Ehrungsabend bei der Feuerwehr Rückingen: „Eine Reise durch die Zeit“

(pm/ea) – Der Vereinsvorstand hatte sich zu Beginn der Corona-Pandemie dazu entschieden, die Vereinsehrungen an der Jahreshauptversammlung auszugliedern und diese in einem würdigen und angemessenen Rahmen in einer separaten Feierstunde stattfinden zu lassen, fernab von langen Tagesordnungspunkten. Zahlreiche Jubilare folgten der Einladung und so konnten diese vom Vorstand des Feuerwehrvereins bei einem Sektempfang in den Hallen der Feuerwehr begrüßt werden.

Der erste Vorsitzende Uwe Kuprian freute sich über die zahlreiche Teilnahme und führte mit einer beeindruckenden Zeitreise durch die Orts- und Vereinsgeschichte durch die Ehrungen.
Die erste Jubiläumsstufe sind Mitglieder, die im Jahr 1997 beigetreten sind. Sie vollenden das 25-jährige Jubiläum – „Silberhochzeit“ nannte der Vorsitzende amüsant diese Zusammengehörigkeit. Das Vereinstreiben in der Gemeinde ebbte Ende der 90er Jahre nach und nach ab. Vereinsfeste sind stetig weniger geworden. Die Feuerwehr bleibt weiter am Ball und trägt so auch ein wenig zur kulturellen Darbietung Erlensees bei. Auch können aus der Jugendfeuerwehr Mitglieder gewonnen werden, die bereits jung ihren Einstieg fanden.

Für 25-jährige Vereinsmitgliedschaft wurden die Anwesenden Florian Döring, Ilona Eberwein-Meyer, Simone Kuprian und Timo Utzmann geehrt.

Die nächste Jubilarenstufe ist das 40-jährige Jubiläum – Eintrittsjahr 1982, „die Blütezeit der Vereine“ benannte dies der Vorsitzende. Viele Feste, in Sälen, Bürgerhäusern und auf dem Festplatz boten einiges für die Erlenseer Bevölkerung. Die Feuerwehren bieten im gesamten Lande seit etwa Ende der 70er Jahre, Anfang der 80er Jahre unterschiedliche Tage der offenen Tür an. Man erfand die sogenannte „Brandschutzwochen“, um so für die Feuerwehr und die Mitgliedschaften zu werben. Mit Erfolg – Die Tage der offenen Tür werden von vielen Einwohnern besucht, welche auch die Tätigkeiten des Vereines mit einer Mitgliedschaft unterstützen.

So wurden für 40-jährige Mitgliedschaft Klaus-Jürgen Dulinski, Erhard Heilmann, Ralf Klöppel, Wilhelm Lisner, Wolfgang Nebe, Uwe Neugebauer und Luise Scheßl geehrt.

Die dritte Jubilarenstufe ist das 50-jährige Jubiläum für Mitgliedschaften, die im Jahr 1972 abgeschlossen wurden. Damals hatte der Vereinsvorstand im März 1972 beschlossen, aktiv Mitgliederwerbung zu betreiben. Der Feuerwehrverein zählte 190 Mitglieder inklusive der aktiven Brandschützer. Von Haus zu Haus warb der Verein für seine Mitgliedschaft. Auch das damals dicht besiedelte Gaststättennetz führte dazu, dass bei einem gemütlichen Plausch an der Kneipentheke etliche Neuzutritte dingfest gemacht wurden. So war es doch früher eine Selbstverständlichkeit, als Gewerbetreibender oder Immobilienbesitzer die örtliche Feuerwehr durch einen kleinen Beitrag zu unterstützen. Schließlich sind in der Feuerwehr alles Helfer, die ihre Freizeit opfern, um bei anderen Hilfe zu leisten. Sie sind zur Stelle, wenn man selbst in Not gerät. „Eine Selbstverständlichkeit, die heute leider an Bedeutung verloren hat. Jeder erwartet mittlerweile ein Rundum-Sorglos-Paket“ berichtet der Vorsitzende und lobte dabei, den damaligen Zusammenhalt. Und so konnten ein halbes Jahr nach Beschlussfassung, 171 Neueintritte verzeichnet werden – der Verein hatte sich fast verdoppelt. Erfreulicherweise bestehen aus diesem Jahrgang heute noch 39 Mitgliedschaften.

Aus diesen wurden die Anwesenden Brigitte Dieter, Hans Günter Frank, Gerda Grauel, Horst Koller, Werner Lamm, Horst Mohn, Günter Nehls, Kurt Oehm, Reinhard Ries, Otfried Schreiber, Reinhard Wernz und Heinz-Dieter Winter geehrt.

Die letzte Stufe der diesjährigen Jubilare ist eine Mitgliedschaft, die bereits seit 60 Jahren besteht, also im Jahr 1962 abgeschlossen wurde. Damals war alles etwas anders. Rückingen war eigenständig, die Gemeinde Erlensee gab es noch nicht. Das Leben in Rückingen spielte sich „unterhalb der B40“ ab. Es gab keine Jugendfeuerwehr, aus der junge Mitglieder gewonnen werden konnten. Es gab keine Tage der offenen Türen oder andere Veranstaltungen der Feuerwehr, um Mitglieder zu werben. Die Feuerwehr war im alten Feuerwehrhaus in der Bahnhofstraße untergebracht und eigentlich dauerhaft unter Verschluss, wenn nicht die Sirenen für einen Einsatz aufheulten. Die Feuerwehr bestand hauptsächlich aus den aktiven und ehemaligen Feuerwehrmännern selbst.

Um so mehr freute sich der Vereinsvorstand, dass Frau Hannelore Hermann in diesem Jahr dieses Jubiläum begehen kann. Sie trat damals der Feuerwehr bei, um die Gruppe mit ihrem finanziellen Beitrag zu unterstützen.

Die Vorsitzenden Uwe Kuprian und Stefan Schneider gratulierten Frau Hermann für ihre 60 Jahre Vereinstreue und wünschten der 96-Jährigen weiterhin alles Gute und viel Gesundheit.

Allen Jubilaren wurden je eine Urkunde und ein Präsent überreicht. Im Anschluss konnten sich die Vorstandsmitglieder bei einem Glas Sekt, in geschmücktem Ambiente auf einen Plausch mit den Jubilaren freuen und Kuprian appellierte noch einmal an die Mitglieder, für „ihren“ Verein zu werben – vielleicht den neuen Nachbarn oder den jahrlangen Bekannten zu begeistern. Die Vereine seien mit Veranstaltungen und in den Sozialen Medien so aktiv wie noch nie zuvor – jedoch sei die Mund-zu-Mund-Propaganda viel wichtiger, wie man in den 70er und 80er-Jahren bereits einmal erleben durfte.

Fotos: PM

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