(pm/ea) – Ein Waldbrand hielt seit Freitagmittag die Feuerwehr Bruchköbel über viele Stunden in Atem, wie diese in einer Pressemitteilung berichtet.
Gegen 13:35 Uhr hatte ein Flugzeug im Landeanflug auf den Flugplatz Gelnhausen das Feuer aus der Luft entdeckt. Durch die ziemlich genaue Ortsbeschreibung des Piloten konnte die Leitstelle den Brandort sehr genau zuordnen und alarmierte die zuständige Feuerwehr in Bruchköbel. Aufgrund der gemeldeten Größe wurden neben der Innenstadt sofort die Stadtteile Rossdorf und Niederissigheim, die Feuerwehr Hanau mit einem Großtanklöschfahrzeug und der Führungsdienst des Main-Kinzig-Kreises mit einem zusätzlichen Einsatzleitwagen und dem diensthabenden Führungsunterstützungsbeamten zum Brandort entsandt.
Doch die Suche nach dem Feuer dauerte. „Im Wald gab es zunächst keine Anhaltspunkte und auch Spaziergänger und Radfahrer hatten nichts bemerkt. Nach intensiver Suche konnte ein abgelegener Bereich im Südwesten des Staatswaldes ausgemacht werden, in dem es stark verbrannt roch“, schilderte Einsatzleiter Matthias Schmidt die erste Lage. Nur gelegentlich tauchten leichte Rauchschwaden auf und verrieten, dass es hier brennt. Um aber den Brand zu erreichen, mussten sich die Feuerwehrleute rund 300 Meter tief in eine Waldparzelle vorarbeiten. Schlauchleitungen mussten durch den Wald gelegt werden. Im ersten Schritt wurde ein Löschangriff über kleine, wendige D-Schläuche und Feuerpatschen realisiert, da sich die Flammen nur am Boden entlangfraßen.
„Da der Waldboden und das darauf liegende Laub knochentrocken waren, hatte das Feuer genug Nahrung, um sich ungestört in alle Richtungen auszubreiten“, berichtete Schmidt. Um das Überlaufen des Feuers in die angrenzenden Parzellen zu verhindern, bewährten sich die kleinen und leichten „D-Schläuche“. „Wir konnten die Flammen an zwei Schneisen tief im Wald zum Stillstand bringen und die Ausbreitung erfolgreich verhindern. Zusätzlich haben wir intensiv Wasser nachgeführt und mit einem 10.000 Liter fassenden Abrollbehälter vor Ort einen „Löschwasserpuffer“ gebildet“, schilderte Schmidt das Vorgehen weiter.
Zudem wurden weitere Kräfte nachalarmiert, auch um das bereits eingesetzte Personal abzulösen. Mehrere Tanklöschfahrzeuge pendelten von Hydranten aus der Umgebung in einem Einbahnstraßensystem Wasser zum Abrollbehälter. Durch diese Taktik konnte die Feuerwehr von Beginn an kontinuierlich Wasser zur Brandstelle fördern und einen raschen Löscherfolg erzielen. Neben den kleinen D-Strahlrohren wurden im weiteren Verlauf auch größere C-Strahlrohre eingesetzt, um mit dem Wasservolumen den Boden ausreichend nass zu bekommen und den Löscherfolg zu sichern. Zusätzlich standen am Brandort und an den Zufahrten zwei weitere Löschfahrzeuge als Taktische Reserve bereit, um auf mögliche Lageänderungen sofort reagieren zu können.
Neben den bodengebundenen Kräften setzte die Polizei zur Erkundung auch einen mit Wärmebildkamera ausgestatteten Hubschrauber ein, der mehrere Minuten über dem Gebiet kreiste.
Nach abschließenden Schätzungen fiel eine Fläche von etwa 3.500 Quadratmeter den Flammen zum Opfer. Das entspricht etwa der Größe eines halben Fußballfeldes. Bürgermeisterin Sylvia Braun ließ es sich nicht nehmen, sich selbst vor Ort ein Bild der Lage zu machen. Durch das DRK Bruchköbel wurden die Einsatzkräfte vor Ort mit Getränken und einem Imbiss versorgt.
Insgesamt waren 80 Feuerwehrleute vor Ort. Die letzten Kräfte verließen gegen 18:20 Uhr die Einsatzstelle. Um 20 Uhr wurde noch einmal eine Brandnachschau mit zwei Fahrzeugen und mehreren Wärmebildkameras vorgenommen.
Fotos: Schoth, Sehring, Thoran, Feuerwehr Stadt Bruchköbel-Innenstadt.
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