(pm/ea) – Nach einem knappen Jahr Bauzeit konnten die Mitglieder der Sportschützen Langenselbold 1988 e.V. zum ersten Mal auf der neu gebauten Außenanlage auf dem Vereinsgelände Pfeile fliegen lassen.
Die Arbeiten an der Schießbahn wurden alle von den Mitgliedern selbst organisiert und durchgeführt. Rund 300 Arbeitsstunden haben die Mitglieder ehrenamtlich in den Bau der Außenanlage investiert. Im vergangenen Jahr hatte der Verein mittels Crowdfunding die nötigen finanzielle Mittel gesammelt.
Marco Stein, zweiter Vorsitzender und Abteilungsleiter, hatte die Organisation übernommen: von Gesprächen mit der Stadtverwaltung über die Beauftragung des Architekten bis hin zum Kauf der Materialien. „Uns war es von Anfang an ein Bedürfnis, die Vereinskasse nicht mehr als nötig zu belasten. Das hatten wir dem damaligen Vorstand und auch den Schützen versprochen.“ Die Abteilung der Bogenschützen war im Sommer 2018 gegründet worden. Auf der Suche nach einem Zuhause für ihren Sport waren die Gründungsmitglieder der Abteilung von den Sportschützen mit offenen Armen empfangen worden- unter der Voraussetzung, „kein Geld“ zu kosten.
Obwohl bislang nur im Schützensaal auf 10m Entfernung geschossen werden konnte, hat sich seitdem die Mitgliederzahl der Abteilung mehr als verdreifacht. „ein großer Gewinn für den kompletten Verein“, wie Peter Meisberger, Vorsitzender des Vereins und Abteilungsleiter der Gewehr-und Pistolenschützen, betonte. Wie viele andere Traditionsvereine auch hatten die Schützen zuvor mit Überalterung zu kämpfen. „sowohl das jüngste als auch das älteste neue Mitglied ist aber bei uns“, schmunzelte Stein. Archie Schrader (76) hat erst vor wenigen Monaten angefangen und ist seit dem mit großer Begeisterung dabei: „man kann in jedem Alter etwas Neues lernen, und das hier ist eine ganz tolle Truppe.“
Stein kommentierte ganz ohne Bedauern die derzeitigen Auswirkungen der Corona-Pandemie: „Eigentlich hatte die Eröffnung ein großer Festakt mit vielen Gästen werden sollen, aber das kann man ja nachholen. Es macht auch ohne Sektempfang und prominentem Besuch Spaß, endlich außen Bogenschießen zu können und all unsere Arbeit zu genießen. Zum Glück ist unser Sport sowieso eher mental und mit Abstand zwischen den Schützen, so dass wir die Beschränkungen gut umsetzen können. Es ist nur schade, dass wir unseren Sponsoren jetzt nicht richtig danken können.“ Neben der Eröffnungsfeier als Highlight im Kalender der Schützen musste auch das Osterschießen Anfang April abgesagt werden. „Das ist äußerst bedauerlich für die Vereinskasse“, so Meisberger.
Die Bogenbahn liegt quer hinter dem Schützenhaus, ist mit 18 Metern Länge turniertauglich und grenzt an einer Seite an den mittlerweile wieder geöffneten Biergarten. „So können Gäste des Schützenhauses ganz bequem beim Training zuschauen und haben Unterhaltung. Vielleicht bekommt der eine oder andere Lust, auch mal selbst zu Pfeil und Bogen zu greifen.“ Damit nichts passieren kann, sind die Sicherheitseinrichtungen der Schießbahn höher als vom Deutschen Schützenbund gefordert. „uns war es sehr wichtig, alles so sicher wie möglich zu gestalten.“ Eine hohe Wand aus dicken Holzbohlen hinter den Zielscheiben und dem Pfeilfangnetz und ein abschließbarer Zaun zum Biergarten zählen zu den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen genauso wie strenge Verhaltensregeln auf dem Platz. „Natürlich gilt beim Schießen die Null-Promille-Grenze, auch wenn der Biergarten in Armlänge erreichbar ist. So viel Disziplin muss sein.“
Der Biergarten des Schützenhauses ist mit Einschränkungen wieder von dienstags bis sonntags geöffnet. Es empfiehlt sich, einen Tisch zu reservieren. Die Bogenschützen trainieren dienstags von 17-19 Uhr, donnerstags von 18-20 Uhr und sonntags von 11-13 Uhr.
Weitere Informationen unter www.standsportler.wordpress.com
Fotos: PM
