40 Nistkästen für den Limespark und rund um die Naturkita

(pm/ea) – Wer mitten in der Natur betreut wird und hier sein „Lager“ ganzjährig aufgeschlagen hat, der ist auch bei besonderen Naturschutzprojekten ganz nah dran. So durften die Kinder der Naturkita bei der jüngsten Nistkasten-Aktion des Vogelschutzvereins Erlensee und der Stadt Erlensee mitten im Geschehen stehen.

Schwer bepackt mit einer Steigleiter kam Dr. Monika Brosien (Vorsitzende des Vogelschutzvereins Erlensee e.V.) mit ihrem Ehemann Frederik zum kleinen Wäldchen an der Naturkita, um zusammen mit den Kindern hier vier Nistkästen an die Bäume zu hängen. Die Kinder erfuhren dabei Wissenswertes über Vogelschutz, die Vielfalt von Nistkästen und dass sich Fledermäuse, der Waldkauz und Meisen ab sofort hier einnisten dürfen. Insgesamt sollen bis zum Herbst 40 Nistkästen am Limespark zur Vogelvielfalt in Erlensee beitragen.

Eigentlich ist es für das Aufhängen von Nistkästen Mitte Juni schon etwas spät, aber aufgrund der im Frühjahr vollzogenen Teilrodung am Wäldchen zur Einrichtung der Naturkita und der frei zugänglichen Flächen, konnten vor Ort doch noch etwa 15 aufgehängt werden. „Es ist Brut- und Setz-Zeit, da dürfen wir die brütenden Tiere nicht stören, deshalb bringen wir jetzt nur einige wenige Nistkästen an gut erreichbare Bäume an. Wir werden im Herbst noch mehr im ganzen Limespark verteilt aufhängen“, erklärt Dr. Monika Brosien.

Zum Aufsteigen in luftiger Höhe hat Frederik Brosien an diesem sonnigen Frühlingstag die Leiter sowie Hammer mit Nägeln mitgebracht. „Zugvögel oder Vogelarten, die mehrmals im Jahr brüten, sind dankbar für solche Nistplätze. Die meisten Plätze sind ja schon besetzt“, so Dr. Brosien.

Vier verschiedene Nisthöhlen hat die Biologin zur Veranschaulichung auf das Gelände der Naturkita mitgebracht. Die Kinder sind neugierig, wie es „da drin“ aussieht und dürfen auch mal in den Nistkasten für den Zaunkönig reinschauen. „Es gibt ganz verschiedene Nistkästen für bestimmte Vogelarten“, sagt sie. Nistkästen mit einem „F“ wären für Fledermäuse. Andere, die ein kleines Netzgitter vor dem Einflugloch haben, werden damit vor Tieren, wie Waschbären und Eichhörnchen geschützt. Der Zaunkönig als kleinster Vogel hat da nur ein kleines Einflugloch.
So wie die Kinder ihre „Höhle“ am Limespark immer weiter ausbauen, so dürfen nun auch gerne viele Vogelfamilien in direkter Nachbarschaft ihre Nester einrichten.

Nach Untersuchungen des Bundes für Naturschutz leben bei uns nur noch halb so viele Vogelindividuen wie 1980. Der Vogelschutzverein in Erlensee betreut über 500 vereinseigene Nisthöhlen für unterschiedliche Vogelarten, die im Wald, auf Friedhöfen und Streuobstwiesen hängen. Wer selbst einen Nistkasten im Garten anbringen möchte, kann sich eine Anleitung auf der Webseite des Vogelschutzvereins (www.vogelschutz-erlensee.de) herunterladen oder die Vogelschützer kontaktieren.

Fotos: Petra Behr

 

 

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