(pm/ea) – „Jetzt beginnt das Klinkenputzen für die gute Sache“, hat sich Anja Zeller mit ihrem Team von der Stabsstelle Nachhaltige Strategien der Stadt Hanau vorgenommen. Das regionale To-go-Pfandsystem „Main-Kinzig-Krug“ gilt es zu bewerben, wie die Stadt Hanau in einer Pressemitteilung berichtet.
Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler hofft, „dass vor allem die Bäckereiketten, Kioske und Tankstellen bei dieser nachhaltigen, weil Abfall sparenden und ohne Plastik auskommenden Kaffeebecher-Variante mitmachen“. Und Oberbürgermeister Claus Kaminsky freut sich, dass bei dieser Zusammenarbeit mit dem Main- Kinzig-Kreis Hanau die erste von sechs Kommunen ist, wo sich die Alternative zu Plastikbechern verbreiten soll.
Diese Wegwerfbehälter seien keineswegs kostengünstig, erklärt Juliane Schmidt vom Café Brasini am Hanauer Freiheitsplatz. Da sie der damit einhergehenden Vermüllung im Straßenraum kritisch gegenübersteht, setzt sie ohnehin schon seit Jahren auf Mehrweg-Kaffeebecher.
In ihr Sortiment nimmt sie nun als Erste in der Brüder- Grimm-Stadt auch den braunen „Main-Kinzig-Krug“ mit Deckel auf.
Zeller und Simmler sprechen bei einem Ortstermin im Freien über das Umwelt-Engagement. Am Stehtisch sind die Kooperationspartner des regionalen To-go- Pfandbechersystems vertreten: Simon Goerge und Harald Hahn vom Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Main-Kinzig- Kreises als Koordinator und Förderer der Idee sowie Cisco Geb und Jürgen Müller vom Behindertenwerk Main-Kinzig, das die Becher samt Gravur mit einem Speziallaser bereitstellt und die Logistik übernimmt. Das entsprechende Konzept stammt vom Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlichen Raum des Main-Kinzig- Kreises.
Erste Kreisbeigeordnete Simmler dankt den Beteiligten ebenso wie der Hanauer Firma Nowaste, welche die Mehrwegbehälter entwickelt hat. Diese sollen außer in der Brüder-Grimm-Stadt künftig auch in Rodenbach, Nidderau, Gelnhausen, Bad Soden-Salmünster und Schlüchtern zur Verfügung stehen. Rund 10.000 „Main-Kinzig-Krüge“ stehen schon bereit.
„Das neue System besticht vor allem dadurch, dass die leeren Becher bei jedem teilnehmenden Betrieb gegen eine Pfandmarke abgegeben werden können“, erläutert Zeller. Mit der Pfandmarke ist beim nächsten Getränkekauf in einem anderen Café mit „Main-Kinzig-Krug“ dieser wieder nutzbar, ohne ständig ein Mehrweggefäß bei sich haben zu müssen. Voraussetzung für die Teilnahme ist zu Beginn der einmalige Kauf eines Becherpasses für drei Euro. Eine Mitgliedschaft oder Anmeldung ist nicht nötig.
Die teilnehmenden Betriebe können die „Main-Kinzig- Krüge“ in der Maschine spülen. Die Mehrwegbecher stellt Nowaste nicht aus petrotechnischen Erzeugnissen her, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen, die unter anderem bei der Holzverarbeitung anfallen. Sie gelten als gesundheitlich unbedenklich und geschmacksneutral.
„Wir setzen darauf, dank der ‚Main-Kinzig-Krüge‘ einige hunderttausend Einwegbecher einsparen zu können“, gibt Erste Kreisbeigeordnete Simmler als Ziel aus. Der Beitrag zur Müllvermeidung sei damit enorm, denn auf die sechs Pilotkommunen sollen im Endeffekt alle weiteren 23 Städte und Gemeinden im Kreis folgen.
Weitere Informationen sind unter www.mkk2go.de zu finden.
Auf dem Foto: Beteiligte an der Aktion Main-Kinzig-Krug mit der Ersten Kreisbeigeordneten Susanne Simmer und Hanaus Stabsstellenleiterin Anja Zeller (Zweite und Dritte von links) an der Spitze
Foto: Stadt Hanau