(pm/ea) – Radon ist ein radioaktives Edelgas mit dem Elementsymbol Rn und der Ordnungszahl 86. Im Periodensystem steht es in der 8. Hauptgruppe, bzw. der 18. IUPAC-Gruppe. Radon ist ein natürliches Gas, das überall in der Natur vorkommen kann. Von hohen Radonkonzentrationen können jedoch Risiken ausgehen.
„Deshalb hat die Landesregierung eine Strategie zum Umgang mit Radon aufgestellt. In diesem Rahmen werden wir die Datengrundlage verbessern und die Bevölkerung umfassend informieren. Ein wichtiger Baustein ist das Hessische Radonzentrum“, so Umweltministerin Priska Hinz bei der Eröffnung.
Das Strahlenschutzgesetz legt fest, dass bis Ende 2020 Radonvorsorgegebiete auszuweisen sind. Das sind Gebiete in denen mit einer erhöhten Radonaktivitätskonzentration gerechnet werden muss. In den Radonvorsorgegebieten sind Regelungen für Neubauten und für Arbeitsplätze vorgesehen. Um diese Gebiete auszuweisen, führt Hessen derzeit eine umfassende Messkampagne durch. Daneben ist es Ziel der Landesregierung, Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen auf die Gesundheitsrisiken durch Radon aufmerksam zu machen sowie Möglichkeiten zu ihrer Verringerung aufzuzeigen. Ebenfalls sollen die Radonforschung in Hessen gezielt gefördert und Radonfachpersonen ausgebildet werden.
Das Hessische Radonzentrum (HeRaZ), das an der Technischen Hochschule Mittelhessen angesiedelt ist, bündelt viele dieser Aufgaben der Radonstrategie. Das HeRaZ koordiniert die laufende Messkampagne zur Kartierung der Radonbodenluft. Außerdem wird das Zentrum die Öffentlichkeitsarbeit zu Radon in Hessen übernehmen und Anlaufstelle für Personen aus dem Bauen-, Wohnungs- sowie Gesundheitswesen und für interessierte Bürgerinnen und Bürger sein. Es trägt außerdem dazu bei, die Fachöffentlichkeit zu vernetzen, eine Übersicht über das Forschungsfeld anzubieten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenführen und so den Austausch von Informationen zu befördern. Daneben werden im Radonzentrum Aus-, Weiter- und Fortbildungskonzepte erarbeitet und umgesetzt.
Radon bildet sich verstärkt in Regionen, in denen der Urangehalt in den tieferen Erdschichten im Gestein hoch ist. Das Radongas kann über den porösen Boden durch Risse in Wohnungen und Häuser gelangen. Dort sammelt es sich unter Umständen an. Hohe Radonkonzentrationen über einen längeren Zeitraum können gesundheitsschädlich sein: Nach dem Rauchen ist Radon die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland. Deshalb wurden im Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) und in der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) 2019 umfangreiche neue Regelungen zum Schutz der Bevölkerung vor Radon eingeführt.