(pm/ea) – Erstmals lud der Obst- und Gartenbauverein Rückingen Ende März zu einer „Kräuterwanderung“ ein.
Bei Sonnenschein und blauem Himmel hatte sich zur Premiere und Freude des Veranstalters eine große Schar von interessierten Besuchern an der Kinzigbrücke in Rückingen eingefunden, dem Ausgangspunkt der Kräuterwanderung, um zunächst von der Expertin für Wildkräuter, Mirjam Reus, begrüßt zu werden und ihr gespannt zuzuhören über die vielen Kräuterarten, welche in unserer unmittelbaren Umgebung wachsen und die es zu entdecken gibt.
Als kleiner Einstieg und um die Besucher im wahrsten Sinne des Wortes „auf den Geschmack zu bringen“ brachte sie getrocknete Wurzelstücke mit, um durch zerkauen im Mund zu erraten, um welche Pflanze es sich wohl handele. Hier wurden zunächst alle Sinne gefordert, denn der Geruch erinnerte an das bekannte Gewürzkraut Liebstöckel (Maggikraut) und durch längeres Kauen im Mund kamen die wertvollen und gesunden Bitterstoffe hervor, die gleichzeitig den Speichelfluss anregen sollen, was die meisten der Teilnehmer dann auch bestätigen konnten. Die Auflösung – es handelte sich dann aber um den sogenannten „Engelwurz“, der diese gesunden Eigenschaften besitzt, so die Kräuterexpertin Mirjam Reus.
Dann brach die Gruppe auf, um gemeinsam den in der Nähe befindlichen Apfel-Rundweg zu erkunden. Auf dem Weg dorthin hatte die Kräuterfrau mit ihrem geschulten Auge bereits die ersten Kräuter entlang des Weges entdeckt und die eine oder andere Anekdote und kleine Geschichte dazu parat. Man lernte z.B. die Wildkräuter „Gundermann“, „Gänsefingerkraut, „Knoblauchrauke und noch viele andere kennen. Inmitten des Waldes hatten die meisten Gäste schon unübersehbar den allseits bekannten Bärlauch entdeckt, der sich über weite Flächen zog, jedoch in diesem Bereich unter Naturschutz steht. Auch hier wurden die unterschiedlichsten Anwendungsmöglichkeiten eindrucksvoll vermittelt.
Am Ende des Rundweges kehrte man ein auf dem Vereinsgelände des OGV, um abschließend ein Resümee zu ziehen und über die gesammelten Eindrücke sowie die Vielfalt der Wildkräuter und deren heilenden Wirkung zu sprechen. Viele der Teilnehmer zeigten sich beeindruckt und waren voll des Lobes zum Einen von der sehr kompetenten und kurzweiligen Art der noch jungen Kräuterexpertin, ihr Fachwissen zu vermitteln und zum Anderen gleichzeitig die Blicke schärfte für die bunte Vielfalt an Wildkräutern, die in unserer unmittelbaren Umgebung zu finden sind und dadurch eine andere Sichtweise darauf erzeugten, so dass der Nachmittag für alle Beteiligten zu einem Erlebnis der besonderen Art wurde.
Zum Schluss wurde von der Kräuterexpertin Mirjam Reus noch ein süßer Kräutersnack zum Probieren gereicht, die gesunden „Nervenkekse“ nach einem Rezept der „Hildegard von Bingen“, die dankbare Abnehmer fand und geschmacklich überzeugte. Da schon jetzt von vielen Teilnehmern großes Interesse an einem weiteren Kräutervortrag geäußert wurde, stellte man eine Veranstaltung in ähnlicher Form im Herbst in Aussicht. Hier werde man sich wieder etwas Besonderes einfallen lassen, so der Ehrenamtliche Geschäftsführer des OGV Rückingen, Johannes Scheja.
Auf dem Foto: Die Referentin mit ihren gelehrigen „Schülern“
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