Viertwärmster Juni seit Messbeginn im Jahr 1985 an der Wetterstation Erlensee

(ms/ea) – Der Juni war mit seiner Monatsmitteltemperatur von 20,7 °C der viertwärmste Juni in der bis 1985 zurückreichenden Messreihe der Wetterstation Erlensee.

Damit war er um 2,3 °C gegenüber dem Klimamittel 1991-2020 und um 3,6 °C gegenüber dem Klimamittel 1961-90 zu warm.

Noch wärmer waren seit 1985 nur die Junimonate der Jahre 2003 (21,6 °C), 2019 (21,3 °C) und 2021 (21,2 °C).

22 Sommertage (Tage, an denen das Thermometer auf oder über 25,0 °C steigt) und 7 heiße Tage (Tage, an denen das Thermometer auf oder über 30,0 °C steigt) wurden registriert. Die höchste Temperatur wurde mit 36,1 °C am 18. gemessen. Die Höchsttemperatur reichte allerdings bei weitem nicht an das Maximum von 37,6 °C, welches am 30. Juni 2019 gemessen wurde, heran.

Der Juni war deutlich zu trocken. Mit 34 l/m² erreichte er lediglich 55 % des Solls (1991-2020) und nur 49 % des Solls von 1961-90. Nach den Monaten März und Mai ist der Juni der dritte deutlich zu trockene Monat bisher in diesem Jahr.

Am 9. wurde mit 9 l/m² die größte Tagessumme des Monats gemessen.

Der Wind wehte überwiegend aus Nord-Nordost, die höchste Windböe wurde an mehreren Tagen Anfang des Monats gemessen.

An drei Tagen konnte ein Gewitter beobachtet werden. Von Unwettern blieb Erlensee im Juni verschont.

Im Deutschland-Überblick berichtet der DWD von einem deutlich zu warmen, trockenen und sonnigen Juni

Ohne Zögern startete der Juni 2022 als erster Sommermonat mit Vollgas in die warme Jahreszeit. Es standen aber nicht nur gemächliches Grill- und Badewetter auf dem Fahrplan. Beobachtet wurden auch heftige Gewitter, Starkregenfälle und Hagelschlag, vor allem in den südlichen Regionen Deutschlands, immer wieder auch mit Unwettercharakter. Die östlichen Regionen erlebten dagegen sengende Hitzetage und eine außergewöhnliche Trockenheit mit folgenschweren Waldbränden. Entsprechend reihte sich der diesjährige Juni als außergewöhnlich warmer, sehr trockener und überaus sonnenscheinreicher Sommermonat in die Klimastatistik ein.

Hochsommerlich mit teils extremen Hitzepeaks im Osten

Der Temperaturdurchschnitt lag im Juni 2022 mit 18,4 Grad Celsius (°C) um 3,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 2,0 Grad. Damit ist der Rosenmonat 2022 der sechstwärmste seit Messbeginn. Den wärmsten Juni gab es 2019 mit 19,8 °C. Wer eine frische Brise suchte, war an den Küsten am rechten Platz. Sonst schaukelten die Temperaturen regelmäßig zwischen behaglicher Wärme und lästiger Hitze. Vor allem der Osten meldete brütend heiße Tage mit neuen Junirekorden in Sachsen und Brandenburg. am 19. wurden vom DWD 39,2 °C sowohl in Dresden-Strehlen als auch in Cottbus gemessen. Es waren die höchsten Werte deutschlandweit. Dagegen fühlte sich der nationale Tiefstwert vom 2. mit 1,1 in Gilserberg-Moischeid, 25 km nordöstlich von Marburg, fast „eisig“ an.

Viel Starkregen im Süden, teils extreme Trockenheit in der Mitte und im Osten

Im Juni fiel mit annährend 60 Litern pro Quadratmeter (l/m²) knapp ein Drittel weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 85 l/m². Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 20 Prozent. Niederschlagsgebiete gab es insbesondere in den südlichen Bundesländern. Oft tobten dabei schadensreiche Gewitterzellen mit Hagelschlag, Sturm und Platzregen. Die Station Deuerling-Heimberg, westlich von Regensburg, erlebte am 5. mit 82,0 l/m² den bundesweit höchsten Tagesniederschlag. Am nassesten war es auf Monatssicht mit über 200 l/m² an den Alpen. Im Kontrast dazu folgten in den östlichen Regionen Deutschlands auf die langanhaltende Trockenheit Waldbrände und sinkende Wasserstände. Gewitter und Regenfälle konnten zwar zum Monatsende den Wassermangel hier und da etwas lindern. In Teilen Nordbayerns und Thüringens aber blieb es mit weniger als 10 l/m² Juniregen bei den besagten „Tropfen auf den heißen Steinen“.

Sehr sonniger Sommerbeginn

Mit 275 Stunden überragte die Sonnenscheindauer im Juni ihr Soll von 203 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 35 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 27 Prozent. In den östlichen Ländern summierte sich die Sonnenscheindauer auf zum Teil über 300 Stunden. Im äußersten Norden waren es etwa 80 Stunden weniger.

Rückblick für Hessen:
(In Klammern stehen die vieljährigen Mittelwerte der internationalen Referenzperiode 1961-1990. Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels)

Frisch ging es in den Juni 2022. Gilserberg-Moischeid, 25 km nordöstlich von Marburg, erfasste am 2. mit 1,1 °C die bundesweit tiefste Temperatur. Nach diesem „Kaltstart“ nahm der Sommermonat aber einen ungewöhnlich warmen Verlauf und schloss im Mittel mit 18,5 °C (15,2 °C). Die anfangs noch andauernde trockene Witterung ging ab der zweiten Monatshälfte in eine vergleichsweise nasse Phase über. So wurden in der Summe immerhin noch 45 l/m² (80 l/m²) gemessen. Die Junisonne zeigte sich knapp 285 Stunden (192 Stunden.)

Bericht und Grafiken: Markus Sommerfeld

 

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