(pm/ea) – Um einen Blick auf das Klima von morgen zu ermöglichen, hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) sein Internetangebot um Informationen zur zukünftigen Klimaentwicklung in Hessen erweitert.
Für das seit Dienstag freigeschaltete interaktive „Klimaportal Hessen“ (klimaportal.hlnug.de) wurden außerdem die bereits existierenden Komponenten „Wetterextreme in Hessen“ (Daten der hessischen Wetterstationen) und „Witterungsbericht Hessen“ (Daten der hessischen Gebietsmittelwerte) deutlich erweitert – damit sind nun detaillierte und regional-spezifische Klimainformationen für Hessen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gebündelt für jede und jeden zugänglich. Das neue Klimaportal Hessen ist damit zukünftig die zentrale Informationsquelle für aktuelle Klimainformationen in Hessen.
Die wichtigsten Neuerungen sind nachfolgend zusammengefasst:
Szenarien der zukünftigen Klimaentwicklung in Hessen
Die Komponente „Klima der Zukunft“ wurde gänzlich neu erstellt. Sie enthält Erkenntnisse aus dem vom HLNUG geleiteten Projekt ReKliEs-De, basierend auf den aktuell verfügbaren regionalen Klimamodellen. Die verwendeten Daten wurden auf die elf hessischen Naturräume angepasst und zeigen daher eine realistische räumliche Variabilität der Klimaveränderungen. Die Anwendung kombiniert Klimamodelldaten der höchsten gegenwärtig verfügbaren räumlichen Auflösung mit einer interaktiven Darstellungsform. Die Einstiegsseite der Komponente ermöglicht einen Überblick über die zeitliche Entwicklung des Temperaturanstiegs vom Ende des 20. bis Ende des 21. Jahrhunderts. Der Kern der Anwendung besteht aus Karten, die die klimatischen Entwicklungen für das „Klimaschutz“-Szenario (RCP 2.6) sowie das „Kein-Klimaschutz“-Szenario (RCP 8.5) vergleichen. Enthalten sind Analysen zu Temperatur, Niederschlag und Temperatur-Kenntagen, wie beispielsweise Frosttage, Heiße Tage und Tropennächte.
Detaillierte Beobachtungen der hessischen Wetterstationen
Die Komponente „Wetterextreme in Hessen“ wurde erweitert und enthält nun zusätzliche Klimaanalysen, vor allem zur Bewertung und Trendentwicklung extremer Wetterereignisse. Diese Informationen sind vor allem zur Einordnung aktueller Ereignisse von Nutzen, etwa bei Hitze- oder Kälteperioden oder Starkniederschlägen. So gibt es nun eine neue Darstellung zu Hitzewellen, die das zeitliche Auftreten im Jahr, Intensität und Dauer der Wellen in einer Abbildung zeigt. Informationen zu Starkregenereignissen enthalten durch Einbeziehung stündlicher Niederschlagsdaten nun zeitlich deutlich höher aufgelöste Daten. Die Entwicklung von Dürre- und Nassperioden kann über den Vergleich eines rein niederschlagsbasierten mit einem verdunstungsabhängigen Niederschlagsindex nachvollzogen werden. Außerdem aktualisieren sich alle Analysen zur laufenden Winter oder Sommersaison nun ab 1. Januar bzw. 1. Juli täglich.
Aktuelle Klimakarten für Hessen im Witterungsbericht
Die Komponente „Witterungsbericht Hessen“ wurde um Kartendarstellungen für Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer erweitert. Ab sofort können räumlich detaillierte Darstellungen der langjährigen (30-jährigen) Mittelwerte mit den Absolutwerten oder Abweichungen einzelner Jahre, Jahreszeiten oder Monate verglichen werden. Als Standard wird der jeweils vergangene Monat gezeigt, mit einer Archivfunktion seit Datenverfügbarkeit (ab dem Jahr 1881). Damit lassen sich kürzlich aufgetretene durchschnittliche oder extreme Perioden gut darstellen, wie zum Beispiel der trockene Sommer 2018.
Grafik: HLNUG