Erlenseer Floorball-Damen gehören zu den vier besten Teams in Deutschland

(pm/ea) – Am vergangenen Wochenende haben die Floorball-Damen der TSG Erlensee 1874 e.V. ihre Premiere bei den Deutschen Meisterschaften auf dem Kleinfeld gefeiert. Nach zwei harten Wettkampftagen in Bremen freut sich das Team über einen starken 4. Platz.

In der Gruppenphase am Samstag traf das Team bei seiner DM-Premiere im ersten Spiel auf den SSV Heidenau aus Sachsen. Nach einem nervösen Beginn und einem schnellen Gegentor nach 38 Sekunden, fing sich die Erlenseer Mannschaft und kam immer besser ins Spiel. Kapitänin Lea Borchers erzielt nach tollem Querpass von Maya Birnbaum in der 4. Spielminute das 1:1 und nahm den TSGE Mädels endgültig die Nervosität. Genau eine Minute später schoss Eileen Traxel auf Zuspiel von Lea Berg die Erlenseer Farben zum ersten Mal in Führung und Maya Birnbaum (Zuspiel: Nelia Müller) legte 50 Sekunden später noch den Treffer zum 3:1 nach. Doch Heidenau gab nicht auf und konterte mit dem Treffer zum 2:3. In der 11. Spielminute stellte Gina Traxel die Zwei-Tore-Führung wieder her (4:2). Heidenau konterte aber erneut und traf keine Minute später zum 3:4. Mit diesem Spielstand ging es in die fünfminütige Halbzeitpause. In die zweite Hälfte starteten die TSGE Damen perfekt: In den ersten sechs Minuten der zweiten Hälfte gelangen drei Treffer durch Eileen Traxel, Nelia Müller und Gina Traxel. Im Nachhinein die Vorentscheidung des Spiels. Zwar traf Heidenau in der 31. Minute zum 4:7, die TSGE konterte jedoch mit einem Treffer in Überzahl in der 34. Minute. Vier Minuten vor dem Ende gelang Heidenau der Treffer zum 5:8, doch die Erlenseerinnen ließen nichts mehr anbrennen und feierten im ersten Spiel direkt einen Sieg. Der Start in die DM war gelungen.

Im zweiten Spiel des Tages ging es für die Floorballerinnen der TSG Erlensee um 16 Uhr gegen den Meister der Region Ost, die SG Berlin. Die Berlinerinnen hatten ihr ersten Spiel gegen den TV Eiche Horn Bremen deutlich mit 5:17 verloren und da auch Heidenau sein Spiel gegen die Bremerinnen verlor, war der vorzeitige Einzug ins Halbfinale möglich. Getragen von dieser Chance dominierten die Erlenseerinnen die SG Berlin in den ersten sechs Spielminuten und gingen direkt mit 5:0 in Führung. Nelia Müller traf in innerhalb eines Wechsels sogar zwei Mal. Auch ein Gegentreffer in der 9. Minute brachte die TSGE nicht aus dem Konzept und Emily Birnbaum konterte gute zwei Minuten später mit ihrem Treffer zum 6:1. Mit diesem Spielstand ging es in die Halbzeit. In der Pause schwor sich das Team darauf ein, nicht nachzulassen und den Berlinerinnen keine Comeback-Chancen mehr zu ermöglichen. Geduldig kontrollierten die Erlenseer Damen fortan das Spiel. In der 26. Minute konnte Berlin den Treffer zum 2:6 erzielen, aber auch danach brannte nichts mehr an. Eileen Traxel traf zum Ende des Spiels noch zweimal für die Erlenseerinnen und stellte somit den Endstand von 8:3.

Nach Ende des Spiels war die Freude über den vorzeitigen und nicht unbedingt erwarteten Einzug ins Halbfinale bei der DM-Premiere groß, doch es stand noch das Spiel gegen Gastgeber, den TV Eiche Horn Bremen an. Das Duell um den Gruppensieg. Die Bremerinnen waren vor dem Spiel die klaren Favoritinnen, da sie beide Gruppenspiele sehr deutlich gewonnen hatten. Ziel der TSGE Mädels war es, noch einmal alles zu geben und zu schauen, was möglich ist. Von Anfang an hielten die Erlenseerinnen stark dagegen und konterten die drei Treffer des TV Eiche Horn immer wieder mit eigenen Treffern. Kurz vor der Pause gingen die TSGE Mädels durch einen Treffer von Eileen Traxel zum ersten Mal in Führung (4:3), aber auch die Bremerinnen antworteten noch mit einem Treffer zum 4:4 Pausenstand. In der zweiten Halbzeit gingen die Damen des TV Eiche Horn zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung (4:6), doch die TSGE gab sich nicht geschlagen und glich erneut aus. Auch auf einen Treffer der Gastgeberinnen in Überzahl, gut fünf Minuten vor dem Ende, fanden die Erlenseerinnen, in Person von Lea Berg, die passende Antwort (7:7). Die Overtime musste entscheiden. Dort war das Glück dann auf der Seite der Bremerinnen: Nach etwa anderthalb Minuten fiel das „Golden-Goal“ zum Sieg. Trotzdem haben die TSGE Mädels in diesem Spiel einen unglaublichen Kampfgeist bewiesen und die Favoritinnen aus Bremen an ihre Grenzen gebracht. Ein sehr starker Abschluss des ersten, kräftezehrenden Wettkampftages.

