Hitachi-ABB will Standort Großauheim schließen – IG Metall ruft zu Protestaktion auf

(ms/ea) – Nachdem das Management von Hitachi-ABB angekündigt hat, den Standort Hanau-Großauheim zum 30. Juni 2021 schließen zu wollen, hat nun die IG Metall Hanau-Fulda zu einer Protestaktion am 5. Oktober vor der Werkseinfahrt aufgerufen.

„Diese Ankündigung trifft uns wie ein Schlag ins Gesicht. Erst zum Ende des letzten Jahres hatten sich Betriebsrat, IG Metall und Arbeitgeber auf Maßnahmen geeinigt, welche die akute wirtschaftliche Situation des Standortes verbesserten. Die Früchte dieser Maßnahmen wachsen gerade erst heran und das volle Potenzial ist zum jetzigen Stand noch gar nicht erreicht. Geschäftsleitung und Arbeitnehmervertreter hatten sich darauf geeinigt, zusammen ein Zukunftskonzept zu erarbeiten, das eine langfristige Perspektive des Standortes aufzeigen sollte.

Wir wissen jetzt, dass diese Vereinbarung lediglich ein Schauspiel war und das Management niemals ein ernsthaftes Interesse an der Zukunftsfähigkeit des Standortes hatte, weil die Weichen für die Liquidierung des Standortes offensichtlich schon im Hintergrund gestellt wurden. Dann kam die Corona-Pandemie, in der alle Beschäftigten trotz allem sehr flexibel und unter großen Einschnitten in ihrem Alltag, einen reibungslosen Ablauf gewährleisteten und einen ununterbrochenen Betrieb aufrechterhalten haben.

Wochenendarbeit, Überstunden und eine fortlaufende Leistungsverdichtung wurden trotz COVID-19 ohne Diskussionen hingenommen und abgeleistet. Mitten in der Pandemie wurde dann der Milliarden-Deal zwischen Hitachi und ABB vollzogen Nicht einmal drei Monate nach dem Übergang zu Hitachi, und ohne dass sich jemals auch nur ein Verantwortlicher von Hitachi am Standort Hanau hat blicken lassen, sollen nun alle Beschäftigten, mitten in einer Rezession, auf die Straße gesetzt werden. Und das obwohl die wirtschaftliche Situation des Hochspannungsgeschäfts im Vergleich zu vielen anderen Geschäftsfeldern, Stabilität und Wachstum erkennen lässt.

Wir wissen nicht, ob es gelingen wird, das Schließungsvorhaben zu verhindern. Wir wissen aber: Wenn wir nichts tun, ist das Ende vom Standort Hanau-Großauheim beschlossene Sache! Und deshalb werden die Beschäftigten gemeinsam mit IG Metall und Betriebsrat die Entscheidung nicht kampflos hinnehmen“, so die IG Metall Hanau-Fulda.

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„Hanau: Erinnern, Verarbeiten, Verändern“ – Vortrag mit Armin Kurtović

Am 19. Februar 2020 ereignete sich einer der verheerendsten rassistischen Anschläge in der jüngeren Geschichte Deutschlands: In Hanau wurden neun junge Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. Unter den Opfern war Hamza Kurtović, der Sohn von Armin Kurtović. Die Tragödie hinterließ nicht nur eine tiefe Wunde bei den betroffenen Familien, sondern auch in der gesamten Gesellschaft.

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