne tanken ließ sich im Zeitraum vom 7. bis zum 9., als die Republik die sonnigsten Tage seit der ersten Oktoberdekade 2022 erlebte. Mit fast 8 bis 10 Stunden wurde die astronomisch maximal mögliche Strahlungsdauer vollständig ausgereizt.
Rückblick für Hessen:
(In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)
Auch in Hessen dominierten im Februar milde Luftmassen. In der dritten Monatswoche stiegen die Höchstwerte sogar auf regional über 15 °C. Die mäßigen Nachtfröste vom 8. und 9. erschienen dagegen nur noch als Nebensächlichkeit. Besonders war eine Inversionslage, bei der am 14. auf der Wasserkuppe milde 13,4 °C und andererseits die Station Geisenheim im Rheingau bei Nebel nur 1,9 °C registrierte. Der Februar endete mit 3,5 °C (0,6 °C) deutlich zu mild, aber auch mit 34 l/m² (52 l/m²) fast 35 Prozent zu trocken. Die Sonne schien mit 90 Stunden (69 Stunden) ausgesprochen oft.
Bericht und Grafik: Markus Sommerfeld