(pm/ea) – In den letzten Tagen sind durch die sozialen Netzwerke verschiedenste Aufrufe zum Glockenläuten und zur Einladung zum Gebet erfolgt, mit jeweils ganz unterschiedlichen Uhrzeiten. In Erlensee läuten die Glocken der beiden Evangelischen Kirchen jeden Werktag um 11:00 und um 20:00 Uhr und laden somit dazu ein, einen Moment innezuhalten, den Gedanken nachzugehen und zu beten.
Samstags läuten die Glocken um 11:00 und um 18:00 Uhr und sonntags als Einladung zum Gottesdienst sowie um 19:00 Uhr, wie Pfarrerin Claudia Herchenröther informiert.
Darüber hinaus kommt es auch vor, dass Angehörige von Gemeindegliedern wünschen, dass die Sterbeglocke geläutet wird, um dem jeweiligen Ortsteil anzuzeigen, dass jemand aus der Gemeinde verstorben ist. Dieser Wunsch wird nur noch selten an die Pfarrpersonen herangetragen. In einem solchen Fall läutet die Sterbeglocke für 5 Minuten. Eine feste Uhrzeit gibt es dafür nicht.
Das tägliche Läuten hat daher sowohl in Zeiten des Friedens als auch aktuell, wo mitten in Europa in Krieg geführt, seine Absicht und seinen Auftrag. So trägt z.B. die Große Glocke im Langendiebacher Kirchturm, die auch Friedensglocke genannt wird, die Inschrift: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens! Im Gedenken an die Kriegsopfer 1914-1945.“
Am Freitag, 4. März, findet in Hanau die zentrale Solidaritätskundgebung für die Ukraine auf dem Hanauer Marktplatz statt. Von 18:00 – 18:05 Uhr sollen deshalb im ganzen Main-Kinzig-Kreis die Glocken läuten und alle zum Gebet für den Frieden aufrufen. Die Ev. Kirchengemeinde Erlensee wird sich an dieser Aktion beteiligen und die Glocken der Langendiebacher Kirche ebenfalls läuten lassen.
Die Glocken der Rückinger Kirche schweigen schon seit einigen Wochen, weil in der Kirche dringend notwendige Reparaturen durchgeführt werden. Die Elektrik wird auf den neuesten Stand gebracht und auch die elektrische Läuteanlage mit den verschiedensten Aufgaben und Funktionen wird repariert, ausgetauscht und neu verkabelt.
Die echten Rückinger wissen, dass schon viele Jahre nur drei der eigentlichen vier Glocken läuten, weil eine Mechanik ausgefallen ist. „Die vierte Glocke funktionierte schon nicht, als ich meine Pfarrstelle in Erlensee angetreten habe“, so Pfarrerin Herchenröther. „Und ich bin mittlerweile 5,5 Jahre hier“.
„Im letzten halben Jahr hat sich die Glockensituation noch einmal verschärft, weil eine weitere Glocke ausgefallen ist und somit nur noch zwei Glocken funktionstüchtig gewesen sind. Die Arbeiten werden länger andauern als gedacht, aber wir sind zuversichtlich, dass Ende März/Anfang April alles wieder in Betrieb genommen werden kann – auch die Kirche selbst, die wegen der Baumaßnahmen aktuell geschlossen ist“, wie Pfarrerin Claudia Herchenröther abschließend informiert.
Auf den Fotos: Die Glocken der Ev. Kirche Langendiebach
Fotos: Claudia Herchenröther
