Flagge zeigen gegen Gewalt an Frauen

(pm/ea) – „Frei leben ohne Gewalt“ steht auf den Flaggen von ‚Terres des Femmes‘, die derzeit am Hanauer Marktplatz im Wind wehen. Gehisst wurden sie am 25. November, dem Internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen von Oberbürgermeister Claus Kaminsky, der Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck, der kommunalen Frauenbeauftragten Monika Kühn-Bousonville und Mitgliedern des Frauenplenums.

„Gewalt gegen Frauen ist kein Problem am Rande unserer Gesellschaft. Sie betrifft Frauen aller Nationalitäten, Kulturen, Religionen und Schichten. Häusliche Gewalt ist allgegenwärtig, und findet täglich und mitten unter uns, in ‚ganz normalen‘ Familien statt“, erinnert Kaminsky, der auch Schirmherr der Aktion ist. Die Stadt Hanau bekunde durch das Hissen der Flaggen einmal wieder, dass sie jede Form der Gewalt absolut ächte.

„Auch hier in Hanau geht die Zahl der Straftaten im häuslichen Bereich nicht zurück, wir wollen mit unseren Aktionen dieses Thema aus der Tabu-Zone holen und Frauen ermutigen, sich Hilfe zu holen und die Gewalt zu beenden“, sagte die Frauenbeauftragte Monika Kühn-Bousonville. „In unserem Hanauer Facharbeitskreis gegen Gewalt an Frauen setzen wir uns für zahlreiche präventive Maßnahmen ein“, betonte sie. Hanau verfüge glücklicherweise über ein gutes Beratungsnetzwerk für von Gewalt betroffene Frauen. Von besonderer Bedeutung sei hier natürlich das Frauenhaus, das Frauen und Kindern, die zuhause Gewalt erfahren, eine sichere Zuflucht biete. Die kommunale Frauenbeauftragte wies zudem auf zahlreiche Aktionen des Frauenbüros hin: Die Bäckertüten-Aktion ,Gewalt kommt mir nicht in die Tüte‘, den Hanauer Stadtlauf gegen Gewalt an Frauen, der seit nunmehr 19 Jahren veranstaltet wird, und seit neuestem auch Zuckertüten, die in zahlreichen Cafés zu den Getränken gereicht werden und die Nummer des Hilfetelefons für Frauen aufgedruckt haben. „Durch die diversen Aktionen, die Flaggen und den Stadtlauf geben wir Betroffenen eine Stimme. Wir zeigen, dass wir Gewalt nicht tolerieren, nicht als gegeben hinnehmen, sondern immer wieder darauf hinweisen und die Verachtung darüber zum Ausdruck bringen. Denn Frauen und Mädchen haben ein Recht auf Freiheit – auf Selbstbestimmung und Respekt – hier bei uns und überall auf der Welt!“, betonte die Frauenbeauftragte.

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen erinnert an ein Verbrechen, das sich am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik ereignete. Die Schwestern Mirabal, Mitglieder einer revolutionären Bewegung, wurden durch Militärangehörige des damaligen Diktators Trujillo verschleppt, misshandelt und schließlich ermordet. Diese Tat hat weltweit so große Empörung und Entsetzten hervorgerufen, dass 1981 bei einem Treffen lateinamerikanischer und karibischer Feministinnen der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen wurde. Im Jahre 1999 wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen zum internationalen Tag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen erklärt.

Foto: Stadt Hanau

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