ICE-Halt Hanau Hbf wird deutlich aufgewertet

(pm/ea) – „Die Nordmainische S-Bahn, der Aus- und Neubau der Schienenstrecke Hanau-Gelnhausen-Fulda sowie der „Deutschlandtakt“ (DT) werden vor allem Pendlern das Leben leichter machen. Insbesondere der ICE-Halt in Hanau stärkt die Region zusätzlich“, kommentiert Dr. Gunther Quidde, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, die Ergebnisse eines Gutachtens.

Das Gutachten „Entwicklung des Schienennah- und Fernverkehrs im Main-Kinzig-Kreis unter besonderer Berücksichtigung des ICE-Halts in Hanau und des Deutschlandtakts“ wurde gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis, vertreten durch die Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig GmbH, und der Stadt Hanau beauftragt, um die Chancen für den MKK und Hanau abschätzen zu können, die sich durch die großen Zukunftsprojekte im Schienennah- und Fernverkehr ergeben.

„Eines der großen Projekte der Deutschen Bahn für die Zukunft ist der ‚Deutschland-Takt‘, also die intelligente Verknüpfung aller Bahnlinien, um das Reisen schneller und bequemer zu machen. Der dritte Entwurf des Deutschlandtaktes wertet den ICE-Halt Hanau Hbf deutlich auf“, begrüßt Hanaus Stadtrat Thomas Morlock ein Hauptergebnis des Gutachtens. „Wichtig ist nun, dass die Planungen des Deutschlandtaktes auch so umgesetzt werden.“

„Derzeit halten lediglich zwei ICE-Linien am Hanauer Hauptbahnhof. Im Deutschland-Takt sollen es fünf werden. Damit würden dann fast alle wichtigen Ziele im Norden und Süden Deutschlands von Hanau aus ohne Umsteigen erreicht. Es werden unter anderem Direktverbindungen nach Hamburg, Berlin, München, Wien, Köln und Freiburg angeboten“, so Stadtrat Morlock weiter. Reisende aus dem Osten- und Südosten der Metropolregion FrankfurtRheinMain (FRM) könnten sich öfter als bisher die Fahrt zum schon jetzt stark belasteten Frankfurter Hbf sparen, sondern erreichen ihre Fahrtziele von Hanau aus.

„Durch einen Systemhalt der Zugrelationen Hamburg-Basel und Hamburg-Stuttgart am Hanauer Hbf würden zudem eine bessere Anbindung nach Hamburg sowie die Wiederherstellung der bisher nicht mehr vorgesehenen Direktverbindungen nach Stuttgart Hbf und Basel realisiert werden können“, erläutert Sebastian Brieger, Projektkoordinator Schienenverkehr bei der Stadt Hanau, zu zusätzlichen Potenzialen für den Hanauer Hbf.

Aber bereits im bestehenden Fahrplan werden unter Berücksichtigung der vorhandenen Infrastruktur Möglichkeiten für weitere Fernverkehrshalte in Hanau Hbf erkannt. „In unserem Gutachten werden mögliche Fahrplanreserven auf den ICE-Linien 13 (Berlin – Frankfurt Flughafen) und 41 (Essen – München Hbf) benannt. Mit getakteten Systemhalten der beiden Linien können ab Hanau stündliche Verbindungen nach Berlin, nach München und auch in das Ruhrgebiet angeboten werden. Dies würde bereits zum heutigen Zeitpunkt den Fernverkehrshalt Hanau Hbf deutlich stärken“, führt Stadtrat Morlock weiter aus.

„Zwölf wichtige Nahverkehrslinien halten derzeit in Hanau, der Entwurf des Deutschlandtaktes sieht elf vor. Egal in welche Himmelsrichtung man blickt: Alle für Pendler relevanten Ziele in der Metropolregion sind mit der Bahn von hier aus zu erreichen“, erläutert Rüdiger Krenkel, Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig GmbH, einen Fakt zum Nahverkehr aus dem Gutachten. „Jetzt kommt es darauf an, dass spätestens nach Fertigstellung der Neubaustrecke Gelnhausen-Fulda die Regionalbahnen Frankfurt-Wächtersbach stündlich nach Bad-Soden Salmünster weiterfahren und nicht, wie bisher geplant, nur einzelne Züge. Eine abschnittsweise Verdichtung zum 30 Minuten-Takt auf der Strecke Hanau-Friedberg auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten wäre ebenfalls sinnvoll.“

„Endlich machen Bundes- und Landespolitik ernst mit dem schon so oft verkündeten Ziel, den Bahnverkehr zu fördern. Gemeinsam werden wir die im Gutachten beschriebenen Chancen nutzen, um den Hanauer Hauptbahnhof weiter aufzuwerten und den gesamten Main-Kinzig-Kreis für Pendler noch besser erreichbar zu machen“, fasst Quidde das weitere Vorgehen zusammen.

 

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