(pm/ea) – Landrat Thorsten Stolz hat Gedankenspielen zu den Möglichkeiten einer Lagerung von Atommüll im Spessart und im Main-Kinzig-Kreis eine klare Absage erteilt.
Der jetzt von der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vorgelegte „Zwischenbericht Teilgebiete“ beschreibt den Spessart mit seinem „kristallinen Wirtsgestein im Grundgebirge“ als grundsätzlich geeignet. Konkret heißt es zu der betroffenen Region südwestlich der Kinzig: „Die Anwendung der geowissenschaftlichen Abwägungskriterien lässt daher insgesamt eine günstige geologische Gesamtsituation für die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle erwarten.“
„Bevor die Menschen durch solche Vorstellungen verunsichert werden, kann ich unmissverständlich erklären, dass es weder politisch noch gesellschaftlich durchsetzbar ist, dass im Main-Kinzig-Kreis diese Option auch nur annähernd fortgeführt wird“, sagt Landrat Thorsten Stolz mit Blick auf das weitere Verfahren. Denn rein formal definiert der Bericht die 90 Teilgebiete, die in den nächsten Projektphasen näher untersucht werden könnten. Der Main-Kinzig-Kreis gehört dabei zu einem Gebiet, welches sich als ein Streifen von Rheinland-Pfalz über den nördlichen Teil Baden-Württembergs bis nach Brandenburg erstreckt und etwa 10.000 Quadratkilometer groß ist.
Laut Presseerklärung stellt der Bericht „einen Zwischenstand dar und dient als Grundlage für die Öffentlichkeitsbeteiligung, bevor Fakten geschaffen werden“. Die Entscheidung darüber, welche Gebiete näher erkundet werden, trifft der Bundesgesetzgeber am Ende der ersten Phase des Suchverfahrens. Mit Blick auf die ersten politischen Reaktionen unter anderem aus dem Nachbarland Bayern bekräftigt Landrat Thorsten Stolz, dass im Main-Kinzig-Kreis kein Platz für die Folgen dieser verfehlten Energiepolitik sein wird.
Der Main-Kinzig-Kreis habe bereits vor Jahren dazu eine klare Position vertreten und „alternative Energiekonzepte statt Kernenergie“ gefordert und umgesetzt. „Wir brauchen uns im Hinblick auf den Ausbau erneuerbarer Energien nicht zu verstecken, denn bereits heute erzeugen wir im Main-Kinzig-Kreis ausreichend Strom aus regenerativen Quellen, um alle Privathaushalte zu versorgen“, betont Landrat Thorsten Stolz abschließend.