Viel Zeit zur Regeneration blieb jedoch nicht: Am Sonntag stand bereits um 9 Uhr das Halbfinale gegen die Dümptener Füchse an. Die Topfavoritinnen des Turniers. Bereits bei der Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft im April trafen beide Teams aufeinander und es setzte eine deutliche Niederlage für die Damen der TSG Erlensee (2:21). Frei nach dem Motto „Nichts zu verlieren“ wollten die Erlenseerinnen es in diesem Spiel besser machen und die Favoritinnen ärgern. Dieser Plan ging perfekt auf. In den ersten Minuten des Spiels ließ man den Dümptenerinnen keinen Millimeter Platz und ging sogar durch ein Konter-Tor von Gina Traxel nach anderthalb Minuten in Führung. Von diesem Moment an waren die TSGE Mädels endgültig im Spiel angekommen und machten es den Füchsinnen aus Dümpten unglaublich schwer. Torhüterin Linnea Könnecke vernagelte mit unzähligen Paraden das Tor. Bis zur Pause gelangen den Dümptenerinnen zwar zwei Treffer, mit einem so knappen Spiel hatte aber wohl niemand gerechnet. In der zweiten Halbzeit zogen die Füchsinnen bis zur 27. Minute auf 7:1 davon, die Erlenseerinnen gaben aber nicht auf und trafen in der 29. Minute zum 2:7. Gut sechs Minuten vor dem Ende stellte die spätere Topscorerin des Turniers, Anna-Lena Best, den Endstand von 8:2 her. Trotz der Niederlage haben die TSGE Mädels im Halbfinale einen unglaublichen Kampf geliefert und die späteren Siegerinnen des Turniers mächtig geärgert. Nach dem Spiel wurde Torhüterin Linnea Könnecke völlig zurecht zur besten Spielerin des Spiels auf Seite der Erlenseerinnen gewählt.

Zum Abschluss ging es im fünften Spiel des Turniers gegen die Sedelsberg Hawks um Bronze. Die körperliche Spielweise der Gegnerinnen und der zunehmende Kräfteverschleiß machten es den Damen der TSG Erlensee zusätzlich schwer. Trotzdem entwickelte sich erneut ein Spiel auf Augenhöhe, einzig und allein die Tore wollten nicht fallen. Erst ein Überzahltreffer durch Eileen Traxel brach nach knapp elf Minuten den Bann und brachte zugleich den 1:1 Ausgleich. Zur Pause stand es 2:2. In der zweiten Halbzeit ging Sedelsberg in der 28. Minute in Überzahl in Führung und konnte knapp sieben Minuten vor dem Ende auch noch das 4:2 erzielen. Gina Traxel brachte die Erlenseerinnen gut vier Minuten vor dem Ende nochmal auf einen Treffer heran. Gerade als die TSGE Mädels am Ausgleich schnupperten, traf Sedelsberg aber zum 5:3. Danach fehlte den Erlenseerinnen im fünften Spiel innerhalb von 26 Stunden einfach die Energie, um noch einmal zurückzukommen und sie mussten sich am Ende mit 3:7 geschlagen geben.

Trotz der Niederlage im Spiel um den dritten Platz können die Damen der TSG Erlensee unglaublich stolz auf die gezeigte Leistung sein. Bei ihrer ersten DM-Teilnahme überhaupt, gelang direkt der souveräne Einzug ins Halbfinale und auch die Finalistinnen des Turniers aus Bremen und Dümpten wurden in beiden Spielen mächtig geärgert. Das komplette Team hat sich über das gesamte Turnier enorm unterstützt und zu Bestleistungen motiviert. An dieser Stelle auch nochmal ein riesiges Dankeschön an alle mitgereisten Fans, die den weiten Weg auf sich genommen haben und unsere Mädels bedingungslos lautstark unterstützt haben.

Bei der abschließenden Siegerehrung kam es dann zu einem weiteren Highlight: Spielerin Linnea Könnecke wurde als beste Torhüterin des Turniers ausgezeichnet. Trainer Niklas Grünewald ist mächtig stolz auf sein Team: „Es war unglaublich zu sehen, wie unsere Mädels sich im Laufe des Turniers gesteigert haben. Gerade in den Spielen gegen Bremen und Dümpten haben sie gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Natürlich hätten wir uns am Ende gerne mit einer Medaille belohnt, aber auch so war es ein tolles Wochenende, welches unser Team enorm zusammengeschweißt hat.“

Foto: Florian Rudin

 

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