(pm/ea) – Die Umgestaltung der Langstraße beginnt nach einer Mitteilung der Stadt Hanau noch im Oktober. Ende November gehen die automatisch versenkbaren, für Anlieger und Andiener steuerbaren Absperreinrichtungen – und damit die Fußgängerzone – in Betrieb, plant der verantwortliche Eigenbetrieb Hanau Infrastruktur Service (HIS).
Zunächst ist daher eine Vollsperrung ab 12. Oktober an der Steinheimer Straße nötig, sie wiederholt sich an der Hirschstraße. Dabei sind jeweils auch entsprechende Versorgungsleitungen zu verlegen. Anschließend lassen sich die Poller mit der entsprechenden Software programmieren, damit sie funktionstüchtig werden. Parallel werden neue Verkehrsschilder gesetzt.
Die jeweiligen Anlieger mit einem Erschließungsanspruch zwischen Steinheimer Straße und Hirschstraße hat die Straßenverkehrsbehörde informiert. Das gilt ebenso für die Anwohner, die wissen müssen, wie sie eine Ausnahmegenehmigung zum Befahren der neuen Fußgängerzone Langstraße erlangen können.
Wer als Anlieger wegen eines Auto-Stellplatzes auf einem Grundstück in der Langstraße anspruchsberechtigt ist, erhält einen Genehmigungsbescheid und eine Papierkarte mit dem betreffenden Autokennzeichen für die Windschutzscheibe. Zudem händigt die Straßenverkehrsbehörde einen Transponder aus, um den mit einer Ampel versehenen Poller öffnen zu können, bevor der sich nach der Durchfahrt wieder automatisch nach oben schiebt. Die gesamte Dienstleistung kostet 36,20 Euro. Die Verzögerung des schon für den Frühsommer geplanten Pollereinbaus begründet HIS-Betriebsleiter Markus Henrich damit, dass die elektrisch versenkbaren Absperreinrichtungen in einem Werk in Norditalien hergestellt wurden. Das wiederum bezieht auch Bauteile aus dem nicht-europäischen Ausland. Er erläutert: „Durch Corona haben diese Länder nicht oder nur eingeschränkt produzieren können, so dass sich die normale Lieferzeit von acht bis zehn Wochen verzögert hat.“
Aus Sicht von Stadtrat Morlock schließt sich in der Innenstadt nun die Fußgängerzonenlücke zwischen Marktplatz und Freiheitsplatz. Die Herausnahme von Fahrzeugverkehren lasse die Wohn- und Aufenthaltsqualität in der Langstraße „erheblich steigern“. Zudem dient das dazu, maßgeblich den Radverkehr zu fördern, da im Bereich der Fußgängerzone eine weitere direkte Radverkehrsverbindung zur Verfügung steht.
Die Langstraße bleibt künftig grundsätzlich dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten. Andienverkehr ist wie in den anderen Fußgängerzonen montags bis samstags von 6 bis 11 und 18 bis 22 Uhr möglich. Das gilt auch für Handwerker, Gewerbe-Ansässige und Anwohner ohne Stellplatz. „Zum Eingewöhnen gewähren wir den Betroffenen eine großzügige Übergangsfrist bis Ende April 2021 zum Einspielen mit der neuen Praxis“, verspricht Stadtrat Morlock.
Die in der Langstraße entfallenden Behinderten-Parkplätze werden ersatzweise im Nahbereich der Fußgängerzone neu eingerichtet.