(pm/ea) – Eigentlich war eine öffentliche Veranstaltung im Zusammenhang mit der Bürgermeisterwahl geplant. Doch die Corona-Restriktionen ließen dies nicht zu. Und so besuchte Nancy Faeser ihren langjährigen Parteifreund und Bürgermeister Klaus Schejna eben ohne die sonst gewohnte Öffentlichkeit, wie die SPD Rodenbach berichtet.
Ausgiebig informierte sich die Vorsitzende der SPD Hessen und Oppositionsführerin im hessischen Landtag über die Situation Rodenbachs, über die Errungenschaften der letzten Jahre und weitere Pläne. Gleichzeitig kamen in dem sehr offenen Dialog aber auch die Sorgen und Nöte zur Sprache, die viele, insbesondere kleinere Gemeinden, tagtäglich beschäftigen.
Nach einem kurzen Rundgang durch den alten Ortskern Niederrodenbachs zeigte sich Faeser besonders beeindruckt von der Professionalität des Rodenbacher Medientreffs, dessen Arbeit von ca. 60 Ehrenamtlichen unterstützt wird. Bei nur etwas mehr als 11.000 Einwohnern werden hier jährlich mehr als 100.000 Medien ausgeliehen, und auch im laufenden Jahr wird diese Zahl trotz Corona wohl erreicht werden. Hinzu kommen über 150 Veranstaltungen mit durchschnittlich 50-60 Besuchern sowie eine intensive Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen. Die seit geraumer Zeit laufende, hessenweit einmalige Kooperation zwischen den Büchereien in Rodenbach, Hanau und Bruchköbel hält Faeser für beispielhaft: „Eine solche regionale Zusammenarbeit erschließt öffentliche Dienstleistungen für mehr Bürger, ist einfach zu realisieren und insgesamt dann auch noch günstiger. Etwas Ähnliches kann ich mir für viele andere Bereiche auch vorstellen.“
Bürgermeister Klaus Schejna nutzte die Gelegenheit, Faeser auch noch eine Reihe anderer Rodenbacher Projekte und Errungenschaften vorzustellen: den Schützenhof in Oberrodenbach als kommunikatives Zentrum für Jung und Alt mit seinen vielen Veranstaltungen und angeschlossenem Repair-Cafe, die Planungen für die Rodenbacher Bildungs- und Begegnungsstätte RoBBe, das geplante neue Zentrum für die freiwilligen Feuerwehren sowie die von vielen Vereinen getragenen kulturellen und sportlichen Aktivitäten. „Wir erleben in Rodenbach“, so Schejna, „einen außerordentlich guten gesellschaftlichen Zusammenhalt: zwischen den Generationen, Ortsteilen und Vereinen. Und dies gilt selbst für die Zusammenarbeit der im Kommunalparlament vertretenen Parteien. Daher steht mein Wahlkampf auch unter dem Motto ‚Gemeinsam weiter gehen‘. Mein Beruf und der damit verbundene Umgang mit vielen Menschen machen mir unverändert viel Freude. Die Arbeit für meine Heimatgemeinde Rodenbach während der vergangenen 18 Jahre hat mich erfüllt. Ich habe jeden Tag neue Erfahrungen sammeln können. Meine Leidenschaft für Rodenbach ist ungebrochen.“
Schejna versäumte es allerdings auch nicht, Nancy Faeser nochmals auf die finanzielle Lage der hessischen Kommunen hinzuweisen. Obwohl Rodenbach über Gewerbesteuereinnahmen von über EUR 4 Mio und über ca. EUR 6 Mio Rücklagen verfüge, sei die Finanzausstattung zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben. Die Ausgaben für die Kinderbetreuung verursachten nun einmal hohe Kosten. Sie sei aber notwendig, um Familie und Beruf wenigstens einigermaßen vereinbaren zu können. Hier sei das Land gefordert, die Kommunen mit einer angemessenen Finanzausstattung zu versehen.
Bei der Ausweisung weiterer Gewerbe- oder Baugebiete habe Rodenbach keinen großen Gestaltungsspielraum. Das derzeitige Wachstum sei ökologisch und ökonomisch vernünftig, könne aber nicht grenzenlos ausgedehnt werden.
Nancy Faeser, die innenpolitische Sprecherin der SPD sowie Mitglied im Hauptausschuss des Hessischen Landtags ist, sah sich nach diesen Ausführungen bestätigt: „Schon seit langem fordert die hessische SPD-Landtagsfraktion, dass das Land 2/3 der Betriebskosten der kommunalen Kinderbetreuungsstätten übernimmt. Das ist uns ein wirkliches Anliegen: weil es Familien stützt und Gleichberechtigung fördert.“
Zum Abschied versprach Nancy Faeser, im nächsten Jahr nochmals nach Rodenbach zu kommen. Gerne wolle sie mit vielen Rodenbacher Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Themen gebe es neben Corona und dem aktuell wieder verstärkt sichtbar werdenden Rechtsextremismus genug. Für seine Wiederwahl wünschte sie Klaus Schejna alles Gute: „Rodenbach liegt bei Dir in guten Händen und ich bin sicher, dass die Mehrheit der Wähler dies am 01. November auch so sieht.“
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