(pm/ea) – Sonnenschein, fast frühsommerliche Temperaturen, eine Stunde wunderbare Musik durch das Rodenbacher Blasorchester: das Ambiente vor dem Eingang des REWE-Marktes in Rodenbach hätte nicht schöner sein können. Wäre da nicht der unfassbare Anlass in der Ukraine, der wahrscheinlich alle Menschen in Deutschland und Europa seit dem frühen Morgen des 24. Februar bewegt.
So auch die Musiker des Rodenbacher Blasorchesters: „Wir haben uns intern kurz abgestimmt und waren alle der Meinung etwas tun zu müssen. Und was wir können, ist Musik machen“, so Lucia Aigner, die Vorsitzende der Rodenbacher Musiker, wie es zu der Idee kam. „Wir haben uns überlegt, wo an einem Samstagvormittag viele Menschen sind und sind auf unseren REWE -Markt vor Ort gekommen“, so Aigner weiter. Sie habe dann zum Telefon gegriffen und Marktleiter Mario Denter angerufen, der spontan zusagte. Im Gespräch mit Bürgermeister Klaus Schejna empfahl dieser die Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig als Adressat für Geldspenden, da der kreisweite Sozialverband aktuell eine Privatinitiative um Jens Gottwald, dem ehemaligen Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau und Niko Deeg, dem Botschafter der jüdisch chassidischen Kultusgemeinde Breslev Deutschland mit Sitz in Hanau, unterstützt.
Dazu der Rodenbacher Bürgermeister in einer kurzen Ansprache: „Wer die beiden kennt, der weiß, da wird nicht geredet, sondern gehandelt.“ Auch Jörg Mair, der Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig und Niko Deeg, einer der beiden Initiatoren berichteten jeweils aus ihrem Blickwinkel von der Aktion. „Unsere Aufgabe als Sozialverband ist es Geld für dieses und andere Hilfsprojekte für die Ukraine zu sammeln. Das Konzept ist ganz einfach: Hilfsgüter in die Ukraine und Menschen aus der Ukraine in Sicherheit bringen“, erläutert Mair den aktuellen Handlungsbedarf. Niko Deeg weiter: „Was wir gesehen haben, werden wir nicht vergessen. Dennoch sind wir froh, dass wir 100 Tonnen an Hilfsgütern zu den betroffenen Menschen gebracht haben und 26 Personen und einen Hund retten konnten. Am kommenden Freitag fahren wir wieder an die ukrainische Grenze und werden weitere Menschen in Sicherheit bringen. Wir brauchen einen langen Atem und viel Unterstützung.“
Das spontane Konzert erfreute sich zahlreicher Zuschauer, so auch Walter Geppert und Christian Schmidt, beide Gemeindevertreter in Rodenbach sowie Roland Sahler und Christel Ziesing für die Arbeiterwohlfahrt Main-Kinzig. Bei aller Schwere der aktuellen Situation war es für alle Anwesenden ein schöner Vormittag bei der sich auch die Spendentuba der Rodenbacher Blasmusiker mit lautlosem Geld ordentlich füllte.
Laut Aigner konnten am Samstag so 900,99 EUR gesammelt werden, „worauf wir mächtig stolz sind“! Der Betrag solle großzügig aufgerundet werden. 1.100,00 EUR werden bereits in den kommenden Tagen auf das Spendenkonto der AWO Main-Kinzig überwiesen werden.
„Wir freuen uns, dass unsere Tuba noch im REWE-Markt für weitere Spenden bleiben darf und werden später den Betrag aufrunden. Zudem wissen wir, dass das Geld 1:1 für die Bekämpfung der Notsituation verwendet wird und sind froh einen kleinen Teil dazu beitragen zu können, die schreckliche Situation für die betroffenen Menschen in der Ukraine oder für die, die nach Deutschland kommen, etwas zu mildern,“ so Lucia Aigner, die Vorsitzende des Rodenbacher Blasorchesters abschließend.
Fotos: PM