(pm/ea) – Mit einem Dringlichkeitsappell wenden sich die Erlenseer Grünen an die Öffentlichkeit und fordern einen Vor-Ort-Termin zum Bebauungsplan „Limesbrücke“ mit allen Interessengruppen.
In der Mitteilung heißt es:
Am Bebauungsplan, der vom 20.06.2022 bis zum 20.07.2022 öffentlich zur Einsicht ausliegt, scheiden sich nicht nur in der Politik die Geister.
Ist diese Umgehungsstraße, welche die Anne-Frank-Straße zur Konrad-Adenauer-Straße verlängert, wirklich notwendig?
Ist ein breiter Weg für Fußgänger und den Fahrradverkehr, anstelle der Straße für Kraftfahrzeuge, nicht doch die bessere Alternative?
Ist die Verkehrsbelastung in dem Bereich der Friedensstraße immer noch hoch oder wird mittlerweile der Weg über die Lise-Meitner-Straße vorbei am Lidl Zentrallager verstärkt genutzt?
Muss eine weitere Fläche von ca. 15.500 m2 verbraucht werden, auf der überwiegend Verkehrs- und Parkflächen entstehen? Laut dem Umweltbericht vom Büro Ditter vom April 2022 werden nicht nur gestörte Flächen, sondern Biotope nachhaltig verändert und versiegelt. Ökologisch wertvolle Habitatstrukturen gehen teilweise verloren. Der Planungsraum liegt außerdem in einem Trinkwasserschutzgebiet der Schutzzonen II und III, für die besondere Vorgaben gelten.
Können die veranschlagten Kosten in Höhe von 1.600.000 Euro mit dem angespannten Haushalt und der aktuellen und den vielleicht noch kommenden Krisen wirklich ruhigen Gewissens ausgegeben werden? Zwar liegt auf der Investition ein Sperrvermerk, d.h. die Mittel müssen durch die Stadtverordnetenversammlung wieder freigegeben werden, doch erreicht der Beschluss mit der jetzigen Veröffentlichung eine weitere Stufe der umstrittenen Planung.
Wird der geänderte Entwurf aus August 2021, der noch im Januar 2022 im Rahmen der Haushaltsdiskussionen gezeigt wurde, weiter verfolgt? Es wurde eine alternative und reduzierte Version vorgestellt, in der die Umgehungsstraße am Bruchacker in einer Art Wendehammer mit Parkplatz für die Kita endet und den Verkehr wieder zurück auf die Friedensstraße führt.
Genügt es vielleicht, wenn möglich, dass die Parkplätze für die Kita anstatt unterhalb der Einrichtung, auf der unbebauten Fläche des Kleingartenvereins entstehen, welche bereits zum Parken verwendet wird?
Diese Fragen und noch weitere müssen nun dringend diskutiert werden, denn die nächste Haushaltsdebatte und eine Entscheidung für den möglichen Bau naht.
„Wir möchten den angestrebten Vor-Ort-Termin zur Begehung und Diskussion mit allen Interessensgruppen nun gerne in die Tat umsetzen“, erinnert die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Renate Tonecker-Bös. „An der weiteren Planung sollte neben dem Magistrat und den Fraktionen, auch das Ordnungsamt, die Feuerwehr, die Erzieherinnen und Erzieher, die Eltern und die Anwohnerinnen und Anwohner beteiligt werden.“
Interessierte Bürgerinnen und Bürger müssen zur Einsicht nicht unbedingt ins Rathaus gehen. Die Unterlagen können online bei der Planungsgruppe Egel hier heruntergeladen werden:
https://planungsgruppe-egel.de/beteiligungsverfahren/bebauungsplan-limesbruecke-der-stadt-erlensee-stadtteil-langendiebach/