Leserbrief: „Erlensee hat eine rasante Entwicklung hinter sich und es ist noch kein Ende zu sehen“

In seinem Leserbrief nimmt Heinz Hunn Bezug auf die von Erlensee Aktuell veröffentlichte Statistik des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

„Erlensee hat eine rasante Entwicklung hinter sich und es ist noch kein Ende zu sehen“ – Dies hat jüngst die Veröffentlichung der „neuesten Datenreihe des BBSR – des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung – für Erlensee in allen Kategorien die maximale Punktzahl erreicht, als einzige Kommune in Hessen und als eine von nur acht in ganz Deutschland“. (Erlensee Aktuell vom 27.11.20)

Dies lässt sich nun auch nicht schwer erkennen, es gibt kaum noch einen Ortsrand, welcher nicht mit einer logistischen Gewerbeansiedlung zugepflastert ist und wird. Die Baugebiete sind wie Pilze aus dem Boden geschossen, Flächen werden dadurch und in privaten Vorgärten versiegelt, die Straßen sind überlastet und es erfolgt ein reger Verdrängungswettbewerb des Autos gegenüber den Fahrradfahrer*innen und den Fussgänger*innen.

Doch gehört aus meiner Sicht auch dazu, dass ein leistungsfähiges Entlastungskonzept für den Autoverkehr her muss, es muss auch eine Verkehrswende in Erlensee her mit leistungsfähigen innerörtlichen Fahrrad- und Fußgängerwegen, welche es auch erlauben, dass unsere Kinder, dass Menschen mit Rollatoren und Rollstühlen sich gefahrlos und ohne Hindernisse durch den Ort bewegen können. Wir bräuchten auch dringend einen Zentralen Bustreffpunkt, so etwas wie einen Busbahnhof. Nicht nur die unrealistischen Träume von einem S- Bahnanschluss.
Es werden neue Kindertagesstätten, ein Naturkindergarten geplant und gebaut. Dies ist auch besonders richtig und wichtig.

In der Folge des starken Zuzugs von Familien und der stark wachsenden inneren baulichen Verdichtung bedarf es auch einer neuen Grundschule und nicht Provisorien, welche da und dort zusätzliche Container und Auspressen des bestehenden Bestandes vorsieht, und nicht so wie es vorliegende Entwurf des Schulentwicklungsplanes des Main-Kinzig-Kreises beschreibt.
Es fehlt nach wie vor an einer Senioren-Tagespflegeeinrichtung oder -Stützpunkt in der Stadt und es bedarf zwingend neuer Pflegeplätze mit einem zusätzlichen Altenpflegeheim.

Es gilt, auch die versiegelten Flächen zurück zu führen, damit Erlensee nicht zu einem Wärme-Hotspot wird und es muss aus meiner Sicht auch ein Konzept zur Rückgewinnung und Anreicherung des Grundwasserstandes her.

Das sind Punkte, welche auch in eine solche Betrachtung und Bewertung einer Stadtentwicklung hineingehören und da kämen wir mit keinem Pfeil nach oben so ohne weiteres davon.

Heinz Hunn
Erlensee

 

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