(pm/ea) – Der Herbst gehört den Hirschen. Es ist Brunft im Park!
In dieser Zeit hat der stärkste Hirsch, der Platzhirsch, viel Arbeit, wie der Wildpark berichtet. Er muss die Hirschkühe zusammenhalten und aufpassen, dass kein anderer Hirsch (Beihirsch), den weiblichen Tieren zu nahekommt. Den lieben langen Tag bleibt er in Bewegung, kommt kaum zum Fres-sen und nach zwei bis drei Wochen ist er ziemlich erledigt. Deutlich zu hören ist das Röhren der Hirsche, wobei sie den Kopf zurückwerfen und ihre Halsmähne richtig zur Geltung bringen. Zu ernsthaften Kämpfen kommt es nur zwischen gleichstarken Gegnern. Ein Hirschduell erfolgt nach strengen Regeln, dadurch wird das Verletzungsrisiko deutlich herabgesetzt. Die Hirsche schlagen ihre Geweihe (Stangengeweihe) aufeinander und versuchen durch Schieben den Stärkeren zu ermitteln. Der Schwächere gibt auf, haut ab und wird vom Stärkeren noch ein kurzes Stück verfolgt. Der Sieger kehrt zu den Damen zurück!
In diesem Jahr haben sich zwei der jüngeren Rothirsche mit ihren Geweihen so ineinander verhakt, dass sie über eine Stunde mit einander rangeln mussten, ehe sie wieder voneinander loskamen.
Nach der Rothirschbrunft beginnt die Brunft der Damhirsche. Sie ist nicht so spektakulär und eindrucksvoll wie die Brunft der Rothirsche, sondern erinnert im Herbst eher an eine Halskrankheit mit Rülpsen und Husten. Auch der Damhirsche setzt sein Geweih (Schaufelgeweih) in den ritualisierten Schiebekämpfen ein, bis der Stärkere festgestellt wird. Die Rothirschbrunft ist gerade beendet, die von Damwild und Sikawild fängt erst an!
Danach kommen die Mufflons in den Fokus. Auffällig sind bei den älteren männlichen Mufflons die über einen Meter langen schneckenförmig gewundenen Hörner. Während der Brunftzeit der Mufflons kann es bei gleichstarken Widdern (männliche Tiere) zu heftigen Kämpfen kommen. Die Widder rennen dabei mit vollem Tempo aufeinander zu und rammen mit lautem Krachen die Hörner aneinander. Auch hier kommt es äußerst selten zu ernsthaften Verletzungen. Das Aneinanderkrachen der Hörner ist manchmal bis nach Klein-Auheim zu vernehmen.
Foto: Jürgen Ott