(pm/ea) – Vor 75 Jahren, am 17. April 1945, trafen sich in Rodenbach SPD-Mitglieder um August Noll, um den ehemaligen SPD Ortsverein wiederzubeleben. Es war – wenige Tage, nachdem die alllierten Truppen am Osterwochenende in Rodenbach einmarschiert waren – die erste politische Zusammenkunft nach dem Parteiverbot 1933 und dem zweiten Weltkrieg.
Schon kurze Zeit später übernahm SPD-Mitglied Jakob Reinmöller das Bürgermeisteramt vom Belgier Beulens Ludwig, der mit den Alliierten nach Rodenbach gekommen war und vorübergehend als Bürgermeister eingesetzt war.
Die Wurzeln der SPD Rodenbach reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten gingen allerdings sämtliche Gründungsdokumente verloren. Aus Angst vor Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten wurden viele Dokumente versteckt oder vernichtet. Eines der wenigen übrig geblieben Papiere aus Vorkriegszeiten blieb das Parteibuch von August Noll, das den Krieg versteckt unter dem Ziegel einer Scheune überstand.
Bürgermeister Klaus Schejna steht damit heute in einer langen Tradition: seit Jakob Reinmöller 1945 das Bürgermeisteramt in Niederrodenbach übernahm, stand immer ein Sozialdemokrat an der Spitze der Gemeinde: Jakob Reinmöller (1945 – 1960), Hermann Knobel (1960 -1977), Karlheinz Seikel (1977 – 1996), Sascha Raabe (1996 – 2002) und Klaus Schejna (2002 – heute). Jeder von ihnen hat Rodenbach auf seine Art geprägt und erhebliche Verantwortung für die Weiterentwicklung der Gemeinde übernommen. Eine breite Mehrheit in der Gemeindevertretung und damit auch in der Bevölkerung war ihnen stets sicher.
