Macher von „Stein’s Tivoli“ senden Hilferuf an die Politik

(pm/ea) – Die Corona-Pandemie hat auch die Theatermacher aus Rodenbach kalt erwischt, wie Martin Stein und Louise Oppenländer, Schauspielerin, Regisseurin und festes Ensemblemitglied, im Gespräch mit dem heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Max Schad und Christian Schmidt, Fraktionsvorsitzender der CDU in Rodenbach, berichteten.

Seit 2009 ist das Stein’s Tivoli in Rodenbach eine feste Größe in der heimischen Kulturszene. Über 50.000 Besucher haben mittlerweile den Weg in das kleine Boulevardtheater in der Hanauer Landstraße gefunden, das von Günter Stein und dessen Sohn Martin Stein gegründet wurde und seit dem Tod von Günter Stein von Martin Stein allein weiterbetrieben wird. Der Schwerpunkt liegt auf dem Bereich Boulevardkomödie, Musical und Revue; mittlerweile gehört das Stein’s Tivoli zu den erfolgreichsten privat geführten Theatern im Rhein-Main-Gebiet.

Zwar habe man rund 70.000 Euro in die Installation einer hochmodernen Luftfilteranlagen investiert und die strenge 2G-Plus-Regel erfolgreich eingeführt, die aktuelle Corona-Schutzverordnung, und dabei insbesondere die geltenden Abstandsregelungen, machten einen wirtschaftlichen Betrieb momentan allerdings dennoch unmöglich, so Stein und Oppenländer. Statt vor möglichen 86 vor deutlich weniger Zuschauerinnen und Zuschauern zu spielen, rechne sich einfach nicht. Aus diesem Grund sei das Theater zwei Wochen vor Weihnachten erneut vorübergehend geschlossen worden; die nächsten Aufführungstermine sind erst für März terminiert.

Ausdrücklich betonten Martin Stein und Louise Oppenländer dass die Corona-Hilfen von Land und Bund zumindest das Schlimmste während der Pandemie verhindert hätten. Allerdings merkten die Tivoli-Macher an, dass etwaige künftige Programme besser aufeinander abgestimmt werden müssten. Max Schad bedankte sich für die Einblicke aus erster Hand. „Es ist beeindruckend, welche Anstrengungen hier unternommen wurden, um den Theaterbetrieb auch in der Pandemie aufrecht erhalten zu können. Umso bedauerlicher ist es, dass Sie nun dennoch erneut an die Grenzen des Machbaren stoßen“, so Schad. Er versprach, sich in Wiesbaden für die Umsetzung praktikabler Modelle stark zu machen und bei der Klärung etwaiger offener Fragen zu vermitteln. „Bei allen verständlichen und berechtigten Diskussionen über die angespannte Diskussion in den Krankenhäusern oder die Aufrechterhaltung des Schulbetriebs dürfen wir den Kulturbereich nicht übersehen. Wenn wir heute nicht dafür sorgen, dass die richtigen Weichen gestellt werden, wird es nach der Pandemie keine bunte und vielfältige Kulturszene mehr geben – das gilt insbesondere für Angebote abseits der großen Metropolen“, verdeutlichte Schad, der sich bei Martin Stein und Louise Oppenländer für ihre Offenheit bedankte. Wer die heimischen Theatermacher unterstützen will, hat dazu nach derzeitiger Planung ab 18. März wieder die Möglichkeit. Dann steht die Komödie „Ein Schiff wird kommen“ auf dem Spielplan.

Auf dem Foto (v.l.): Max Schad, Louise Oppenländer, Christian Schmidt und Martin Stein

Foto: PM

 

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