(pm/ea) – Mit dem nun erfolgten ersten Spatenstich hat der Bau des neuen Stadtteilzentrums Südost samt Bürgerhaus-Saal in der Hanauer Alfred-Delp-Straße begonnen.
Beim Enthüllen des Bauschilds blickte Oberbürgermeister Claus Kaminsky erwartungsfroh in die Zukunft: „Das ist ein kraftvoller Beginn für eine weitere positive Veränderung des Freigerichtsviertels.“ Bürgermeister Axel Weiss-Thiel betonte die Stetigkeit der Stadtteilarbeit seit dem Start des Stadtteilzentrums: „34 Jahre miteinander leben und voneinander lernen – das soll so bleiben.“
Die Einrichtung mit sozialpädagogischen Angeboten ist derzeit in angemieteten Räumen des nahen Gemeindezentrums der Christuskirchengemeinde untergebracht. Im Frühsommer 2022 soll der Umzug zurück in den Neubau erfolgen. Für das samt Abbruch insgesamt 6 Millionen Euro kostende Projekt erhält die Stadt Hanau aus dem Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt Freigerichtviertel“ von Bund und Land eine Finanzspritze bis zu 3,6 Millionen Euro.
Sandra Kanbak, Leiterin des Stadtteilzentrums, berichtete beim Spatenstich von der Vorfreude auf den Neubau insbesondere bei den Kindern: „Mädchen und Jungen fragen, wann sie auf ihren Spielplatz können.“ Welche Gestaltungsvorstellungen der Nachwuchs hat, dazu habe es bereits eine Befragung gegeben. Sie stimmte OB Kaminsky zu, dass sich alle Bevölkerungsgruppen im neuen Haus wohlfühlen sollen.
Dazu beitragen soll der vom Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement geplante ein- bis dreigeschossige, barrierefreie Massivbau, dessen Erdgeschoss eine Klinkerfassade und darüber eine Putzfassade erhält. Der Neubau verfügt samt Teilunterkellerung über eine Netto-Grundfläche von 1120 Quadratmetern.
Im ersten Obergeschoss ist eine Dachterrasse vorgesehen Die Dächer werden begrünt und können später mit einer Photovoltaik-Anlage für Sonnenstrom versehen werden. Der Bürgerhaus-Saal und ein Gruppenraum im ersten Stock erhalten eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Beheizt wird mit Fernwärme. „Das Haus wird energetisch klimaneutral, also ohne Kohlendioxid-Ausstoß betrieben“, stellt Eigenbetriebsleiterin Hiltrud Herbst heraus.
Der Bürgerhaus-Saal für interne und externe Nutzungsmöglichen ist ins künftige Stadtteilzentrum integriert. Er hat ein Fassungsvermögen für maximal 120 Menschen.
Zur Alfred-Delp-Straße hin entsteht vor dem Haupteingang des Stadtteilzentrums ein offen gestalteter Platz, in diesem ebenfalls barrierefreien Außenraum sind verschiedene Aktivitäten möglich. Der Platzraum ist zoniert durch umlaufende Pflanz- und Stellplatzflächen und ein rundes Sitzpodest um einen zentralen Baum. „Das schafft ein neues, angenehmes Entrée“, verspricht Herbst.
In der südöstlichen Ecke hinter dem Stadtteilzentrum wird ein neuer Spielplatz hergerichtet; der alte war dem Gebäudeabbruch zum Opfer gefallen. „Die gesamte Ausführung im Außenbereich erfolgt in Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Projektgruppe Freigerichtviertel und der Stabsstelle Prävention, Sicherheit und Sauberkeit“, erklärt die Eigenbetriebsleiterin.
Das Stadtteilzentrum bietet sozialpädagogische Angebote je nach Alter, Interesse und Geschlecht. Es verzeichnet rund 180 Besuchende pro Woche. Zum Kreis der Mitarbeiter*innen zählen inklusive Leitung drei Hauptamtliche, elf Ehrenamtliche und vom August 2021 an eine sozialpädagogische Fachkraft im Anerkennungsjahr. Zu den Angeboten zählen Jungen- und Mädchengruppen Nähkreise, Hausaufgaben- und Lernhilfe, Berufsorientierung, Beratung, Kreativgruppen, eine Fahrrad-Werkstatt, Gesprächs- und Dialoggruppen, Deutschlerngruppen, Musikgruppen, Mutter-Kind-Kreise, Bewegungskurse, Arbeitskreise, Projektgruppen, ein Jugendclub sowie Themenabende und Vorträge. Über derzeit 21 regelmäßige Zusammenkünfte hinaus sind 2020 offene Angebote an zwei Tagen in der Woche hinzugekommen, um nach den Worten von Leiterin Kanbak „auch anderen interessierten Menschen des Stadtteils einen niedrigschwelligen Zugang zu ermöglichen“.
„Damit sich die Menschen aus dem Stadtteil mit ihrem Begegnungszentrum identifizieren können, überlegen wir, wie das Haus künftig heißen soll“, so Kanbak abschließend. Dafür soll es einen Namenswettbewerb geben.
Auf dem Foto (von rechts): Stadtteilzentrum-Leiterin Sandra Kanbak, Eigenbetriebsleiterin Hiltrud Herbst, Bürgermeister Axel Weiss-Thiel, Ortsvorsteher Wolfgang Walther, Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Anton Schick von der gleichnamigen Baufirma
Foto: Stadt Hanau