(pm/ea) – Der Frühjahrsbeginn lockt in jedem Jahr viele Menschen in den Wald. Zu dieser Zeit schlüpfen Vogeljunge und die Pflanzenwelt erblüht. Jungtiere erkunden ihre Umwelt und sind nicht so hilflos und verlassen, wie es scheint. Darüber informiert das Forstamt Hanau-Wolfgang in dieser Pressemitteilung.
Eine Waldwanderung im engsten Familienkreis oder auch alleine muss keineswegs langweilig sein. Wer beispielsweise früh und leise im Wald unterwegs ist, wird ein stimmgewaltiges Vogelkonzert erleben und das ein oder andere scheue Tier sehen.
Um diese Jahreszeit wartet nicht nur die Pflanzenwelt mit überwältigender Farben- und Formenvielfalt auf. Viele Vogeljunge schlüpfen jetzt aus den Eiern und viele Säugetiere werden geboren. „So sieht man mitunter scheinbar hilflose, verlassene Tierkinder auf dem Boden hocken und entwickelt das Bedürfnis sie zu retten. Ein Instinkt, dem man nicht unmittelbar nachgeben sollte“, erklärt Sigrun Brell vom Forstamt Hanau-Wolfgang. „In der Regel erscheinen die Eltern des scheinbar verwaisten Jungtiers und füttern oder locken es, sobald man sich entfernt.“
Die sogenannte Ästlingsphase gehört zu einem Vogelleben dazu. Nachdem die Jungvögel die ersten Wochen ihres Lebens im Nest verbracht haben, klettern sie mit zunehmender Reife heraus und erkunden ihre Umwelt, ohne jedoch fliegen zu können. Bisweilen versuchen sie Feinde wie Waschbär, Fuchs, Marder, Wildkatze, freilaufende Hunde und Menschen abzulenken oder attackieren diese sogar. Einige verhalten sich auch ganz ruhig und vertrauen auf die Tarnung ihrer Jungen.
Ähnlich verhält es sich beim Rehwild und dem Hasennachwuchs. Die kleinen Kitze und Junghasen liegen ruhig im Gras oder im Schutz kleiner Bäume, während das Muttertier in der Umgebung Nahrung sucht. In regelmäßigen Abständen kommt sie vorbei um ihren Nachwuchs zu säugen. „Finden sie ein Kitz, so sollten Sie es nicht berühren“, rät Försterin Brell und führt weiter aus „die Mutter nimmt es nicht mehr an, sobald es nach Mensch riecht.“
Zum Schutz der Jungtiere ist es unbedingt erforderlich, auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu führen.
Foto: M. Stadtfeld/HessenForst