(pm/ea) – Wie „Turmstorch“ Jürgen Von Paris am Donnerstagmorgen mitteilte, ist der Langendiebacher Jungstorch „Josch“, der noch vor kurzem durch den alten Dorfkern spazierte, tödlich verunglückt.
Zuletzt wurde er als vermisst gemeldet und es wurden sogar Suchmeldungen in den lokalen Nachrichtenportalen ausgegeben. Viele Sichtungen hat es am Freitag, den 15. Juli gegeben. Es war der Tag, an dem sich Langendiebach auf das Hof- und Gassenfest vorbereitete. Es war auch der Tag, an dessen Morgen kurz nach 9 Uhr der noch nicht flugfähige Jungvogel aus dem Nest vom Wehrturm heruntersegelte und in einem der benachbarten Höfe landete.
Jungstörche lernen das Fliegen ungefähr in ihrer 9. Lebenswoche. Sie benötigen zum Lernen Geduld, viel Zeit und Wind. Lange vor ihrem Jungfernflug müssen Jungstörche üben, üben, üben. Sie springen flatternd im Nest hoch und testen dabei im Wind ihre Balance. Das dauert etliche Tage, bis sie es können und sich sicher genug sind, von ihrem hohen Ansitz zu springen. Sie haben nur diesen einen Versuch! Josch war noch nicht soweit.
Also landete er an diesem Morgen in den Langendiebacher Höfen und lief dann hinein in die Gassen und damit in sein Verderben. Es gibt viele Rückmeldungen und auch Fotos und sogar ein Video, die belegen, dass er durch den Ort spazierte. Ein ungewöhnlicher Anblick für viele Leute, die in diesem Moment auch nicht erahnen konnten, dass sich das Jungtier in einer Notlage befand.
Als flugunfähiger junger Storch, der noch nicht gelernt hatte, sich selbst Futter zu organisieren, war er leider verloren seinem Schicksal überlassen. Das ereilte ihn später Richtung Langenselbold. Bis über die Felder schaffte er es noch bis zur A45. Dort wurde der noch vor wenigen Wochen mit der Ringnummer DEW 4V115 beringte ca. 9 Wochen alte Weißstorch gefunden. In seinem Ringreport steht: „Fundumstand – Straßenverkehrsopfer“.
Foto: Rina Nentwig