(ms/ea) – Der letzte Monat des Jahres 2022 war trotz der winterlichen Monatsmitte zu warm. Dafür sorgte insbesondere der deutlich zu warme Witterungsabschnitt an Weihnachten und zum Jahreswechsel.
An der Wetterstation Erlensee war der Dezember mit 3,4 °C gegenüber dem Klimamittel 1991-2020 um 0,3 °C, gegenüber dem Mittel 1961-90 um 1,6 °C zu warm. Mit 67 l/m² war er etwas zu nass gegenüber dem „neuen“ Mittel (62 l/m²), gegenüber dem „alten“ Mittel deutlich zu nass (54 l/m²). An den beiden Zahlen zeigt sich auch, dass die Dezembermonate im Mittel niederschlagsreicher geworden sind.
Am 18. wurde mit -12,4 °C die tiefste, am Silvestertag mit 18,1 °C die höchste Temperatur in diesem letzten Monat des Jahres gemessen.
An 10 Tagen lag eine – zum Teil durchbrochene – Schneedecke. Besonders hervorzuheben ist die extreme Eisglätte am 19.
Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem unter dem Strich recht ausgeglichenen Weihnachtsmonat mit Temperaturextremen
Die ersten kalten Dezemberwochen mit einem eisigen Tiefpunkt in der zweiten Dekade machten vor allem in Teilen des Ostens von Deutschland sowie im Bergland Hoffnung auf eine weiße Weihnacht. Doch das Wetter sorgte ab dem 19. Dezember für eine Kehrtwende um 180 Grad: Was mit Glatteisregen begonnen hatte, endete landesweit mit sehr milden Temperaturen sowie Tauwetter. Sowohl an Weihnachten als auch zum Jahreswechsel kam ein Gefühl von Frühling auf. So fiel der letzte Monat im Jahr 2022 bei ziemlich ausgewogener Niederschlagsmenge und Sonnenscheindauer etwas zu warm aus.
Eisige Adventszeit, sehr milde Weihnachten und Rekordtemperaturen zur Jahreswende
Die erst viel zu kalte und dann teils rekordwarme Witterung führte im Dezember 2022 zu einem Temperaturdurchschnitt von etwa 1,8 Grad Celsius (°C). Der Monat lag damit etwa ein Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 und erreichte genau das Mittel der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020. Dass diese „Temperaturglättung“, also das Monatsmittel, jedoch extreme Spitzen in sich birgt, zeigen folgende Messwerte: Heinersreuth-Vollhof, Landkreis Bayreuth, erreichte am 18. mit -19,3 °C den deutschlandweit tiefsten Wert. An Silvester konnten mutige Exoten das Sektglas in kurzer Hose bei 20 °C und mehr im Oberrheingraben tagsüber heben.
Zunächst Schnee im Nordosten und Bergland, dann regenreiches letztes Dezemberdrittel
Im Weihnachtsmonat fielen rund 65 Litern pro Quadratmeter (l/m²). Das lag nur etwa zehn Prozent unter dem Niederschlagsmittel der Referenzperioden 1961 bis 1990 (70 l/m²) und 1991 bis 2020 (71 l/m²). In den ersten beiden Dekaden zauberte der Dezember vor allem in den östlichen Mittelgebirgen sowie in Teilen des Ostens und Nordens beeindruckende Winterlandschaften. Ab dem 19. wurde dieser Zauber jedoch nach und nach beendet. Glatteisregen läutete Milderung und eine regenreiche Phase ein, in der die Station Sankt Blasien-Menzenschwand im Hochschwarzwald am 23. mit 63 l/m² den maximalen Tagesniederschlag meldete. Im Schwarzwald waren auch mit über 200 l/m² die höchsten Monatssummen zu finden.
Ausgewogene Sonnenscheindauer
Mit etwa 39 Stunden war die Sonnenscheindauer im Dezember ziemlich typisch. Vergleich: 38 Stunden (Periode 1961 bis 1990) und 42 Stunden (Periode 1991 bis 2020). Am hellsten war es im Süden und Südwesten mit teils über 50 Stunden. Nach Nordosten hin verringerte sich die Belichtungsdauer um mehr als die Hälfte.
Rückblick für Hessen:
(In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)
Hier endete der letzte Monat des Jahres 2022 mit einem Mittel von 1,9 °C (0,8 °C). In der zweiten Dezemberdekade wurde Hessen mit eisiger Luft geflutet. Am Morgen des 18. traten Tiefstwerte von -9 bis -15 °C auf. Glatteisregen mit Verkehrsbehinderungen sowie Unfällen beendete ab dem 19. sukzessive die Eiszeit und an den Weihnachtsfeiertagen stiegen die Höchstwerte auf sehr milde 13 °C. In den letzten 31 Tagen kamen 63 l/m² (77 l/m²) und 33 Stunden (32 Stunden) zusammen.
Bericht und Grafiken: Markus Sommerfeld